Der Vorteil für Arbeitgeber: Diese Mitarbeiter sind oftmals hoch motiviert, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Dennoch gilt es hierbei, einige wichtige Punkte zu beachten, damit die Integration auf dem hiesigen Arbeitsmarkt auch funktioniert. Wie dieser reibungslose Ablauf gelingen kann, erklärt der Personal Recruiting Experte Marek Scheier.
Skepsis der Arbeitgeber ist unbegründet
Bei vielen Arbeitgebern herrscht erstaunlicherweise immer noch große Unkenntnis darüber, wie leicht es ist, Kandidaten aus einem Land außerhalb der EU in Deutschland einzustellen. Jene denken offenbar, es sei mit viel mehr Verwaltungs- und Kostenaufwand für die Firma verbunden. Doch das ist ein Mythos. Eine kurze Erläuterung zu dieser Thematik soll bei den Firmen, die einen Bedarf an erfahrenen und hoch qualifizierten IT-Fachkräften haben, diese Bedenken zerstreuen.
Arbeitskräfte aus dem Nicht-EU-Ausland benötigen einen Arbeitsvertrag, in dem das Mindestgehalt für IT-Fachkräfte eingehalten wird. Das ist insoweit nichts Neues. Die einzige Besonderheit besteht darin, dass die Kandidaten einen größeren Aufwand haben, da diese sich um eine Arbeitserlaubnis kümmern und zugleich sicherstellen müssen, dass ihre bislang erworbenen Qualifikationen in Deutschland auch gültig sind und in einer verbrieften Übersetzung vorliegen. Personalvermittlungen können dabei behilflich sein, eine Verbindung zwischen Interessenten und Unternehmen herzustellen.
Die Chancen gewinnen die Oberhand
Die Erfahrung zeigt, dass sich schon kurz nach der Einstellung der neuen Mitarbeiter aus dem Ausland die Bedenken seitens des Arbeitgebers zerstreuen. Die Chancen, die sich aus dem neuen Arbeitsverhältnis ergeben, gewinnen gegenüber den Herausforderungen eindeutig die Oberhand. Denn nach wie vor ist der Arbeitsmarkt in Deutschland hart umkämpft und der Bedarf an hoch qualifizierten Mitarbeitern entsprechend groß. Insofern ist es für die Unternehmen auch sinnvoller, ihren Pool an Kandidaten zu erweitern und sich nach neuen talentierten Fachkräften aus anderen Ländern umzuschauen.
Die Entwicklung von Produkten und die Besetzung von Marktnischen wird durch dieses Denken über die Landesgrenzen hinaus deutlich vereinfacht. Denn wer über einen größeren Pool von potenziellen Mitarbeitern verfügt, kann Prozesse – wenn es darauf ankommt – auch schneller umsetzen und damit seinen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz so weit ausbauen, dass diese keine Möglichkeit haben, genauso schnell zu reagieren.
Neue Mentalitäten bringen neue Denkweisen
Dass die Deutschkenntnisse der neuen Mitarbeiter eventuell noch nicht perfekt sind, kann außerdem eher als Chance denn als Problem angesehen werden. Denn durch Englisch als Arbeits- und Unternehmenssprache wird das weitere Rekrutieren und auch die Korrespondenz mit weltweiter Klientel erleichtert.
Ferner kann die aus anderen Kulturkreisen stammende Mentalität der neuen Mitarbeiter die Kultur der Lösungsansätze im Unternehmen regelrecht beflügeln. Die Erfahrungen der ausländischen Mitarbeiter machen sich nicht nur auf der fachlichen, sondern auch auf der sozialen Ebene bezahlt. Je mehr unterschiedliche Mitarbeiter an einer Sache arbeiten, umso mehr innovative Lösungen können dabei heraus kommen.
Diese anderen Sichtweisen üben einen positiven Effekt auf die Kommunikation im Unternehmen aus, die damit an Transparenz gewinnt. Die Zusammenarbeit zwingt die Teammitglieder dazu, sich intensiver vorzubereiten, alternative Sichtweisen einzunehmen und einander besser zuzuhören. Festgefahrene Kommunikationsstrukturen werden wie von selbst aufgelockert. Viele althergebrachten Lösungen werden infrage gestellt und die Kollegen müssen auf Neues offen und flexibel eingehen können und kompromissbereit sein. Somit werden sie aus ihrer eigenen Kompetenzzone herausgerissen und erweitern diese.