Konjunkturtelegramm Januar 2022

Anhaltende Lieferengpässe bei Vorleistungsgütern belasten die aktuelle Geschäftslage der Druck- und Medienunternehmen. (Bild: BVDM)

Damit lag der Geschäftsklimaindex zwar über seinem Vorjahresniveau. Allerdings notierte er nach wie vor unter seinem Vorkrisenniveau vom Februar 2020 – das Minus betrug 3,1 Zähler. Anhaltende Lieferengpässe bei Vorleistungsgütern belasten die aktuelle Geschäftslage der Druck- und Medienunternehmen und behindern ihre Produktionsaktivitäten zum Jahresbeginn.
Im Januar 2022 bewerteten die vom Ifo Institut befragten Druck- und Medienunternehmen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre zukünftige Geschäftsentwicklung schwächer als zum Jahresende. Die Werte der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.

Geschäftslageindex noch unter Vorkrisenniveau

Nachdem der saisonbereinigte Geschäftslageindex im Dezember 2020 noch um 1,9 % gestiegen war, fiel er im Januar um 3,4 % gegenüber dem Vormonat auf 98,1 Punkte. Zwar notierte der Index damit rund 20 % über dem Vorjahresmonat, welcher noch von harten coronabedingten Einschränkungsmaßnahmen geprägt war. Allerdings lag er rund 3,7 Punkte unter dem Vorkrisenniveau vom Februar 2020.

Anhaltende Lieferengpässe bei Vorleistungsgütern behinderten zu Jahresbeginn die Produktionsaktivitäten der Druck- und Medienunternehmen sichtlich. So gaben 86 % der befragten Unternehmen an, dass sie von Produktionsbehinderungen betroffen sind. Davon klagten 83 % über den Mangel an Rohstoffen und Vormaterialien – ein Plus von 78 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund dieser Produktionshindernisse entwickelte sich die Kapazitätsauslastung im Januar rückläufig und lag mit 81,2 % 1,1 Prozentpunkt unter dem langjährigen Januardurchschnitt.

Unternehmen rechnen mit stabilem Produktionsniveau

Aufgrund der Ungewissheit bezüglich der Dauer der Lieferengpässe schätzten die Druck- und Medienunternehmen ihre für die nächsten sechs Monate erwartete Geschäftsentwicklung weniger zuversichtlich als noch im Dezember ein. Im Januar sank der saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen um 1,6 % auf 100,5 Punkte. Damit liegt der Index 3,4 % über seinem Vorjahresniveau. Derzeit rechnen nur rund 10 % der Unternehmen damit, dass ihre Produktion in den kommenden drei Monaten zulegen wird. Rund 14 % gehen von einem Rückgang ihrer Produktionstätigkeiten aus.

Der Großteil der Befragten erwartet keine Änderung des aktuellen Produktionsniveaus und rechnet daher auch nicht mit einer nennenswerten Abschwächung der Lieferengpässe in den nächsten drei Monaten. Folglich sind die Unternehmen auch zurückhaltend, was Neueinstellungen angeht und planen daher per Saldo die Zahl ihrer Beschäftigten in den kommenden Monaten unverändert zu lassen.

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