PET-Flaschen aus Plastik aus dem Gelben Sack

Schon seit 2014 bestehen die PET-Flaschen von Werner & Mertz aus 100 % Post Consumer Recyclat, davon 20 % aus der Quelle Gelber Sack. In diesem Jahr wurde dieser Anteil auf 50 % erhöht – dafür gab es den Worldstar Packaging Award 2022. (Bild: Werner & Mertz)

Bereits 2018 erhielt Werner & Mertz zusammen mit Alpla den Preis für HDPE-Flaschen aus 100 % Reyclat aus dem Gelben Sack. Zwei Jahre später folgte die Auszeichnung für den ersten hochwertig recyclingfähigen Standbodenbeutel in Zusammenarbeit mit Kooperationspartner Mondi. Damit hat Werner & Mertz nun bereits für drei Kunststoffarten – rHDPE, flexible LDPE-Folien und rPET aus der Quelle Gelber Sack – die reelle Machbarkeit einer buchstäblich ausgezeichneten Umsetzung unter Beweis gestellt.

Die internationale Wettbewerbsjury der World Packaging Organization (WPO) wählte aus 440 Einreichungen aus 37 Ländern die Gewinner aus – darunter Werner & Mertz, das in der Kategorie „Packaging Materials and Components“ den Worldstar Packaging Award 2022 erhält.

WPO-Präsident Pierre Pienaar weist im Hinblick auf die ausgezeichneten Verpackungslösungen darauf hin, dass „Nachhaltigkeit ein Schlüsselfaktor bleibt und beim Design von Verpackungen alternativlos ist“. Die offizielle Preisverleihung soll am 4. Mai 2022 im Rahmen der Fachmesse Ipack Ima in Mailand stattfinden.

Wirtschaftlichkeit von Advanced Mechanical Recycling

Bereits im Jahr 2012 hat Werner & Mertz zusammen mit Kooperationspartnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Recyclat-Initiative als Open Innovation ins Leben gerufen und setzt sich seitdem dafür ein, dass Plastik aus Endverbrauchersammlungen als Wertstoff nach der Verwendung erneut hochwertig aufbereitet und wiederverwendet wird und dadurch im Kreislauf bleibt. Die mehrfachen internationalen Auszeichnungen zeigen, dass dieser Ankündigung konsequent Taten folgen. Besonders die technologische Erschließung des Materials aus dem Gelben Sack für hochwertige Verpackungen ist eine Pionierleistung des Unternehmens.

„Die nicht vorhandene Verfügbarkeit von hochwertigem Recyclat ist eine Ausrede. Es wird von der Industrie nach wie vor viel zu wenig hochwertiges Recyclat aus der Quelle Gelber Sack nachgefragt. Stattdessen wird das Material zum Großteil verschwendet beziehungsweise verbrannt. Da gibt es noch viel Potenzial zu erschließen“, kommentiert Werner & Mertz - Inhaber Reinhard Schneider.

Die Herangehensweise von Werner & Mertz ermöglicht gleich zwei ökologische Vorteile: Zum einen weil dadurch das Altplastik im Kreislauf geführt wird. Und zum anderen, weil das Unternehmen auf mechanisches Recycling setzt, das wesentlich energieschonender ist als das sogenannte „chemische Recycling“, welches in letzter Zeit vermehrt von der Plastiklobby als Alternative genannt wird.

Doch nach wie vor sind es vor allem die momentan höheren Kosten von Recyclat aus dem Gelben Sack im Vergleich zu Virgin Plastic, die viele Unternehmen abschrecken. Deshalb begrüßt Werner & Mertz die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung beschlossene Umlage der EU-Plastiksteuer auf die Inverkehrbringer von Virgin Plastic, dessen Verwendung dadurch nicht länger begünstigt wird. Zusätzlich erhofft sich das Unternehmen Rückenwind in Bezug auf die Förderung von Recyclat durch ein im Koalitionsvertrag mittlerweile angekündigtes Fondsmodell.

„Recyclingfähige Verpackungen alleine garantieren noch lange keine Kreislaufführung. Nur wenn das theoretisch hochwertige Material auch als Recyclat genutzt und wieder in Verpackungen eingesetzt wird, schließen wir den Kreislauf. Wir hoffen deshalb sehr, dass die neue Bundesregierung diese ökologische Innovation vorantreibt, ähnlich wie es damals auch bei der Elektromobilität der Fall gewesen ist“, erklärt Schneider.

Weitere Lösungen in der Entwicklung

Nachdem Werner & Mertz bereits für drei Entwicklungen mit dem Worldstar Packaging Award ausgezeichnet wurde, möchte das Unternehmen nun vor allem die Umstellung der Verschlüsse aus PP weiter vorantreiben. Hier hat das Unternehmen bereits begonnen: Es verzichtet seit diesem Jahr auf die grünen Verschlüsse seiner Marke Frosch als Erkennungsmerkmal und hat im Sinne der optimierten Recyclingfähigkeit stattdessen auf transparent-farblose Verschlüsse umgestellt. Im nächsten Schritt sollen die verschiedenen Verschlüsse, egal ob für Universalreiniger (Klappscharnierverschluss), Spülmittel (Push-Pull-Verschluss) oder Glasreiniger (Trigger Verschluss), aus Recyclat entstehen.

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