Daniel Sturm

Daniel Sturm ist Global Product Manager Pharma Liquid and Inspection bei Syntegon. (Bild: Syntegon)

Als Global Product Manager für den Bereich Pharma Liquid and Inspection bei Syntegon liegt mein Schwerpunkt auf der Automatisierung und Digitalisierung unserer Anlagen. Als ich 2012 als Softwareentwickler bei Syntegon anfing, war ich unmittelbar an der Umsetzung digitaler Neuentwicklungen wie einer innovativen Software-Plattform für Track-And-Trace beteiligt. Heute bin ich viel mit Kunden in Kontakt und spreche mit ihnen über ihre Anforderungen an die Automatisierung und Digitalisierung der Anlagen. Ich beobachte den Markt und identifiziere neue Entwicklungsthemen, entwerfe die passende Strategie und Roadmap, treibe Neuentwicklungen voran und koordiniere die Entwicklung und Integration von Automatisierungslösungen. Als Produktmanager bin ich auch Bindeglied zwischen Vertrieb und Technik und muss komplexe Automatisierungs- und Softwarethemen verständlich aufbereiten. Das ist ein sehr vielfältiger Tätigkeitsbereich. Kein Tag ist wie der andere ist.

Ich wusste natürlich nicht von klein auf, dass mich dieses Berufsfeld interessiert. Nach meinem Abitur und dem Grundwehrdienst habe ich zunächst diverse Praktika absolviert, um mich zu orientieren und mich dann für ein Studium der Mechatronik entschieden. Die Vorteile des Studiengangs lagen für mich klar auf der Hand: interdisziplinär, vielfältig und mit der Möglichkeit der Fokussierung auf eines der drei Fachgebiete Mechanik, Elektrotechnik oder Informatik. Ich habe mich für die Informatik entschieden. Die Verpackungsbranche hatte ich zu dieser Zeit noch nicht als zukünftigen Arbeitgeber im Blick. Doch dann brachte mich ein Verwandter mit einem Unternehmen aus dem Packaging Valley in Kontakt – von da an war ich Feuer und Flamme für die hochkomplexen Maschinen und Prozesse der pharmazeutischen Abfüllung und Verpackung.

Verpackungen beispielsweise für Getränke, Lebensmittel oder Alltagsgegenstände müssen viele verschiedene Anforderungen erfüllen. Doch in kaum einem anderen Bereich sind Anforderungen und Auflagen so hoch wie bei der Abfüllung von flüssigen Pharmazeutika. Aus gutem Grund, schließlich hängt die Sicherheit und Gesundheit von Patientinnen und Patienten davon ab. Daran mitzuwirken, hat mich gereizt und bereitet mir bis heute großen Spaß.

Gerade die Digitalisierung, Robotik und Automatisierung schreitet mit großen Schritten voran und bietet diverse technologische Möglichkeiten, um die Effizienz, Qualität und Autarkie der Anlagen signifikant zu steigern. Die menschliche Intervention in pharmazeutische Abfüllprozesse stellt seit jeher das größte Risiko für die Produktqualität dar. Diese Intervention zu minimieren, ist ein wichtiges Ziel unserer Arbeit. Seit dem Inkrafttreten des neuen Annex 1 der EU-Good-Manufacturing-Practices (GMP) zur Herstellung steriler pharmazeutischer Produkte im August 2023 hat sich dieses Bestreben in der Pharmaindustrie noch weiter verstärkt. Dementsprechend haben wir in den letzten Jahren daran gearbeitet, viele unserer Abfüll- und Inspektionsmaschinen zum Teil oder komplett zu automatisieren.

Ein gutes Beispiel dafür ist unsere vollautomatisierte Produktionszelle Versynta Micro-Batch für die Abfüllung von Kleinstchargen. Sie befüllt Spritzen, Karpulen oder Vials aus Glas oder Kunststoff, die vor allem im Bereich hochpotenter Biopharmazeutika benötigt werden. Das macht die Reduzierung menschlicher Eingriffe besonders erstrebenswert. Die größte Besonderheit ist der handschuhlose Isolator, der das Kontaminationsrisiko erheblich minimiert. Das ist nur möglich, weil die Abfüllung vollautomatisch erfolgt, genauso wie die Inline-Inspektion und die durchgängige Überwachung der Produktion per Fernzugriff. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zu noch höherer Produktqualität und zur sicheren Behandlung von Patientinnen und Patienten – einer von vielen Gründen, warum ich meinen Job schätze.

Die Arbeit in einem so komplexen Umfeld ist herausfordernd, macht mir aber sehr viel Spaß. Robotik, Automatisierung und Digitalisierung sind hochspannende und zukunftsweisende Themen. Abgesehen von dieser technischen Komponente schätze ich auch meine Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Abteilungen und Ländern, mit denen ich täglich in Kontakt stehe. Sie haben oft ganz unterschiedliche Hintergründe und Fachgebiete, also lerne ich immer wieder neue Sichtweisen kennen. Wir verstehen uns gut und arbeiten eng als Team zusammen. Die Arbeitsatmosphäre ist ein wichtiger Grund, warum ich gerne bei Syntegon arbeite. Auch unsere Kunden aus der produzierenden Pharmaindustrie sind überall auf der Welt tätig und kommen manchmal mit außergewöhnlichen und kniffligen Wünschen und Bedarfen zu uns. Dafür Lösungen zu finden, wird nie langweilig. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass ich mit meiner Arbeit etwas bewege – und das in einem tollen Team und einem tollen Unternehmen. Ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden!

 

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