Makeathon_Netzwerken.jpg: Auch in diesem Jahr lädt das Packaging Valley junge Talente ein, Lösungen für die Verpackungswelt zu entwickeln.

Makeathon_Netzwerken.jpg: Auch in diesem Jahr lädt das Packaging Valley junge Talente ein, Lösungen für die Verpackungswelt zu entwickeln. (Bild: Packaging Valley)

neue verpackung: Ende November 2023 startet der bereits 4. Makeathon. Werden sich Teilnehmer der vorangegangenen Ausgaben gleich wieder zurechtfinden, oder gibt es neue Angebote?

Etienne Graf (Projekt Manager PV Makeathon): Einige der Teilnehmer sind in diesem Jahr bereits zum wiederholten Mal vertreten. Sie kennen zwar den Rahmen der Veranstaltung und auch den groben Ablauf des Formats. Dennoch wird ein Packaging Valley Makeathon nie zur Routine. Das spannende Format mit jährlich wechselnden Themen und Standorten bietet immer wieder viel Potenzial, neue Ideen einzubringen und Neues auszuprobieren. Darüber hinaus freuen wir uns, dass eine Jury in diesem Jahr erstmals Auszeichnungen in den beiden Kategorien Nachhaltigkeit und Digitalisierung vergibt. Diese sind mit dem Gewinn von tollen Preisen verbunden, wecken auch bei den Unternehmen zusätzlichen Ehrgeiz und werden den Puls der Teilnehmer bei der Abschlusspräsentation sicher noch etwas höher treiben.

Dr. Johannes Rauschnabel, PA/ETI bei Syntegon Technology
Dr. Johannes Rauschnabel, PA/ETI bei Syntegon Technology (Bild: Syntegon Technology)

neue verpackung: Der Makeathon verfolgt ja keinen akademisch-abstrakten, sondern einen sehr praxisnahen Ansatz. Gibt es darum also Beispiele von Projekt-Arbeiten der vergangenen Veranstaltungen, die sich mittlerweile in konkrete Maschinen-Lösungen finden lassen?

Dr. Johannes Rauschnabel (PA/ETI bei Syntegon Technology): Die kreativen Lösungen der Teilnehmer führen immer wieder zu AHA-Reaktionen der betreuenden Firmen. Mit dem Makeathon werden hemdsärmelig technische Machbarkeiten ausgelotet, die Wegbereiter für neue Lösungen sein können.
Ein Lego/Arduino-Ensemble wird sicher nicht in den Markt gehen, aber die Herangehensweise, zum Beispiel einer Vibrationssensorik-Nutzung zur Erkennung von Anomalien, oder einfach zum Betriebszustand einer Maschine hat das Potential, ein Produkt zu werden. Tatsächlich hatten wir nach dem ersten (Corona-) Makeathon 2020 eine Patentanmeldung eingereicht. Und verschiedene Sensoriken finden sich in unseren Synexio Smart Machine Lösungen wieder.

neue verpackung: Und da sich die Veranstaltung auch als Kontaktbörse zwischen Studierenden und Unternehmen versteht: Wissen Sie, wie viele Abschlussarbeiten oder sogar Arbeitsverträge auf den Makeathon zurückzuführen sind?

Rauschnabel: Seit dem ersten Makeathon haben wir Studenten aus dem Teilnehmerkreis, die bei uns Teile Ihrer Ingenieurs-Ausbildung absolvieren. Ein Teilnehmer war bei uns bereits im Pflichtpraktikum, für seine Bachelorarbeit und als Werkstudent tätig. Jetzt hat er bei uns auch seine Masterarbeit gestartet. Zwei Teilnehmende waren bei uns als Premaster für ein Jahr Betriebspraxis als Ingenieure angestellt, um danach ihr Masterstudium aufzunehmen. Wir werden uns bestimmt wiedersehen!

Dr. Rainer Stetter, Geschäftsführer ITQ
Zitat

Der Packaging Valley Makeathon geht nun bereits in die 4. Auflage. Damit haben wir erfolgreich eine neue Tradition gestartet. Der Makeathon ermöglicht den jungen Studierenden, ausgefallene und kreative Ideen für den Bau von digitalisierten und nachhaltigen Verpackungsmaschinen zu entwickeln. Genau das braucht die Branche. Es ist schön zu sehen, wir unsere Idee der Innovationsfestivals „Makeathon“ sich über ganz Deutschland ausbreitet und auch weltweit große Resonanz findet. Wir freuen uns, dass wir mit dem Packaging Valley einen großen Netzwerk-Partner gefunden haben, dem die Ausbildung junger Studierender ebenso am Herzen liegt wie uns.

Dr. Rainer Stetter, Geschäftsführer ITQ

Statement der Standortpartner

Auch in diesem Jahr stehen Automatisierung und Digitalisierung im Fokus.
Auch in diesem Jahr stehen Automatisierung und Digitalisierung im Fokus. (Bild: Packaging Valley)

Syntegon Technology:

Syntegon bietet diesmal ein Verpackungsthema aus dem Gesundheitsbereich an: der Trend zu personalisierten Medikamenten erfordert hochflexible, möglichst automatisch adaptierende Maschinen für sehr kleine Losgrößen. Aufgabenstellung für die Teilnehmer ist darum die Entwicklung von Konzepten zur Automatisierung von Transport, Handling und Sensorik. Dafür stehen Cobots, elektromagnetische Antriebe und Sensorkits – vom Partner Balluff sogar Sensor-Prototypen – zur Verfügung.

Rotzinger Pharmapack:

Die Anwendung generativer AI-Technologie kann die Effizienz und Präzision bei der Erstellung von Qualifizierungs-Dokumenten erheblich steigern, was letztendlich die Qualität und Sicherheit für pharmazeutische Qualifizierungs-Dokumente fördert.

Die Aufgabenstellungen sind darum die Konzeption eines AI-basierten Systems zur effizienten Generierung von Qualifizierungs-Dokumenten aus Input-Daten von Maschinen und deren Software sowie dieIdentifizierung von Generierungs-Regeln und Präsentation anhand eines einfachen Prinzipbeispiels.

Actimage (Partner am Standort Rotzinger Pharmapack):

Die Aufgabe wird darin bestehen, am Kern der Softwarelösung zu arbeiten. Dabei soll der Fokus zunächst auf der Datenverarbeitung liegen, um die KI hinzuzufügen und ein überzeugendes Ergebnis zu erzielen.

Warum sollten die Teilnehmer des Makeathon gerade bei Ihnen vorbeischauen?

Als multikultureller Think-Tank verfügt Actimage über einen Innovationspool, der sich auf Themen im Bereich der Softwareentwicklung konzentriert. Das Unternehmen arbeitet eng mit europäischen Forschungsinstituten zusammen, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz und setzt diese Erkenntnisse in konkreten Projekten um.

Zebra Engineering:

Zebra Engineering möchte gemeinsam mit den Teilnehmern des Makeathon die übergreifende Kommunikation zu Maschinen verbessern und damit die Digitalisierung und die Analysefähigkeiten eines Anlagenstatus weiterentwickeln. Am Ende soll ein KI basierenden Modell zur Aussage eines Sachverhalts stehen, das die menschliche Einschätzung ersetzen kann.

Auch Konstruktionsübungen als Lego-Modell sind Teil des Makeathons.
Auch Konstruktionsübungen als Lego-Modell sind Teil des Makeathons. (Bild: Packaging Valley)

Optima Packaging Group:

Bei Optima stehen gleich mehrere Aufgabenstellung zur Wahl:

Der Themenvorschlag zur Nachhaltigkeit ist die Entwicklung von Kindersicherungen an wiederverschließbaren Verpackungen. Eine entsprechende Ausarbeitung soll in Form von Skizzen und „echten Mockups“ am Beispiel von parallelwandigen Dosen aus faserbasierten Materialien wie Papier, Karton oder Materialverbunden erarbeitet werden. Es gibt fast keine Grenzen, wie die Lösung aussehen kann.

Es könnte beispielsweise eine Sicherung durch Abfolgen von definierten Dreh- oder Druckbewegungen sein, sonstige komplexe Mechanismen, die auf einem Trick beruhen oder auch die Anbringung zusätzlicher Verpackungshilfsmittel. Mit betrachtet werden soll aber immer die maschinelle Umsetzbarkeit / die „Maschinengängigkeit“ der Lösungen und auch der Aspekt, dass die Verschlussarten trotzdem für alle Altersgruppen handhabbar sein müssen.

Mit dem zweiten Thema "Erkennung und Sortierung von Objekten in pharmazeutischen Abfüllanlagen durch Robotik unterstützt vom digitalen Zwilling" soll gezeigt werden, wie verschiedene zukunftsweisende Technologien in einer Anwendung vereint werden können. Um bei der interdisziplinären Aufgabenstellung Erfolg zu haben, müssen die verschiedenen Teilgebiete aus Konstruktion und Software beherrscht und genauestens abgestimmt werden.

Mit einer Kamera sollen Objekte anhand verschiedener Merkmale erkannt und deren Koordinaten im Raum ermittelt werden. Die erkannten Objekte sollen dann mit einem selbst konstruierten Robotergreifer, welcher von einem 3D-Drucker gefertigt wird, gegriffen werden. Unter Zuhilfenahme eines digitalen Zwillings soll ein Roboterpfad geplant und geprüft werden. Der Pfad soll so geplant werden, dass die Objekte kollisionsfrei vom Roboter in der richtigen Reihenfolge abgelegt werden. Nach der virtuellen Inbetriebnahme wird die Applikation an einem realen Roboterversuchsstand in Betrieb genommen.

Warum sollten die Teilnehmer des Makeathon gerade bei Ihnen vorbeischauen?

Theoretisch macht Ihnen so schnell keiner was vor. Jetzt wollen Sie es sich beim Makeathon in der Praxis beweisen? Bei Optima stehen Ihnen die Türen offen. Sie ergänzen Ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten mit praktischen Einblicken und Erfahrungen in einem international erfolgreichen Familienunternehmen. Das bereichert Ihr Studium und hilft beim späteren Berufseinstieg. Vielleicht lernen Sie ja bei der Gelegenheit gleich Ihren zukünftigen Arbeitgeber kennen?

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