
Die Trays für die Lambertz-Hafercookies werden in einem vierbahnigen Magazin bevorratet und dann auf den Kettentransporteur gesetzt. (Bild: Gerhard Schubert)
Ein Großteil führender Hersteller von Backwaren blickt auf eine beachtliche Historie. So auch die Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Lambertz, die 1688 gegründet wurde. Eine Gemeinsamkeit vieler dieser Unternehmen: Bestimmte Arbeitsschritte werden noch manuell erledigt, denn „Handmade“ ist ein Qualitätsversprechen. Mit der Notwendigkeit, sich an heutige wirtschaftliche Rahmenbedingungen anzupassen, sind mittlerweile zwar vielfach die Back-, nicht jedoch die Verpackungsprozesse automatisiert.
Auch bei Lambertz setzte man bei den hauseigenen beliebten Bio-Hafercookies bislang auf händische Verpackung. Auf der Suche nach einer wirtschaftlichen und effizienten Automatisierungslösung entschied man sich für eine Pickerlinie der Gerhard Schubert GmbH. Maßgeblich für die Entscheidung war die Flexibilität der Crailsheimer in Hinblick auf spezielle Anforderungen. Außerdem teilen die beiden Familienunternehmen ähnliche Wertvorstellungen, zum Beispiel das Verantwortungsgefühl im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit.

Strategisch wichtiges Produkt: der Bio-Hafercookie
Von Kaffeegebäck wie Zitronentörtchen, Nussecken oder der berühmten „Lambertz’schen Printe“ über Stollen bis hin zu Müsli und Schokolade steht der Name Lambertz für eine große Produktvielfalt mit hoher Qualität. Bereits 1872 schaffte es der namensgebende Feinbäcker und Konditormeister Henry Lambertz, seinem Geschäft den Status eines Hoflieferanten zu verschaffen. Bis heute besitzt der Aachener Süßwarenspezialist die Lizenz zur Belieferung der europäischen Königshäuser mit Schokolade. Darüber hinaus hat er sich zu einem internationalen Gebäckkonzern entwickelt.
Zu den strategisch wichtigen Produkten gehört der Bio-Hafercookie von Lambertz, den es ohne oder mit Schokoüberzug in Zartbitter sowie Vollmilch und neuerdings auch in der Sorte weiße Schokolade gibt. In der Verpackung präsentiert werden sie liegend, wobei die Schokoladenseite nach oben zeigt. Ein Tray enthält insgesamt 16 Kekse, die auf vier Kavitäten mit jeweils vier Lagen verteilt sind. Für die automatische Verpackung der leckeren Versuchungen beauftragte Lambertz Gerhard Schubert nicht nur mit einer Pickerlinie, sondern auch mit Beratungsdienstleistungen, da der Haferkeks zukünftig auch in gesteckten Papp-Trays ohne Leim angeboten werden soll. Außerdem wünschten sich die Aachener auch ein Format mit im Tray stehenden Produkten, selbstverständlich mit gleich hoher Leistung wie bei den liegenden Keksen.
Mitgeplant: Trays aus Pappe und stehende Hafercookies
Um die Verpackung des bekannten Hafercookies zu automatisieren, entwickelte Schubert für Lambertz eine kompakte Pickerlinie mit zwölf T5-Pick-and-place-Robotern in Delta-Bauweise sowie einem beidseitigen Tray-Transport. Den Wünschen von Lambertz nach mehr Nachhaltigkeit kam Schubert nach, indem die neue Verpackungsanlage zukünftig neben den Kunststoff-Trays auch umweltfreundliche Karton-Trays verarbeiten kann, die nur gesteckt werden und daher ohne Leim auskommen.
Die Tray-Einlegestation ist bereits dafür vorbereitet. Auch ein neues Format, bei dem die Hafercookies in der Verpackung nicht mehr liegen, sondern stehen, wurde von Anfang an mitgedacht und entwickelt. So verfügt die Pickerlinie über einen schwenkbaren Kettentransporteur, der es möglich macht, die Produkte stehend in die Trays zu setzen.
Automatisierter Verpackungsprozess mit hoher Leistung
Die neue Pickerlinie nutzt Lambertz aktuell für seine Haferkekse im klassischen Format. Dabei kommen die Hafercookies aus dem Kühltunnel und werden mehrbahnig auf das Produktband weitergeleitet. Auflichtscanner erkennen mithilfe ihrer Software die Lage und die Kontur der Produkte. Gleichzeitig werden die Daten an die Steuerung der T5-Roboter übermittelt. Die Trays für die Hafercookies befinden sich in zwei vierbahnigen Magazinen. Aus diesen greift jeweils ein F3-Entstapelroboter die Trays, die dann ein F2-Roboter übernimmt und in die Kettentransporteure setzt. Mithilfe der beiden Transporteure werden die Kunststoff-Trays in den Arbeitsbereich der Pick-and-place-Roboter gebracht, der Transport der Trays erfolgt dabei längs. Für zukünftige Produktvarianten und Formate, wie von Lambertz gewünscht, sind diese Transporteure auch schwenkbar.
Die neue Verpackungsmaschine ermöglicht es Lambertz, seine Hafercookies mit Schokoüberzug in großer Stückzahl hochautomatisiert zu verpacken. Anstelle von mehreren Mitarbeitern, die vorher am Packband standen, kann die neue Pickerlinie von einer Person bedient werden – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in Zeiten des immer größer werdenden Fachkräftemangels. Zudem verfügt die neue Pickerlinie über ein äußerst kompaktes Maschinenlayout, was Platz in der Produktion spart und damit gut für den ökologischen Fußabdruck ist.
Auch der Kunde ist von der Anlage begeistert. Hermann Bühlbecker, Inhaber von Lambertz, fügt hinzu: „Mit der neuen Anlage sind wir sehr zufrieden. Denn unsere beliebten Bio-Haferkekse, die leicht zerbrechen können, werden nicht nur äußerst vorsichtig, sondern gleichzeitig hocheffizient verpackt. Schubert hat uns als traditionelles Unternehmen dabei unterstützt, einen erheblichen Fortschritt in Sachen Automatisierung zu machen. Über die gute Zusammenarbeit und das hervorragende Ergebnis sind wir sehr glücklich.“
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