
Empfindliche Güter sicher transportiert in der Einstoffverpackung aus Wellpappe. (Bild: Panther Packaging)
Studie erkennt Substitutionsmöglichkeiten
Eine Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) von 2019 sieht erhebliches Potenzial für die Substitution von Kunststoffpolstern. Demnach könnten 85 % der formstabilen Schaumverpackungen, wie sie lange gerne zur Sicherung von zerbrechlichen Waren genutzt wurden, durch leicht zu recycelnde Materialien wie gekrempeltes Papier, Polstermatten und Polsterkonstruktionen aus Wellpappe ersetzt werden. Eine weitere attraktive Option sind außerdem intelligente Wellpappen-Gefache, die zusätzliches Polstermaterial überflüssig machen.
In Logistik und E-Commerce, wo Blisterfolie oder Polsterelemente aus Styropor noch immer Verbreitung finden, ist das Interesse an nachhaltigeren Lösungen groß. Prominentes Beispiel ist Amazon. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr angekündigt, bei seinen Versandverpackungen künftig weitgehend auf Plastik verzichten zu wollen. Nur für den Versand sehr empfindlicher Waren nutze man weiter Kunststoffpolster. Allerdings bietet die Wellpappenindustrie auch hier bereits faserbasierte Alternativen an: Polsterelemente aus Wellpappe erfüllen selbst sehr hohe Anforderungen an den Produktschutz, wie Neuentwicklungen der Branche immer wieder zeigen.
Nachhaltige Verpackungen: der große Überblick

Sie wollen alles zum Thema nachhaltige Verpackungen wissen? Klar ist, dass der Bedarf an nachhaltigen Verpackungen in den kommenden Jahren stark steigen wird. Aber das Thema ist komplex: Wann gilt denn überhaupt eine Verpackung als nachhaltig und welche Kriterien müssen dabei künftig erfüllt sein? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
Innovationen zielen auf Einstofflösungen
Dazu zählt ein Beispiel aus der Entwicklungsabteilung von Panther Packaging. Die Aufgabe: Eine effiziente und sichere Transportverpackung, die auf Styropor verzichtet und doch den erforderlichen Schutz für einzeln zu versendende Schalldämpfer bietet. Entstanden ist eine zuverlässig schützende, effiziente und vollständig in den Altpapierkreislauf rückführbare Monomaterial-Lösung aus Wellpappe. Durch die clevere Anordnung von klappbaren Wandelementen sind die Stirnseiten gut gepolstert und die Längsseiten weisen einen puffernden Luftraum auf. Die Stirnseiten-Polster verfügen zudem über eine mittig positionierte Vertiefung, so dass die Schalldämpfer gut fixiert werden können. Die wertvolle Fracht kann so vor Transportschäden bewahrt werden. Der Aufbau der Verpackung ist außerdem leicht und schnell zu handhaben, da die Polsterteile lediglich umgeklappt und in die gewünschte Form gebracht werden müssen.
Ebenfalls auf „Wellpappe pur“ setzt eine innovative Verpackungslösung von DS Smith. Gleichzeitig bietet die Neuentwicklung einen verbesserten Schutz vor Transportschäden im Warenversand. Denn die Ecken aus Wellpappe verfügen über eine dynamische Federfunktion und schützen so sicher vor Stößen, Fällen, Erschütterungen oder Vibrationen. Durch diese konstruktive Lösung wird der Einsatz von Schaumstoffelementen gänzlich überflüssig. Weiterer Vorteil: Die Verpackungselemente lassen sich genau auf Maße und Gewicht der Waren anpassen. Das spart Kosten und auch die Umwelt profitiert von diesem effizienten Rohstoffeinsatz.
Der Versand von Kühlware geht meist mit dem Einsatz von Styropor einher. Eine vergleichbar gute Isolierwirkung lässt sich allerdings auch mit entsprechendem Dämmmaterial aus Wellpappe erzielen, wie ein beim Innovationspreis Wellpappe 2021 ausgezeichnetes Beispiel beweist. Die „Isowellbox“ von Redl Karton erzielt den Kühlhalte-Effekt mithilfe einer mehrlagigen Wellpappenkonstruktion als Innenverpackung. Die waagrechte Anordnung der Wellen trägt dabei maßgeblich zur Isolierung bei. Neben ökologischen Aspekten war auch die Wirtschaftlichkeit in den Augen der Jury preiswürdig. Nach Einschätzung von VDW-Geschäftsführer Dr. Oliver Wolfrum haben solche Innovationen sehr gute Marktaussichten: „An Beispielen wie diesen wird deutlich, wie Innovationen aus der Wellpappenindustrie dem wachsenden Interesse an nachhaltigen Verpackungen entgegenkommen.“
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