
Markus Dierolf ist Director Engineering bei Optima Consumer. (Bild: Optima)
Als ich mich Anfang der 2000er-Jahre das erste Mal mit der Berufswahl auseinandersetzte, kannte ich weder Optima noch den Verpackungsmaschinenbau. Etwas Kreatives wollte ich tun. In meiner Freizeit programmierte ich gerne, als Discjockey machte ich Musik, Bildbearbeitung faszinierte mich und ich war kreativ beim Eigenbau kleiner Technikprojekte, mit denen ich fast immer eine Lösung für existierende und manchmal auch nichtexistierende Probleme fand.
Das Abitur rückte näher und ich musste mich langsam festlegen. Ein Studium wäre mir zu trocken gewesen, eine Ausbildung wäre schon eher in Betracht gekommen. Maschinenbau, Elektrotechnik oder doch Informatik? Beim Blättern in einem Berufsinformationsblatt stolperte ich über ein Duales Studium Fachrichtung Mechatronik an der Berufsakademie. Die Inhalte klangen interessant.
Bei einem Informationstag an der BA Mosbach suchte ich nach Firmen aus der Region, deren Namen ich mal gehört hatte, obwohl ich teilweise nicht wusste, was diese überhaupt produzieren. Voraussetzung für mich war: Sie sollten ein Mechatronik-Studium anbieten. So kam ich auf den Stand von Optima. Der Mitarbeiter dort, mein zukünftiger Chef und Ausbilder, sprudelte vor Begeisterung für das Unternehmen und die Verpackungsindustrie. Nach einem Schnupperpraktikum und erfolgreicher Bewerbung startete ich 2005 mein Studium.
Das Studium der Mechatronik deckte alle meine Präferenzfelder ab. Mechanik, Elektrik und Software, dabei weniger Tiefgang wie in den Einzelfächern aber sehr hilfreich, um sich schnell in etwas hineinzudenken oder selbst Dinge anzueignen. Dass dies die perfekte Vorbereitung auf meine spätere Berufliche Laufbahn sein sollte, ahnte ich damals noch nicht.
Während der Praxisphasen sprang der Funke der Begeisterung für den Verpackungsmaschinenbau von meinem damaligen Chef auf mich über. Die Maschinen und die Verpackungen hatten es mir angetan. Insbesondere die Komplexität, hinter dem Verpackungsprozess für so unscheinbare Verpackungen wie Damenbinden oder Toilettenpapier faszinierten mich. Manchmal war es aber auch die Einfachheit, die durch geschickten Erfindergeist aus der Komplexität heraus entstand.
Nach dem Studium war klar: Bei Optima möchte ich bleiben, denn es gab noch viel mehr zu verpacken, zu entdecken und zu verwirklichen. Mein Weg führte zu den „flexiblen Verpackungen“. Eine neuartige Dose, hergestellt aus Folie, für Kaffeepad oder Gummibärchen. Die Weiterentwicklung der Verpackung auch für andere Felder war Pionierarbeit und gleichzeitig die Vorarbeit für die heute nachhaltiger gestalteten Dosen aus Papier. Gleichzeitig ist es auch etwas Geheimnisvolles, denn man darf natürlich im Privaten nicht darüber sprechen, an was man gerade mit welchem potenziellen Kunden tüftelt. Neue Verpackungen für vorhandene Produkte, vorhandene Verpackungen für neue Produkte.
Pioniergeist, die besten Lösungen zu finden, neue Verpackungen gemeinsam mit den Kunden erfinden. Ein sehr erfüllendes Gefühl. Man bleibt nie stehen, die Anforderungen an Produktsicherheit, Kosteneffizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung steigen ständig. Gleichzeitig kann durch immer neue Technologien immer mehr automatisiert werden.
Ich bin stolz darauf, wenn ich durch einen Laden laufe und ich meiner Frau oder mittlerweile meinen Kindern erzählen kann: schaut mal, das ist eine Optima-Maschine und da haben mein Team und ich daran konstruiert. Manchmal wird man aber auch nett belächelt, wenn ich mal wieder ich im Supermarkt stehe und die Qualität von Kaffeeverpackungen überprüfe, oder als Mann im Drogeriemarkt vor der Schminke stehe und schaue welche neuen Verpackungen es gibt oder wie die Qualität ist. Es lässt mich nicht los. Verpackung ist eben überall.
Die Verpackungsindustrie hat mich wortwörtlich "eingewickelt". Oder bin ich "kleben geblieben"? Ein Wechsel weg von der Verpackungsbranche oder auch Optima stand bisher nie zur Diskussion. Es wird nie langweilig, es gibt immer neue Möglichkeiten. Ein neues Feld, eine neue Technologie, ein neuer Markt. Ich durfte bereits vieles einsetzen oder begleiten. Neuste Antriebssysteme, Robotik, Kamerasysteme, Röntgensysteme und vieles mehr. Ob im Papierhygiene-, im Food-, dem Kosmetik- oder Pharma-Business. Auch persönlich konnte ich mich vom Konstrukteur zum Gruppenleiter und dann Abteilungsleiter weiterentwickeln. Überall gibt es Möglichkeiten sich einzubringen, sich zu entwickeln, seinen Horizont zu erweitern - und das in internationalem Umfeld. Täglich kann man mit großartigen Kunden und super motivierten Menschen zusammenarbeiten. Durch hochwertige Technik und Motivation täglich das Beste für unsere Kunden, das Team und nachhaltige Verpackungen zu geben: Das ist mein Antrieb und dafür stehe ich jeden Tag auf.