v.l.n.r.: Frank Lendowski, Bettina Bastien, Brand Owner Manager Flexible Verpackungspapiere, und Dr. Markus Wildberger nehmen den Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg 2023 entgegen.

v.l.n.r.: Frank Lendowski, Bettina Bastien, Brand Owner Manager Flexible Verpackungspapiere, und Dr. Markus Wildberger nehmen den Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg 2023 entgegen. (Bild: Umwelttechnikpreis)

Das Verpackungspapier hat eine Sauerstoff-, Fett- und Mineralölbarriere und kommt beispielsweise für die Verpackung von Schokoladeprodukten oder Snacks zum Einsatz. Dabei ist die Verpackungslösung voll kreislauffähig und wurde mit 19 von 20 möglichen Punkten von dem Umweltdienstleister Interseroh mit dem Siegel „Made for Recycling“ ausgezeichnet.

Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann zeichnete am 24. Oktober 2023 in der Schwabenlandhalle in Fellbach die diesjährigen Preisträger und Nominierten aus und erklärte: „Die diesjährigen Preisträger und die umfangreiche Liste der nominierten Unternehmen zeigen, wie ideenreich die baden-württembergische Industrie daran arbeitet, ihre Produkte nachhaltig und ressourcenschonend herzustellen. Mit dem Umwelttechnikpreis wollen wir diese Innovationen sichtbar machen.“

Frank Lendowski, Vorstand Finanzen und Verwaltung der Koehler-Gruppe und Dr. Markus Wildberger, Bereichsleiter Technologie bei Koehler Innovation & Technology, nahmen den Preis bei der Verleihung in Fellbach entgegen. „Nachhaltiges Handeln ist ein Grundprinzip der Koehler-Gruppe, Grundlage der Unternehmensstrategie und somit ein integraler Bestandteil unserer Organisation. Die Auszeichnung mit dem Umwelttechnikpreis für unser flexibles Verpackungspapier ehrt uns und motiviert uns gleichzeitig, weitere innovative papierbasierte Lösungen für die Zukunft zu entwickeln“, kommentiert Lendowski die Bedeutung des Preises für das Unternehmen.

Einfacher Wechsel auf Papierverpackungen

Mit dem flexiblen Verpackungspapier haben die Expertinnen und Experten von Koehler Innovation & Technology gemeinsam mit dem Team von Koehler Paper das bereits bestehende Angebot an Barrierepapieren weiterentwickelt, um Kunststoff als Verpackungsmaterial dort zu ersetzen, wo dies sinnvoll ist.

„Das eigens entwickelten Basispapier garantiert eine optimale Lauffähigkeit auf den bestehenden Verpackungsanlagen und senkt somit Investitionskosten bei der Umstellung auf papierbasierte Verpackungen. Der Funktionsstrich hat eine Sauerstoff-, Fett- und Mineralölbarriere und ist zudem siegelbar – einerseits durch das Auftragen eines Kaltsiegellackes, andererseits aber auch direkt auf Verpackungsanlagen für Heißsiegelanwendungen“, erklärt Wildberger die Vorteile des Verpackungspapieres. Es verfügt über eine sehr gute Bedruckbarkeit, die für die Produktkommunikation für die Endkonsumenten wichtig ist. Darüber hinaus weist das Verpackungspapier eine gute Heißsiegeleigenschaft und eine ausgezeichnete Knickstabilität auf. Die Barrierefunktion ist auch nach dem Durchgang durch den anspruchsvollen Verpackungsprozess auf der Verpackungsmaschine weiter vorhanden.

Das Schokoladenstartup Nucao nutzt seit Ende 2022 mit seinen Produkten „Nucao Fruits“ und „Nucao Nuts“ als erster Schokoladenhersteller auf dem Markt eine Primärverpackung aus 100 % Papier – dem „Koehler Nexplus Advanced“. Mit diesem Schritt greift Nucao einen zentralen Konsumentenwunsch nach mehr Nachhaltigkeit auf und nimmt auch mit der Verpackung seiner Produkte eine Vorreiterrolle im Schokoladenmarkt ein. In heutigen Verpackungen von Schokoladen werden vorwiegend folienalulaminierte Primärverpackungen eingesetzt, die größtenteils nicht kreislauffähig sind. Studien zeigen eindeutig, dass Konsumenten die laminierten Verpackungen als nicht umweltfreundlich wahrnehmen und eine natürlich aussehende Papierverpackung, die kreislauffähig ist, bevorzugen.

Ziel: Plastik in Verpackungen ersetzen

Mit der Produktreihe Nexflex entwickelte das Forschungs- und Entwicklungsteam von Koehler Innovation & Technology gemeinsam mit den Expertinnen und Experten von Koehler Paper eine zu 100 % kreislauffähige Generation von flexiblen Verpackungspapieren. Ziel dabei ist, durch den Einsatz sogenannter Barrierepapiere Plastik in Verpackungen – dort wo dies möglich ist – zu ersetzen.

Das Sortiment umfasst Standardprodukte im Bereich der gestrichenen und ungestrichenen Papiere, wie sie in Verbundstoffen für Beutel, Sachets und anderen Anwendungen zum Einsatz kommen und sich damit für eine Vielzahl von Verpackungen für Food- und Non-Food Produkten eignen. Die nächste Generation von Papieren für flexible Verpackungen sind die nachhaltigen Barrierepapiere mit ihren funktionellen Oberflächen für produktspezifischen Schutz (Koehler Nexplus). Zur Nexflex Produktfamilie gehören außerdem einseitig gestrichene Papiere mit guter Dimensionsstabilität und hoher Glätte (Koehler Nexcoat) sowie ungestrichene Papiere mit natürlichem Erscheinungsbild (Koehler Nex-Pure).

Über den Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg 2023

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg verleiht den Umwelttechnikpreis seit 2009 im Zwei-Jahres-Takt an Unternehmen im Land, die mit ihren innovativen Produkten, Technologien und Verfahren einen Beitrag zum Schutz der Umwelt oder zur Schonung der natürlichen Ressourcen leisten.

Das Preisgeld beträgt insgesamt 100.000 Euro und wird auf vier Kategorien und einen Sonderpreis der Jury verteilt. In den Kategorien "Energieeffizienz", "Materialeffizienz", " Emissionsminderung, Aufbereitung & Abtrennung" sowie "Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Industrie 4.0" werden Produkte oder Verfahren ausgezeichnet, die einen bedeutenden Beitrag zur Ressourceneffizienz und Umweltschonung leisten und kurz vor der Markteinführung stehen oder nicht länger als zwei Jahre am Markt sind. Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen mit Sitz oder einer Niederlassung in Baden-Württemberg.

Nachhaltige Verpackungen: der große Überblick

Grafik von Lebensmitteln im Supermarktregal
(Bild: sabelskaya - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema nachhaltige Verpackungen wissen? Klar ist, dass der Bedarf an nachhaltigen Verpackungen in den kommenden Jahren stark steigen wird. Aber das Thema ist komplex: Wann gilt denn überhaupt eine Verpackung als nachhaltig und welche Kriterien müssen dabei künftig erfüllt sein? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

 

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