Natalie Wittlinger

Natalie Wittlinger ist Technology & Sales Manager bei Harro Höfliger. (Bild: Harro Höfliger)

Ich war eigentlich schon immer sprachbegeistert. Aber gleichzeitig hat mich auch Technik fasziniert. Darum habe ich ab der Mittelstufe zusätzlich zu zwei Fremdsprachen das Fach „Technik“ belegt. Was danach folgen sollte? So eine Mischung aus Technik und Wirtschaft. Oder doch vielleicht Marketing? Gerne im Rahmen eines Dualen Studiums. Noch während der Schulzeit absolvierte ich dann ein Praktikum, unter anderem im Vertrieb. Und ich war begeistert. Die Herausforderung dabei: Es gibt nicht viele Unternehmen, die den dualen Weg Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Fokus internationaler technischer Vertrieb anbieten. Auf einer Studierenden-Messe lernte ich die Firma Höfliger kennen. Bis dahin hatte ich keine Berührungspunkte mit der Firma. Das Gespräch mit der Personalreferentin und einem Studenten, der eben sein Duales Studium „beim Harro“ absolvierte, gaben den Ausschlag.

Es war in jeglicher Hinsicht die richtige Entscheidung. Über die verschiedenen praktischen Phasen hinweg habe ich viele Bereiche durchlaufen, angefangen von der Lehrwerkstatt und der Montage über diverse Abteilungen wie Controlling oder Pharma-Services bis hin zum Projektmanagement für verschiedene Business-Units und den internationalen Vertrieb. Dabei konnte ich mir ein Netzwerk aufbauen, von dem ich ungemein profitiere. Davon abgesehen habe ich die Strukturen innerhalb des Unternehmens bereits kennenlernen können.

Die Aufgaben und Projekte bei Harro Höfliger sind sehr vielfältig. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Sondermaschinen. Das heißt: Es gibt so gut wie keine Standardprodukte aus dem Regal, sondern maßgeschneiderte Lösungen oder individualisierte Plattformmaschinen. Entsprechend anspruchsvoll ist die Beratung. Es muss sauber analysiert werden, was genau der Kunde braucht, womit ihm wirklich geholfen wird, und dann gilt es, mit dem Technik-Team ein realisierbares Konzept zu entwickeln.

Während des Studiums hatte ich unter anderem den Verpackungsbereich bei Harro kennengelernt. Die Maschinen dort fand ich durch die Bank spannend. Darum wählte ich auch ein entsprechendes Thema für meine Bachelorarbeit. Verpackung hat so viele Facetten, gerade auch in technischer Sicht. Irgendetwas muss immer angepasst oder sogar komplett neu entwickelt werden. Es gibt immer wieder etwas Neues zu lernen.

 

Nach dem Studium durfte ich als „Technology Manager“ viele Projekte, also Verpackungslinien für diverse Produkte, für verschiedene Big Player der Pharmaindustrie in der Rolle einer Projektmanagerin begleiten und abwickeln. Oftmals waren alternative Lösungen und Flexibilität gefragt, um auf Änderungen einzugehen. Das Produktmanagement für bestimmte Neuentwicklungen sowie Vertriebstätigkeiten gehörten auch zu meinen Aufgaben.

Viele unserer Maschinen kenne ich mittlerweile sehr gut. Dann kann ich Kunden ohne große Rücksprache beraten. Aber es gibt auch immer wieder Neuerungen oder neue Techniken, in die ich mich reindenken kann, um sie hinterher mit dem Team zu besprechen. Es macht echt Spaß, so einen Gesamtüberblick über die Branche zu erhalten.

Ich bin offiziell kein Key- Account Manager bei Harro. Aber ich habe, teils sehr große, Kunden, die ich permanent betreue. Ich bin ihr erster Ansprechpartner, wenn es um Verpackungstechnik geht. Manchmal werde ich sogar um Rat gefragt, bevor überhaupt eine offizielle Projektanfrage oder Projektänderung ins Haus kommt. Über die Jahre hinweg habe ich ein Knowhow aufgebaut. Das schätzen die Kunden und spiegeln es auch zurück. Es ist eine der Stärken unserer Firma, sich Zeit für die Kunden zu nehmen, genau hinzuhören und wirklich eine kundenindividuelle Beratung anzubieten. Das unterscheidet uns von Wettbewerbern. Dazu sind wir technologieoffen und integrieren flexibel Maschinen und Elemente anderer Anbieter.

Was mir am meisten Spaß macht? Im engen Kontakt mit dem Kunden Anfragen zu besprechen, die Optionen abzuwägen und dann im Schulterschluss mit unserer Technik Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Was eine echte Herausforderung sein kann. So damals, als ein großer Pharmakunde mehr oder weniger über Nacht neue Maschinen fürs Verpacken des Covid-Impfstoffs in der Hälfte der normalen Lieferzeit benötigte. Das zu managen und immer wieder auf Änderungen einzugehen, das war eine enorme Leistung von allen Beteiligten. Es waren vier, fünf Linien, die parallel liefen.

Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit großen Konzernen und Marken finde ich bereichernd. Aber auch Internationalität spielt für mich eine große Rolle. Da ich im technischen Vertrieb angesiedelt bin, habe ich keinen fest definierten oder geografisch eingegrenzten Kundenstamm. Vielmehr bekomme ich aus den unterschiedlichsten Märkten Anfragen. Das macht den Job zusätzlich reizvoll, denn es ist schon ein beträchtlicher Unterschied, ob ich mit Kunden aus dem deutschsprachigen, nordamerikanischen oder asiatischen Raum spreche. Ich bekomme Einblicke in die Firmen, lerne aber auch die Mentalitäten der Menschen in den anderen Ländern kennen. Dazu passt, dass auch die meisten meiner Meetings in Englisch stattfinden.

Es bleibt auf jeden Fall spannend. Der Markt wandelt sich immer wieder, und ich bin neugierig, welche Anforderungen und Techniken in Zukunft gefragt sind.

 

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