
Die zertifizierte Recyclingfähigkeit wird auf der Verpackung hervorgehoben. (Bild: Bergader)
Den Startschuss für das Projekt „Recyclingfähige Verpackung für Bergader Bergbauern Scheibenkäse“ gab das Nachhaltigkeitsteam von Bergader. Ein eigens zusammengestelltes interdisziplinäres Projektteam aus Entwicklung, Marketing und Einkauf erarbeitete die Anforderungen an eine neue Scheibenverpackung in einem Lastenheft und adressierte dieses an den langjährigen Geschäftspartner Südpack. „Mit seiner rund 40-jährigen Erfahrung im Bereich der PP-basierten Unterfolien wie auch mit seiner Expertise in Bezug auf Anwendungstechnik und Verarbeitung von Tiefziehverpackungen bietet Südpack natürlich die besten Voraussetzungen für unsere anspruchsvollen Anforderungen“, erklärt Robert Schweiger, Leiter Einkauf bei Bergader. Mit dem Bergbauern Käse und weiteren Marken wie Bavaria Blu, Almzeit, Edelblu und Bonifaz ist die in vierter Generation geführte Spezialitätenkäserei seit vielen Jahrzehnten eine feste Größe im deutschen Lebensmitteleinzelhandel – und im Blaukäse-Segment auch Marktführer in Deutschland.
Optimales Verpackungskonzept durch intensive Projektarbeit
Von zwei vorgestellten Konzepten machte die Pure PP aufgrund ihrer hohen Recyclingfähigkeit sowie der Produkteignung für den Bergbauern Käse das Rennen. „Regelmäßige Abstimmungen während des Projektverlaufs dienten dazu, die notwendigen Optimierungsschritte sowie Serientests nach den Vorgaben des IFS-Standards durchzuführen. Die erfolgreiche Zertifizierung bei Cyclos HTP nach deutschem Mindeststandard, nach DIN EN 13430 sowie nach Anforderungs- und Bewertungskatalog des Instituts Cyclos-HTP zur EU-weiten Zertifizierung schließlich war nach rund einem Jahr geschafft. Im Anschluss daran erfolgte ein sechsmonatiger Markttest, der erfolgreich verlief“, so Verpackungsentwickler Zakaria Announ. Verpackt wird „Bergader Bergbauern Käse“ in sechs Sorten unter Schutzatmosphäre in einer Tiefziehverpackung. Der Scheibenkäse ist einer der Topseller im Sortiment der Privatkäserei, die seit über 120 Jahren Käsespezialitäten aus regionaler Alpen- und Bergbauernmilch produziert – und deren Produkte für ein alpines Lebensgefühl und Genussmomente pur stehen. „Bergbauern dürfen sich in Deutschland nur Bauern nennen, deren Wiesen und Weiden entweder über 700 Metern oder in einer Höhe von über 500 Metern liegen und gleichzeitig eine bestimmte Hangneigung aufweisen. Es handelt sich dabei um einzigartige Biotope mit einer Vielzahl an seltenen Gräsern, Wildblumen und Alpenkräutern, die der Milch ihren unnachahmlichen Geschmack geben“, erklärt Schweiger.
Nachhaltigkeit in der DNA verankert

Um die Produktverpackungen nachhaltiger zu gestalten, brachte Bergader in einem ersten Schritt zunächst im Februar 2024 eine um insgesamt 4 cm verkürzte Verpackung für seinen Bergbauern Scheibenkäse auf den Markt. Inhalt und Qualität blieben gleich, doch im Vergleich zum Vorgänger-Modell kann durch das neue Format 19 % Kunststoff eingespart werden.
Der jetzige Relaunch geht allerdings noch einen Schritt weiter. Denn durch die Umstellung der bisherigen aus PET/PE beziehungsweise APET/PE bestehenden Verpackung auf das materialreduzierte, leichtere PP-basierte Verpackungskonzept können durch die geringeren CO2-Werte des Polymers Polypropylen erhebliche CO2-Einsparungen erzielt werden. Zudem bewegt sich die Plastikreduktion im dreistelligen Tonnenbereich pro Jahr. Nicht zuletzt ist die Recyclingfähigkeit der Gesamtverpackung mit 85 % durch das unabhängige Institut Cyclos-HTP zertifiziert. Da dies in Bezug auf die dringend notwendige Zirkularität in der Kunststoff- und Verpackungsindustrie und auch für den Konsumenten ein wichtiges Signal ist, lobt Bergader die Recyclingfähigkeit der Packung mittels Störer auf der Deckelfolie, dem Rückseitenetikett und auf seiner Homepage aus.
Convenience und hoher Produktschutz

Durch den Wiederverschluss lässt sich die Packung vom Verbraucher leicht öffnen und auch wieder sicher verschließen. So trocknet der Packungsinhalt nicht aus, bleibt appetitlich und frisch bis zur letzten Scheibe – und muss daher nicht vorzeitig entsorgt werden. Ein wichtiger Aspekt auf dem Weg hin zu einer Halbierung der Lebensmittelverschwendung innerhalb der EU, die sowohl das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in seiner Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung als auch die EU-Kommission schrittweise per Gesetz bis 2030 umsetzen will. Möglich wird dies unter anderem durch die optimale Siegelperformance der zum Einsatz kommenden Ober- und Unterfolien, die wie alle Materialstrukturen der Pure Line Familie aufeinander abgestimmt und mit den erforderlichen Hochbarrieren, beispielsweise gegen Sauerstoff, ausgestattet sind. Das ganzheitliche Verpackungskonzept war für Bergader ein ausschlaggebender Faktor bei der Entscheidung für die Pure PP – ebenso wie deren Maschinengängigkeit. So kann die Käserei im Vergleich zu dem bisher verwendeten APET/PE-Verbund auf ihren Verpackungsmaschinen die gleiche Taktleistung fahren.
Fazit
Die Umstellung auf das Pure PP Verpackungskonzept hat sich für Bergader – trotz leicht höherer Materialkosten – in mehrfacher Hinsicht gelohnt. So profitiert das Unternehmen von gleich hoher Effizienz, optimaler Verpackungsleistung und hoher Convenience. Gleichzeitig ergeben sich ökologische Vorteile. „Mit der neuen Verpackung stärken wir unsere Marke und werden unserem hohen Anspruch als verantwortungsbewusstes Unternehmen gerecht“, bringt es Einkaufsleiter Schweiger auf den Punkt. Bereits jetzt steht auch schon fest: Sukzessive sollen weitere Käsesorten beziehungsweise Bergader-Marken auf recyclingfähige Packungen umgestellt werden.