BVDM Konjunkturtelegramm November 2021

Obwohl der Index damit nach wie vor über seinem Vorjahresniveau liegt, trüben anhaltende Lieferengpässe sowie Sorgen über die derzeitige Verschärfung der Infektionslage die Branchenstimmung zusehends ein. (Bild: BVDM)

Im November 2021 bewerteten die vom Ifo Institut befragten Druck- und Medienunternehmen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre erwartete Geschäftsentwicklung schwächer als im Oktober. Die Werte der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.

Lieferengpässe belasten Produktion

Nachdem der saisonbereinigte Geschäftslageindex im Oktober um 2,4 % gestiegen war, gab er den Zuwachs aus dem Vormonat im November wieder vollständig ab. Im Vormonatsvergleich fiel der Index um 2,6 Punkte und notierte mit 99,4 Punkten rund 2 % unter seinem Vorkrisenniveau vom Februar 2020.

Obwohl derzeit rund 24 % der Unternehmen ihren Auftragsbestand als relativ groß und weitere 58 % ihre Auftragslage als ausreichend beurteilen, schwächte sich die Produktionsentwicklung per Saldo zuletzt ab. Lieferengpässe bei essenziellen Vorleistungsgütern sowie damit einhergehende Lieferantenkostensteigerungen wirken sich immer stärker auf die Produktionstätigkeit der Unternehmen aus. Diese reagieren darauf zunehmend mit Verkaufspreiserhöhungen. So gaben im November rund die Hälfte der Unternehmen an, im Vormonat ihre Verkaufspreise erhöht zu haben. Rund 50 % hielten ihre Preise konstant. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Saldo damit um rund 53 %.

Keine Entspannung in Sicht

Auch für die nächsten sechs Monate rechnen die Druck- und Medienunternehmen derzeit nicht mit einer sichtlichen Entspannung ihrer Geschäftslage. Im November fiel der saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen um 2,5 % gegenüber dem Oktober. Mit 99,7 Punkten notiert der Index damit in etwa auf dem Vorjahresniveau aber mittlerweile rund 4 Punkte unter seinem Vorkrisenwert. Neben Befürchtungen über ein Anhalten der aktuell starken Lieferengpässe und des hohen Inflationsniveaus, dürften die Unternehmen vor allem aufgrund der vierten Coronawelle und den – aller Voraussicht nach – wieder härter werdenden Einschränkungen besorgt sein.

So rechnen derzeit nur noch 13 % der Teilnehmer mit einer Zunahme ihrer Produktionstätigkeit in den kommenden drei Monaten. Rund ein Viertel hingegen geht von einem Produktionsrückgang aus. Gegenüber dem Vormonat fiel der saisonbereinigte Saldo damit um rund 9 Prozentpunkte.

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