Ein Software-Tool

Die neue Anwendung Pacfast hilft dabei, den CO2-Fußabdruck einer Verpackung zu berechnen. - und gegebenenfalls zu reduzieren. (Bild: Pixabay)

Das Institut Cyclos-Htp hat in Forschungspartnerschaft mit der Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP einen Meilenstein auf dem Weg zur schnellen und effizienten Berechnung von Carbon-Footprints (CF) von Verpackungen erzielt. Die Pacfast (Packaging Carbon Footprint Fast and Standardised) genannte Anwendung nutzt eine in Chira automatisch erzeugte Datei, die alle für die Berechnung des Carbon Footprints dieser Verpackung relevanten Verpackungsspezifikationen enthält.

Wichtig für die Ökobilanz

Der praktische Vorteil für Unternehmen besteht darin, dass die Berechnung des Umweltprofils aller für die Ökobilanz nötigen Daten für Verpackungsprodukte dadurch deutlich beschleunigt wird und sich beispielsweise ideal für die Erstellung von Umweltbewertungen für das Nachhaltigkeits-Reporting eignet.
Die Basis bildet die Software zur Bemessung der Recyclingfähigkeit und ökologischen Verpackungsoptimierung von Verpackungen Chira, das auf dem Expertenwissen des Instituts Cyclos-HTP basiert. Diese ermöglicht die Bewertung und Dokumentation von Verpackungen nach EU-weiten Geltungsbereichen und ISO-Standards sowie die Gestaltung von Verpackungen nach ökologischen Kennwerten.

Durch die Nutzung der in Chira angelegten Verpackungsspezifika wie Maße, Materialien, Farbe je Komponente, der daraus ermittelten Recyclingfähigkeit und der Unterstützung von Data-Science-Erkenntnissen hat das Fraunhofer IBP einen automatisierten Workflow erstellt, der diese Informationen nutzt, und mit den Umweltprofilen der einzelnen Verpackungsmaterialien, Verarbeitungs- und Verwertungsprozesse in Bezug gesetzt.

Bis zum Lebensende oder Wiedereinsatz

Durch intelligente Verknüpfung der Verpackungsattribute mit den dazugehörigen Materialdatensätzen und Verarbeitungsschritten ist eine Bilanz des kompletten Lebenszyklus‘ von den Rohstoffen bis zum Lebensende oder zum Wiedereinsatz möglich. Des Weiteren lässt sich die Anwendung durch die Auswahl länderspezifischer Datensätze der EU für die eigene Produktion individualisieren. Somit werden bereits in der Chira-Software erhobene Daten effizient für die Ökobilanz genutzt. Dabei entfallen zeitintensive Schritte der Ökobilanz wie die Datensammlung der einzelnen Verpackungsprodukte, Absprachen bezüglich Material, Menge und Inhalt der Verpackungen bis hin zu umfangreicher Harmonisierung in unterschiedlichen Datenformaten und Tools.

Die Inhalte wurden von Cyclos-HTP und dem Fraunhofer IBP entwickelt und nach eigenen Angaben bereits erfolgreich eingesetzt. Dies bietet Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, gleichzeitig mit der auf Chira-basierenden Bemessung der Recyclingfähigkeit auch den Carbon-Footprint von Verpackungen zu berechnen. Ab sofort sind Carbon-Footprints mittels Pacfast aufbauend auf Chira für Unternehmen nutzbar.

 

Sie möchten gerne weiterlesen?