EAFA und FPE starten europäische Initiative
Neue Allianz für Recycling kleiner Aluminiumverpackungen
16 Unternehmen haben bereits zugesagt.
Ideogram
Der Europäische Aluminiumfolienverband (EAFA) und die Partnerorganisation Flexible Packaging Europe (FPE) haben den Aufbau einer europäischen Allianz angekündigt, die die Recyclingquote kleiner Aluminiumverpackungen deutlich steigern soll.
Ziel ist es, Formate wie Kaffeekapseln, Schokoladen- und
Käsefolien, Deckel von Milchprodukten sowie kleine Aluminiumschalen künftig
hochwertig und im industriellen Maßstab zu sammeln, zu sortieren und zu
recyceln.
Handlungsdruck durch neue EU-Vorgaben
Hintergrund der Initiative sind die bevorstehenden
Anforderungen der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR). Während
Aluminium insgesamt bereits hohe Recyclingquoten erreicht, bleibt die
Verwertung kleiner Verpackungen bislang hinter den Erwartungen zurück. In
vielen europäischen Regionen landen diese Produkte noch in der Müllverbrennung
und werden lediglich über die Behandlung von Verbrennungsrückständen teilweise
zurückgewonnen – ein Verfahren, das die künftigen PPWR-Vorgaben für „recycled
at scale“ nicht erfüllt.
Technische Möglichkeiten vorhanden
Moderne Sortieranlagen sind grundsätzlich in der Lage,
kleine Aluminiumverpackungen effizient auszusortieren. Doch die Infrastruktur
ist in Europa noch uneinheitlich ausgebaut. Gleichzeitig eröffnet die
zunehmende Einführung von Pfandsystemen neue Chancen: Da Getränkebehälter aus
dem Haushaltsrecycling entnommen werden, können Sortieranlagen künftig
verstärkt andere Verpackungsformate in den Fokus nehmen.
Gemeinsame Kräfte entlang der Wertschöpfungskette
„Wir müssen entlang der Wertschöpfungskette unsere Kräfte
bündeln, um insbesondere bei kleinen Aluminiumverpackungen Fortschritte zu
erzielen und die PPWR-Ziele zu erreichen“, betont Guido Aufdemkamp,
Geschäftsführer der EAFA. Die Allianz soll Engpässe im Abfallmanagement
identifizieren, Studien zur praktischen Umsetzung geeigneter Maßnahmen
durchführen und auf die Erfahrung nationaler Aluminiumrecyclingorganisationen
zurückgreifen.
Breite Unterstützung aus der Industrie
Bereits 16 Unternehmen aus der gesamten
Wertschöpfungskette haben ihre Teilnahme zugesagt. Dazu gehören Hersteller von
Aluminiumfolie, flexiblen Verpackungen, Kaffeekapseln und halbstarren Behältern
sowie Markeninhaber und Abfüller. Die Liste umfasst: Actega, Al Invest,
Aluminium Féron, Alupak, Amcor, Bel Group, Constantia Flexibles, Datwyler,
Delica, Formika, JDE Peet’s, Laminazione Sottile, Lindt, Nestlé Nespresso,
Speira und Symetal. Der offizielle Start der Allianz ist für den 1. Januar 2026
geplant.
Signal für die Kreislaufwirtschaft
Die Initiative zeigt, dass die Branche bereit ist, die
Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Ziel ist eine Kreislaufwirtschaft, in
der kleine Aluminiumverpackungen zuverlässig, nachhaltig und in hoher Qualität
recycelt werden – und das im industriellen Maßstab.