Abschluss der Transaktion voraussichtlich Ende 2026

Sappi und UPM planen Joint Venture für Grafikpapiergeschäft

Eine Reaktion auf den strukturellen Nachfragerückgang bei Grafikpapieren.

Die Papierhersteller Sappi Limited und UPM-Kymmene Corporation wollen ein gemeinsames Unternehmen gründen. Das geplante 50-50-Joint Venture soll die europäischen Grafikpapieraktivitäten von Sappi mit dem Kommunikationspapiergeschäft von UPM in Europa, Großbritannien und den USA zusammenführen.

Die Unternehmen reagieren damit auf den anhaltenden strukturellen Nachfragerückgang im Grafikpapiermarkt, verursacht durch die Digitalisierung, sinkende Printauflagen und steigende Energiekosten. „Das Joint Venture stärkt die Widerstandsfähigkeit der Branche und sichert langfristig die Versorgung für unsere Kunden“, betonte Steve Binnie, CEO von Sappi. UPM-Ch-ef Massimo Reynaudo sieht darin eine „entschlossene Antwort auf die Herausforderungen der Branche“.

Das neue Unternehmen wird mit einem Gesamtwert von 1,42 Mrd. Euro bewertet. Sappi bringt Werke in Österreich, Deutschland, den Niederlanden und Finnland ein, UPM steuert Standorte in Deutschland, Finnland, Großbritannien und den USA bei. Erwartete operative Synergien von mindestens 100 Mio. Euro jährlich sollen die Rentabilität steigern. Beide Partner erhalten jeweils 50 Prozent der Anteile, zusätzlich fließen Barzahlungen: 139 Mio. Euro an Sappi, 613 Mio. Euro an UPM.

Konsolidierung und Nachhaltigkeit

Die Konsolidierung soll die Kapazitätsauslastung optimieren, die Effizienz erhöhen und Investitionen in die Dekarbonisierung vorantreiben: im Einklang mit dem EU-Programm „Clean Industrial Deal“. Für Sappi bedeutet die Transaktion eine strategische Neuausrichtung: Der Anteil des Grafikpapiergeschäfts am Gesamtumsatz sinkt auf unter 20 %.

Die endgültigen Verträge sollen in der ersten Jahreshälfte 2026 unterzeichnet werden. Der Abschluss der Transaktion wird für Ende kommenden Jahres erwartet, vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen und Zustimmung der Aktionäre. Nach Abschluss will das Joint Venture alle überschüssigen Mittel als Dividende an die Aktionäre ausschütten.