Die Produktion wurde eingestellt
Papierfabrik Feldmühle hört nach 120 Jahren auf
Im Mai 2025 waren noch rund 200 Mitarbeitende bei Feldmühle beschäftigt.
Feldmühle
Vor wenigen Wochen verbreitete das Unternehmen noch Zuversicht. Die Restrukturierungsmaßnahmen, hieß es damals, würden greifen. Doch jetzt ist das Ende des Traditionsbetriebs in Uetersen besiegelt.
In einer Pressemitteilung zum endgültigen Aus des
Unternehmens heißt es: „Wir haben in den letzten Jahren in unserem Unternehmen
hochwertig und kapitalintensiv in Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
investiert. Wir haben Prozesse optimiert und modernisiert, uns für unseren
Nachwuchs engagiert, neue Produkte entwickelt und latent unsere Kosten gesenkt...
Wir waren sicher den Turnaround zu schaffen. Leider mussten wir auf Grund
ungeplanter Marktereignisse, der ergebnislos ausgehenden
Industriestrompreis-Diskussion und immer weiterer, neuer bürokratischer Hürden zusammenfassend
feststellen, dass wir auf Dauer nicht mehr in der Lage sind, ausreichend
wettbewerbsfähig die Produktion an unserem Standort in Uetersen fortzuführen -
eine wirtschaftlich sinnvolle Aufrechterhaltung des Betriebes ist nicht
möglich.“
Wie viele Mitarbeitende von der Stilllegung betroffen sind,
ist nicht bekannt. Mitte dieses Jahres war noch von rund 200 Angestellten die
Rede.
Drei Insolvenzverfahren in sieben Jahren
Die traditionsreiche Papierfabrik Feldmühle hatte im Mai
2025 zum dritten Mal innerhalb von sieben Jahren Insolvenz in Eigenverwaltung
angemeldet. Als Hauptgründe für die erneute Schieflage nannte das Unternehmen damals
die massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten, die trotz Preisanpassungen
nicht kompensiert werden konnten. Hinzu kamen Umsätze, die hinter den
Erwartungen zurückblieben. Die Produktion, die zwischenzeitlich geruht hatte,
wurde wie um Pfingsten wieder aufgenommen. Der Sachverwalter und das Management
hatte sich zum Ziel gesetzt, die Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität
nachhaltig zu verbessern und einen Investor zu finden. Bereits in den Jahren
2018 und 2019 hatte Feldmühle Insolvenz anmelden müssen – damals wurde die
Belegschaft von 400 um etwa die Hälfte reduziert.
Weitere Firmen aus der Verpackungswelt, die in den
vergangenen Monaten in wirtschaftliche Schieflage gerieten, finden Sie
hier.