Das Industrial Metaverse könnte die Arbeitswelt von morgen stark verändern.

Das Industrial Metaverse könnte die Arbeitswelt von morgen stark verändern. (Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Das Industrial Metaverse ist eine Erweiterung des Konzepts des Metaversums, das ursprünglich aus der Welt der Videospiele und der digitalen Unterhaltung stammt. Es bezeichnet eine virtuelle Welt, in der Nutzerinnen und Nutzer durch Avatare interagieren können. Während das allgemeine Metaverse oft mit sozialen Interaktionen und Entertainment assoziiert wird, fokussiert sich das Industrial Metaverse auf die Anwendung in Industrie und Produktion.

In dieser digitalen Parallelwelt können Unternehmen Maschinen, Anlagen und Produktionsprozesse virtuell abbilden, simulieren und optimieren. Das Ziel ist es, einen digitalen Zwilling der kompletten realen Produktionsumgebung zu schaffen, um so Planung, Wartung, Schulung und Produktentwicklung effizienter gestalten zu können.

Welche Chancen hat das Industrial Metaverse für den Maschinenbau?

Optimierung von Produktionsprozessen: Durch die Erstellung digitaler Zwillinge können Unternehmen Produktionsprozesse im Vorfeld simulieren und optimieren. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen, einer Reduzierung von Stillstandzeiten und einer schnelleren Markteinführung neuer Produkte.

Training und Wartung: Mithilfe des Industrial Metaverse können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter virtuell an Maschinen geschult werden, ohne physisch vor Ort sein zu müssen. Dies spart nicht nur Reisekosten und -zeit, sondern ermöglicht auch eine risikofreie Umgebung für das Training. Zudem kann die Wartung von Maschinen durch Augmented Reality (AR) unterstützt werden, indem zum Beispiel Wartungshinweise direkt im Sichtfeld des Technikers eingeblendet werden.

Dezentrale Zusammenarbeit: Das Industrial Metaverse ermöglicht es Teams, unabhängig von ihrem physischen Standort zusammenzuarbeiten. Ingenieure aus verschiedenen Teilen der Welt können gemeinsam an einem digitalen Zwilling arbeiten. Dies fördert die globale Zusammenarbeit und beschleunigt Innovationsprozesse.

Welche Risiken und Herausforderungen gibt es aktuell?

Datenschutz und Sicherheit: Die Implementierung des Industrial Metaverse erfordert die Sammlung und Verarbeitung großer Mengen sensibler Daten – gerade in Deutschland ein Thema, das an vielen Stellen für Zurückhaltung bei digitalen Lösungen führt. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass diese Daten geschützt sind, um Risiken wie Datenlecks oder Cyberangriffe zu vermeiden.

Hohe Anfangsinvestitionen: Die Entwicklung und Einführung eines Industrial Metaverse kann kostspielig sein. Die Investitionen umfassen nicht nur die benötigte Hard- und Software, sondern auch die Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Speziell kleinere Unternehmen könnten sich daher schwertun, die notwendigen Mittel aufzubringen.

Technologische Hürden: Trotz der rasanten Entwicklung in den Bereichen Virtual Reality (VR) und AR gibt es immer noch technologische Einschränkungen wie die benötigte Rechenleistung oder die Nutzerfreundlichkeit der Geräte, was die Akzeptanz bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erschwert. Diese Hürden müssen also überwunden werden, um das volle Potenzial des Industrial Metaverse ausschöpfen zu können.

Das Industrial Metaverse auf der Packaging Machinery Conference

Prof. Dr. Alexander Kutter
Prof. Dr. Alexander Kutter

Wie genau funktioniert nun aber eigentlich genau das Industrial Metaverse – und wer braucht es? Oder ist das alles am Ende nur ein Hype? Diesen Fragen widmet sich Prof. Dr. Alexander Kutter, Professor für Immersive Technologien, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, am 11. Juni auf der Packaging Machinery Conference.

Kutter beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit den Themen VR/AR/XR, aber auch Spatial Computing, Metaverse und Themen darum herum (3D Scanning, Rendering, etc.). Zudem ist er der technische Geschäftsführer der VR Insight GmbH, die sich ebenfalls mit dem sinnvollen Einsatz dieser Technologien im industriellen Einsatz beschäftigt.

Mehr Infos zu Veranstaltung im Kasten unter diesen Zeilen.

Packaging Machinery Conference

Logo der Packaging Machinery Conference
(Bild: Hüthig Medien)

Der deutsche Verpackungsmaschinenbau ist Weltklasse und konnte im Jahr 2023 wieder zweistellig beim Export zulegen. Trotzdem steht die Branche unter Druck: Auf nationaler Ebene beschäftigen die Unternehmen steigende Energiepreise und ein sich ständig verschärfender Fach- und Arbeitskräftemangel, global führen Konflikte und Protektionismus zu Investitionszurückhaltungen.

Und dies in einer Phase, in der aller Fokus auf Transformation liegen müsste: Digitalisierung und Nachhaltigkeit führen zu Veränderungen mit teils disruptivem Charakter.

Mit welchen Strategien und Geschäftsmodellen kann der Verpackungsmaschinenbau seine Spitzenposition halten und welche Rahmenbedingungen sind hierfür auf nationaler sowie europäischer Ebene nötig?

Seien Sie mit dabei, wenn Spitzenkräfte der Industrie und Experten am 11. und 12. Juni in München auf der Packaging Machinery Conference diese und weitere Fragestellungen diskutieren: https://www.packaging-machinery-conference.de/

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