
"Recaddy" heißt die Marke von Trikora für Mehrwegverpackungen. (Bild: Trikora)
Die Stabsstelle Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Tübingen hat gemeinsam mit der Trikora Deutschland GmbH ein Mehrwegsystem für Pizzaverpackungen eingeführt. Damit erweitert die Stadt ihr Engagement im Kampf gegen Verpackungsmüll und setzt nach den bereits etablierten Mehrwegsystemen für Speisen und Getränke nun auch bei Pizzakartons auf eine nachhaltige Lösung. Die „neue verpackung“ hat darüber ausführlich berichtet.
Pfandsystem für Mehrweg-Pizzaboxen
Seit Mai 2025 sind die neuen, blauen Mehrweg-Pizzaboxen in fünf Tübinger Betrieben erhältlich. Kundinnen und Kunden können die Box gegen ein Pfand von fünf Euro erwerben und beim nächsten Besuch wieder zurückgeben. Die Boxen werden wie normales Geschirr gereinigt und können wiederverwendet werden.
Die Betriebe kaufen die Boxen für fünf Euro pro Stück, monatliche Kosten fallen nicht an. Der günstige Pfandpreis wird durch Sponsoring ermöglicht: Die Oberseite der Box dient als Werbefläche für Partnerunternehmen. Interessierte Gastronomiebetriebe können sich bei der Stabsstelle Umwelt- und Klimaschutz melden, um das System zu nutzen oder zu testen.
Nachhaltigkeit im Fokus: Material und Produktion
Die Recaddy-Pizzaboxen bestehen aus recyclingfähigem Polypropylen (PP), sind BPA-frei und werden ausschließlich in Deutschland produziert, um Transportwege und damit verbundene Emissionen zu minimieren. Nach Ende ihrer Lebensdauer werden die Boxen dem Recyclingkreislauf zugeführt, sodass daraus neue Produkte entstehen können.
Für Trikora sei wichtig gewesen, dass die Kunststoff-Box das Flair behält, das das Öffnen eines Pizzakartons ausmacht. Die Boxen sollten außerdem stabil und leicht werden und natürlich ihren Inhalt warmhalten, wird Kay Bock, Head of Sales bei Trikora, zitiert.
Verpackungssteuer als Anreiz
Tübingen gilt als Vorreiterin bei der Reduzierung von Einwegverpackungen: Seit Einführung der Verpackungssteuer sparen Kundinnen und Kunden, die auf Mehrweg setzen, die Steuer von 50 Cent pro Einweg-Pizzakarton.
Ob sich die Mehrweg-Pizzabox in Tübingen durchsetzt, hängt laut Stadt und Betrieben von Faktoren wie Handhabung, Rückgabemöglichkeiten und der Bereitschaft ab, auf den gewohnten Karton zu verzichten. Zum Start sind 150 Boxen im Umlauf.