
Eine Erwartung in der Industrie: neue, innovative Produkte dank KI. (Bild: Dalle 3 / OpenAI)
Zu diesem Ergebnis kam die von Reichelt Elektronik beauftragte und von One Poll durchgeführte Studie, bei der 500 Entscheider in Unternehmen aus den Branchen Automobil, verarbeitenden Industrie und Technologie. Demnach setzen Dreiviertel (76 %) KI schon ein oder planen dies in Kürze.
Bereits ein Drittel (32 %) nutzt KI im Alltag, ein weiteres Viertel (25 %) führt derzeit Pilotprojekte durch oder befindet sich in der Testphase. 19 % sind noch mit der Planung beschäftigt, gehen aber von einem Einsatz innerhalb der nächsten zwölf Monate aus. Mittelständische Industrieunternehmen bilden also keine Ausnahme bei der breiten Implementierung von KI.
Steigerung von Effizienz und Innovation
Genutzt wird KI im Mittelstand vor allem zur Optimierung von Geschäfts- und Produktionsprozessen (51 %) und während des Entwicklungsprozesses, etwa um das Produktdesign zu erleichtern (44 %). Hohen Mehrwert bietet zum Beispiel auch die Möglichkeit, Entwicklungstrends aus Daten zu ziehen und so Effizienz zu steigern und Downtime zu minimieren (43 %). KI-basierte Predictive-Maintenance-Tools sind jedoch nur bei einem knappen Drittel (30 %) im Einsatz.
Laut Studie werten die meisten Befragten den Einsatz von KI als Erfolg. So bestätigte eine Mehrheit von 88 %, dass KI ihnen hilft, die Qualität zu steigern. Zudem rechnen sie der KI an, bei der Kostenreduktion (76 %) und Einführung effektiverer Prozesse (ebenso 76 %) zu unterstützen. Somit ziehen Unternehmen derzeit den größten Nutzen aus KI-Anwendungen, die sie hochwertiger, schneller und störungsfreier produzieren lassen, was bei etwa Dreiviertel (72 %) zur Gewinnsteigerung führte.
Auch die Steigerung der Innovationsfähigkeit steht im Fokus. So gaben 73 % an, dank KI schneller auf Änderungen im Markt reagieren zu können. Darüber hinaus konnten Unternehmen mit KI neue Produkte schneller entwickeln (67 %) oder innovativere Produkte erstellen (65%).
Wettbewerbsvorteil dank KI
Auch im Mittelstand wird KI längst nicht mehr als optional angesehen. So sagen 78 % der Befragten, dass KI ihnen helfen wird, gegen die Konkurrenz auf dem Weltmarkt zu bestehen, und fast ebenso viele (71 %) setzen auf KI, um einen Innovationsvorsprung zu erarbeiten oder zu erhalten.
Dabei wird KI nicht nur als Chance gesehen, sondern auch als Antreiber, um den europäischen Wirtschaftsstandort zu stärken. So würden es Dreiviertel befürworten, wenn auch europäische KI-Unternehmen wettbewerbsfähige KI-Tools entwickeln könnten, auf die europäische Unternehmen zurückgreifen können.
Wo hakt es noch?
Die größten Herausforderungen sehen die Unternehmen in Sicherheits- und Datenschutzbedenken bei dem Einsatz von Cloud-Lösungen (36 %). Das Problem, dass viele Unternehmen noch nicht über IT-Infrastruktur, beispielsweise Server, verfügen, die leistungsfähig genug für KI-Anwendungen ist, wird ebenso häufig genannt. Ein knappes Drittel steht zudem vor dem Problem, dass ihre Maschinen nicht für eine KI-gestützte Automatisierung ausgelegt sind.
Um die Einführung von KI zu beschleunigen, wünschen sich einige Unternehmen daher einen leichteren Zugang zu Förderungen (44 %) und zu Beratung im Bereich KI (43 %). Häufig als verbesserungswürdig wurde auch die digitale Infrastruktur genannt (43 %). Fast ebenso viele wünschen sich weniger bürokratische Hürden, beziehungsweise eine Deregulierung von KI-Anwendungen (42 %).
Mit KI in die Zukunft
Dennoch blicken deutsche Mittelständler eher positiv auf KI-Entwicklungen und erwarten für die Zukunft neue, innovative Produkte, die durch KI entstehen können (53 %). Zudem hoffen sie auf eine noch nahtlosere Verknüpfung zwischen operativen und Produktionsprozessen, wie etwa zwischen Einkauf, Lagerhaltung und Produktion (46 %). Auch eine noch schnellere und genauere Produktion durch KI-gestützte Roboter können sich 46 % vorstellen.