
Die Installation von Photovoltaikanlagen, wie hier bei Marbach in Polen, ist nur eine von vielen Initiativen auf dem Weg zur Ecovadis Silber-Medaille. (Bild: Marbach)
Was 1923 als Dreimannbetrieb begann, ist heute ein weltweit agierendes Unternehmen mit 20 Standorten und über 1.600 Beschäftigten. Doch der Blick des Unternehmens richtet sich nicht nur auf wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch auf das Thema unsere Zeit: Nachhaltigkeit.
Bereits im Jahr 2012 begann die Marbach-Gruppe, Nachhaltigkeit strategisch in den Fokus zu rücken. Erste Maßnahmen wie der Einsatz einer großflächigen Photovoltaikanlage am Stammsitz in Heilbronn und energieeffiziente Neubauten an verschiedenen Standorten waren der Beginn einer umfassenden Transformation.
Der entscheidende Meilenstein kam 2016/2017 mit der Unterzeichnung der Heilbronner Erklärung, in der sich elf Unternehmen der Region Heilbronn in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht zur gesellschaftlichen Verantwortung in der Wirtschaft verpflichteten. Kurz darauf erfolgte die Veröffentlichung des 1. CSR-Berichtes. Seit dieser Zeit ist das Thema Nachhaltigkeit bei Marbach fest in der Unternehmensstrategie verankert.
Der Weg zu mehr Struktur und Transparenz
Eva-Maria Agreiter, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Marbach, erklärt: „In den Jahren 2021 und 2022 haben immer mehr unserer Großkunden von uns erwartet, dass wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten offenlegen und von einer unabhängigen Stelle bewerten lassen. Das haben wir zum Anlass genommen, das Thema Nachhaltigkeit in der Marbach-Gruppe strukturiert anzugehen und fest in unserer Unternehmensstrategie zu verankern.“
Im Rahmen des Nachhaltigkeitsprojektes 2022 wurden notwendige Personalressourcen geschaffen, die sich zentral um das Thema Nachhaltigkeitsmanagement in der Marbach-Gruppe kümmern. Mit externer Unterstützung wurde eine Wesentlichkeitsmatrix erstellt, die die Prioritäten definiert, an denen sich alle künftigen Nachhaltigkeits-Maßnahmen der Marbach-Gruppe orientieren sollten.
Marbach trat daraufhin verschiedenen Initiativen wie dem UN Global Compact, CDP, Sedex und SBTi bei, veröffentlichte seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standards, erstellte eine Treibhausgasbilanz, bewertete seine Lieferanten, führte eine Risikoanalyse nach dem Lieferkettengesetz durch und erstellte verschiedene Richtlinien.
Darüber hinaus führte Marbach zahlreiche interne Schulungen durch, um das Bewusstsein seiner Beschäftigten zu den Themen Umweltschutz, verantwortungsbewusste Geschäftstätigkeit und nachhaltiges Wirtschaften zu schärfen. Das Ergebnis dieser intensiven Bemühungen: Marbach erhielt für das Jahr 2023 seine erste Ecovadis-Silbermedaille.

In 2024 führte Marbach sein Nachhaltigkeitsprojekt weiter und wurde so zum zweiten Mal mit der renommierten Silbermedaille von Ecovadis für seine Leistungen im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Damit gehört Marbach heute zu den 15 % der nachhaltigsten Unternehmen aller Branchen weltweit, die sich im vergangenen Jahr der strengen Bewertung durch Ecovadis unterzogen haben. Besonders bemerkenswert hierbei ist, dass Ecovadis seine Bewertungskriterien in 2024 in allen Bereichen deutlich verschärft und damit den Wettbewerb um die Medaillen noch anspruchsvoller gemacht hatte.
Die Meilensteine auf dem Weg zum Silber
Marbach setzte im Rahmen seines Nachhaltigkeits-Projektes auf eine breite Palette an Initiativen:
- Erstellung eines jährlichen Nachhaltigkeitsberichtes.
- Definition von Zielen und Maßnahmen rund um die Themen Umwelt, Soziales, Ökonomie und nachhaltige Beschaffung. Durchführung der definierten Maßnahmen.
- Erstellung verschiedener Richtlinien und Grundsatzerklärungen.
- Erstellung einer TGH-Bilanz inklusive Scope 3, Definition einer Wesentlichkeitsgrenze.
- Ausbau von Photovoltaikanlagen und Elektrifizierung des Fuhrparks an weltweiten Standorten.
- Schulungen der Beschäftigten rund um das Thema ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.
Diese konsequenten Schritte haben nicht nur zur erneuten Auszeichnung mit der Ecovadis-Silbermedaille geführt, sondern auch das Fundament für künftige Erfolge gelegt.
Marbachs Nachhaltigkeitspläne für die Zukunft
„Wir haben uns klare Ziele für die kommenden Jahre gesetzt. 2025 stehen die Einreichung der SBTi-Ziele sowie die Vorbereitungen auf die CSRD-Berichterstattung in 2026 auf unserer Agenda. Dazu kommen regulatorische Herausforderungen wie die PPWR-Regulation und die EUDR-Verordnung, die aktiv begleitet werden müssen. Zusätzlich planen wir, an unseren Standorten weitere Photovoltaikanlagen zu installieren, die E-Mobilität weiter auszubauen und durch gezielte Modernisierungsmaßnahmen den Energieverbrauch weiter zu senken,“ kommentiert die Nachhaltigkeitsbeauftragte Agreiter Marbachs Pläne für die nahe Zukunft.
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil
Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: Nachhaltigkeit mag vor allem voran eine moralische Verpflichtung für ein Unternehmen sein, ist darüber hinaus aber viel mehr als das – nämlich ein klarer Wettbewerbsvorteil. Durch die strukturierte Dokumentation und die Entwicklung eines klaren Konzeptes hat Marbach nicht nur seine Treibhausgasbilanz verbessert und einen unabhängigen Nachhaltigkeitsnachweis für seine Kunden geschaffen, sondern auch interne Prozesse optimiert und seine Attraktivität als Arbeitgeber gesteigert.
Die Reise ist dabei noch lange nicht zu Ende und so will Marbach seine Vision von ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit auch künftig weiterverfolgen.