Die Verwertung von Kunststoffverpackungen fand in 2022 fast ausschließlich innerhalb der EU statt und liegt auf Rekordniveau.

Die Verwertung von Kunststoffverpackungen fand in 2022 fast ausschließlich innerhalb der EU statt und liegt auf Rekordniveau. (Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Die Recyclingquote lag damit im Jahr 2022  über der gesetzlichen Vorgabe von 63 %, die seit 2022 in Kraft ist. Seit der Einführung des Verpackungsgesetzes im Jahr 2019 stieg die Recyclingquote um 25 Prozentpunkte. Bis zum Jahr 2018 stagnierte die Quote noch bei etwa 42 %.

Seit dem Jahr 2019 stieg die Recyclingquote um 25 Prozentpunkte auf 67, % in 2022.
Seit dem Jahr 2019 stieg die Recyclingquote um 25 Prozentpunkte auf 67, % in 2022. (Bild: ZSVR)

Die Verwertung der Kunststoffverpackungen erfolgte im Jahr 2022 überwiegend im Inland (84,4 %) und im EU-Raum (15,5 %). Lediglich 0,1 % wurden in Nicht-EU-Länder exportiert, hauptsächlich in die Türkei, die Schweiz und nach Serbien.

Papier-Kunststoff-Verbunde weiterhin problematisch

Die Zentrale Stelle und das Umweltbundesamt haben wiederholt die steigende Verbreitung von papierbasierten Verbundverpackungen auf dem Markt kritisiert. Eine Studie des UBA zeigt, dass Verbundverpackungen oft schlecht recycelbar sind. Fast die Hälfte der Verpackungen mit einer Recyclingfähigkeit von unter 90 % sind Verbundverpackungen.
Trotz dieser Erkenntnisse ersetzen Verbundverpackungen vermehrt Kunststoffverpackungen. Es wird befürchtet, dass einseitige und diskriminierende Sonderziele für Kunststoffe, wie sie kürzlich in der europäischen Verpackungsverordnung gefordert wurden, sowie Ausnahmen von den Rezyklateinsatzquoten den unerwünschten Trend zu Verbundverpackungen weiter verstärken könnten.

Verpackungsverbrauch gesunken

Im Jahr 2022 verzeichnete der Verbrauch von Kunststoffverpackungen im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang und betrug 1.539 kt. Die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) prognostiziert für die Jahre 2023 und 2024 einen weiteren Abfall um etwa 170 kt bis 2024. Hingegen erwartet die GVM für denselben Zeitraum einen Anstieg von knapp 50 kt bei den Verbundverpackungen. Die GVM geht davon aus, dass entgegen der öffentlichen Wahrnehmung der Höhepunkt des Verpackungsverbrauchs bereits 2021 überschritten wurde und die Mengen in den kommenden Jahren erheblich zurückgehen werden.

Nachhaltige Verpackungen: der große Überblick

Grafik von Lebensmitteln im Supermarktregal
(Bild: sabelskaya - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema nachhaltige Verpackungen wissen? Klar ist, dass der Bedarf an nachhaltigen Verpackungen in den kommenden Jahren stark steigen wird. Aber das Thema ist komplex: Wann gilt denn überhaupt eine Verpackung als nachhaltig und welche Kriterien müssen dabei künftig erfüllt sein? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

 

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