Bis zu 2.500 Bestellungen können bei Bedarf auf einmal gepickt werden.

Bis zu 2.500 Bestellungen können bei Bedarf auf einmal gepickt werden. (Bild: GRS)

Viele Deutsche sparen und das hat Auswirkungen auf den E-Commerce. Im zweiten Quartal 2023 sanken die Online-Umsätze mit Waren einschließlich Mehrwertsteuer nicht preisbereinigt um 12,2 % auf 19,17 Mrd. Euro gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres, so der BEVH (Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland). Dabei lagen die Online-Umsätze mit Lebensmitteln bei einem Minus von 4,8 %, mit Medikamenten bei einem Minus von 6,3 % und mit Drogeriewaren bei einem Minus von 8,2 % im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019, vor der Pandemie, schlägt im ersten Halbjahr 2023 jedoch weiterhin ein Plus von 14,7 % zu Buche, erklärt der Verband.

In dieser Lage hat die Nachfrage nach Logistikflächen im E-Commerce-Markt vorerst deutlich nachgelassen. Dennoch liegen die Leerstände in Toplagen bei nur etwa 1 %, berichtet der Spezialist für Gewerbeimmobilien CBRE. Das Angebot bleibe knapp, und die Spitzenmiete sei im Durchschnitt in den Top-5-Märkten in den vergangenen zwölf Monaten um 13,5 % auf 8,19 Euro pro m2 und Monat gestiegen, erklärt CBRE.

Flexible Prozessgestaltung

Vor dem Hintergrund solcher gegenläufig wirkenden Entwicklungen und einer schwer vorhersehbaren Marktdynamik suchen viele Onlinehändler aktuell nach Möglichkeiten, ihre Effizienz und Flexibilität zu erhöhen. Ihre Geschäftsprozesse möchten sie so dynamisch und elastisch gestalten, dass sie beispielsweise auf ein Anspringen der Konjunktur ebenso gezielt und schnell reagieren können, wie es bei saisonalen Spitzen, beispielsweise in der Vorweihnachtszeit oder an Black Friday, nötig ist.

In dieser Marktlage ermöglicht die Automatisierung des Fulfillments E-Commerce-Händlern die Möglichkeit, ihre Effizienz und Produktivität zu erhöhen. Ein hoher anfänglicher Kapitalbedarf stellt jedoch häufig eine Hürde für den Einstieg in die Automatisierung dar. Diese Hürde können Onlinehändler mit Robotics as a Service (RAAS) überwinden. Im Vergleich zu einem Kaufsystem ermöglicht eine solche Lösung drei wesentliche Vorteile: Kostenvorteile, Flexibilität und Sicherheit.

Kein hoher anfänglicher Kapitalbedarf

Oft muss bei der Automatisierung anfänglich in hohem Maße investiert werden. Bei RAAS hingegen kaufen Unternehmen keine Hard- und Software, sondern sie entscheiden sich für eine Servicelösung. Anders als bei einer Kauflösung trägt der Kunde also keine Vermögensrisiken.

In dem Modell ersetzen kalkulierbare operative Kosten zu einem an die Absatzmenge angepassten Fixpreis die hohen, vorab erforderlichen Investitionen und die langfristige Kapitalbindung, die bei Kauflösungen üblich sind. Bei der Lösung eines Anbieters wie GRS bezahlt der Kunde pro sortiertem Artikel und erwirtschaftet eine Einsparung vom ersten Tag der Nutzung an. Um die Anlagenrendite muss er sich damit keine Sorgen mehr machen.

Der Dienstleister trägt die Verantwortung für den gesamten technischen Betrieb sowie für Wartung und Pflege des Systems. Service Level Agreements definieren Servicequalität und -umfang. Ein Komplettservice umfasst Beratung, Planung, Bereitstellung der Roboter in der benötigten Zahl, Implementierung inklusive Anbindung an das vorhandene Warenwirtschaftssystem, Wartung und wenn nötig auch Anpassung an wechselnde Entwicklungen im Markt.

Das RAAS-Modell führt bei Unternehmen zu besser kalkulierbaren operativen Kosten.
Das RAAS-Modell führt bei Unternehmen zu besser kalkulierbaren operativen Kosten. (Bild: GRS)

Zuverlässig, effizient und flexibel

Mit der von GRS gebotenen Sortierrobotik können Online-Händler und 3PL-Anbieter ihre Effizienz und Produktivität erhöhen, vom Picking über das Sortieren bis zum Verpacken. Ein Beispiel dafür: B2C-Sortierungen, bei denen einzelne Artikel kommissioniert und den Bestellungen zugeordnet werden.

Bei der Umstellung auf roboterbasierte Sortierung wird auch das Picking angepasst. Bei manuellem Picking werden in der Regel 10 bis 20 Bestellungen gleichzeitig bearbeitet und rund 150 Artikel in der Stunde kommissioniert. Die Lösung von GRS ermöglich es hingegen, nach dem deutlich schnelleren Prinzip des Wave Pickings zu arbeiten. Statt wie bisher 10 bis 20 Bestellungen werden dabei bis zu 2.500 Bestellungen auf einmal „gepickt“. Das Picking wird erheblich effizienter, sodass bis zu 80 % zeitliche Ersparnis möglich sind.

Im Anschluss an den beschleunigten Prozess des Pickings verteilt die Plattform die Artikel automatisch auf die Ziele. Die Verlässlichkeit der automatischen Sortierung ist dabei höher als bei der Bearbeitung durch einen Menschen. Der Durchsatz liegt bei durchschnittlich 1.000 sortierten Artikeln pro Mitarbeiter und Stunde, die Genauigkeit beträgt 99,99 %.

Durch dieses hohe Maß an Genauigkeit wird auch das Verpacken effizienter. Die Kontrolle der Bestellungen und kommissionierten Artikel ist nicht mehr notwendig. Die Verpackung kann direkt erfolgen, sodass auch dabei Zeit gespart wird.

Online-Händler können sich mit einer solchen Lösung klare Wettbewerbsvorteile sichern. Die Anlage ist skalierbar, kann je nach Anforderung des Kunden 600 bis 6.000 Stationen umfassen und reduziert zwei grundlegende Ungewissheiten: die Unwägbarkeit der Marktentwicklung und die Folgen des Arbeitskräftemangels.

Trotz hoher Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit ist die Lösung äußerst platzsparend: Für eine Konfiguration mit beispielsweise 1.200 Zielen ist eine Fläche von nur 180 m2 erforderlich. Die Anlage benötigt einen Stromanschluss von 2 x 16 A und ist damit sparsamer als Lösungen mit Förderband. Diese arbeiten in der Regel mit Starkstrom und haben einen deutlich höheren Energiebedarf.

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