Zwei sich schüttelnde Hände

Wenn es nach dem Arbeitgeberverband HPV geht, finden die Parteien schnell zu einem Tarifabschluss. (Bild: DragonImages – Fotolia.com)

Die Arbeitgeber boten an, eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro zu zahlen; zusätzlich wollen sie die Löhne und Gehälter ab 1. Oktober 2023 um 4,1 % erhöhen. Insgesamt soll der Tarifvertrag eine Laufzeit von 27 Monaten beinhalten.

Faktoren für fairen Tarifabschluss

Im Vorfeld der zweiten Runde betonen die Arbeitgeber, dass sie mit diesem Angebot die Grundlage für einen schnellen und fairen Abschluss gelegt hätten. „Mit unserem abschlussnahen Angebot unterstreichen wir die Notwendigkeit einer schnellen Einigung, die unseren Beschäftigten finanziell hilft und den Unternehmen gleichzeitig Planungssicherheit verschafft“, erklär HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. „Die hohe Preissteigerung im letzten Jahr ist eine absolute Ausnahmesituation gewesen, deshalb sind jetzt drei Faktoren für einen fairen Tarifabschluss entscheidend. Erstens: Die Entlastungspakete des Staates wirken und tragen vor allem im aktuellen Jahr dazu bei, die außerordentlichen Belastungen schultern zu können. Zweitens: Die angebotene Inflationsausgleichsprämie sorgt für einen schnellen Geldzufluss bei den Beschäftigten – und zwar ohne Abzüge. Da die Unternehmen die Inflationsausgleichsprämie direkt aus ihrem Betriebsvermögen bezahlen, hängt es von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des jeweiligen Unternehmens ab, ob sogar bereits zum Tarifabschluss oder spätestens bis zum 30. Juni der erste Teilbeitrag mit den Löhnen und Gehältern ausgezahlt werden kann. Und drittens: Alle Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Inflation wieder auf ein normales Niveau einpendeln wird.“

Viele Unternehmen von Kurzarbeit betroffen

Der HPV-Verhandlungsführer betont, dass konstruktive Verhandlungen im Sinne der Beschäftigten sind: „Wenn ein Resultat unserer aktuellen Verbandsumfrage ist, dass fast jedes dritte Unternehmen von Kurzarbeit betroffen ist beziehungsweise betroffen werden könnte, ist keine Zeit vorhanden für langwierige Tarifverhandlungen. Dies wird uns aktuell auch aus vielen Unternehmen gespiegelt: nämlich, dass den Beschäftigten nicht an einem Arbeitskampf gelegen ist, um der Gewerkschaft neue Mitglieder zuzuführen, sondern an einer schnellen und fairen Einigung. Mit unserem sehr guten Angebot haben wir den Weg dafür frei gemacht; jetzt ist die Gewerkschaft am Zug, Verantwortung zu zeigen.“

Die zweite Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet am 16. Februar 2023 in Berlin statt.

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