
Die PPWR hat große Auswirkungen auf Hersteller und Inverkehrbringer von Verpackungen. (Bild: peterschreiber.media – stock.adobe.com)
Ziel der Verordnung ist es, die negativen Auswirkungen von Verpackungen auf die Umwelt zu minimieren, indem die Hersteller zur Verantwortung gezogen werden. Außerdem soll sie die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft fördern. Stand der Dinge, soll sie im Mai 2024 in Kraft treten.
Die Verordnung legt verschiedene Anforderungen für Hersteller von Verpackungen fest, dazu gehören Aspekte wie:
- Vermeidung von übermäßiger Verpackung: Hersteller sind verpflichtet, ihre Verpackungen so zu gestalten, dass der Verbrauch von Materialien minimiert wird. Das bedeutet, dass unnötige oder nicht wiederverwertbare Verpackungen vermieden werden sollen.
- Wiederverwertbarkeit und Recycling: Die Verordnung fordert, dass Verpackungen so gestaltet werden, dass sie leicht wiederverwertet werden können. Dies umfasst die Verwendung von recycelbaren Materialien und die Kennzeichnung von Verpackungen, um Verbrauchern die korrekte Entsorgung zu erleichtern.
- Verantwortung für die Entsorgung: Hersteller sind verpflichtet, sich an Sammel- und Recyclingprogrammen zu beteiligen und die Kosten für die Entsorgung von Verpackungsabfällen zu tragen. Dies soll sicherstellen, dass Hersteller Anreize haben, umweltfreundliche Verpackungen herzustellen und die Abfallwirtschaft zu unterstützen.
- Registrierung und Berichterstattung: Hersteller müssen sich registrieren und Informationen über die von ihnen hergestellten Verpackungen und deren Recyclingfähigkeit bereitstellen. Diese Informationen dienen der Überwachung und Durchsetzung der Verordnung.
Die Verordnung, so die Befürchtung der Industrie, kann bei Herstellern von Verpackungen zu höheren Kosten führen, da diese nun für deren Entsorgung und das Recycling verantwortlich sind. Dies kann sich auf die Gesamtkosten der Produkte auswirken. Auf der positiven Seite steht das Potenzial für neue Geschäftsmöglichkeiten, da umweltfreundliche Verpackungen immer mehr nachgefragt werden und Hersteller, die sich darauf spezialisieren, einen Wettbewerbsvorteil haben könnten.
Aber auch Markenartikler als Inverkehrbringer von Verpackungen sind betroffen:
- Produktdesign und Materialwahl: Markenartikler müssen möglicherweise ihre Produktverpackungen überarbeiten, um den Anforderungen der PPWR gerecht zu werden. Dies kann Änderungen im Design und der Materialwahl mit sich bringen, um sicherzustellen, dass die Verpackungen wiederverwertbar oder recycelbar sind. Die Umstellung auf umweltfreundlichere Verpackungen kann mit zusätzlichen Kosten verbunden sein.
- Verantwortung und Rückverfolgbarkeit: Markenartikler tragen die Verantwortung für die Verpackung ihrer Produkte und müssen sicherstellen, dass ihre Verpackungen den Vorschriften entsprechen und in Sammel- und Recyclingprogramme einbezogen werden können. Darüber hinaus müssen sie möglicherweise Informationen über ihre Verpackungen bereitstellen, um deren Rückverfolgbarkeit und Entsorgung zu ermöglichen.
- Kundenanforderungen und Image: Verbraucher legen zunehmend Wert auf nachhaltige Produkte und umweltfreundliche Verpackungen. Markenartikler könnten von einer positiven Wahrnehmung und einem verbesserten Image profitieren, wenn sie die Anforderungen der PPWR erfüllen und umweltfreundliche Verpackungen verwenden. Kunden könnten dazu ermutigt werden, Produkte von Marken zu wählen, die sich für die Reduzierung von Verpackungsabfällen einsetzen.
- Kosten und Wettbewerbsfähigkeit: Die Umstellung auf umweltfreundlichere Verpackungen kann zunächst mit zusätzlichen Kosten verbunden sein, da neue Materialien und Produktionsprozesse erforderlich sein können. Markenartikler müssen diese Kosten in ihre Geschäftsmodelle einbeziehen. Gleichzeitig kann eine proaktive Umsetzung der PPWR dazu beitragen, langfristige Kosteneinsparungen zu erzielen, insbesondere wenn die Kosten für Entsorgung und Recycling von Verpackungsabfällen in Zukunft steigen.
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