Die MEZ besteht aus einem Roboter, einem Saugmodul für die Etiketten, ausziehbaren Schubladen mit Platz für bis zu insgesamt acht Drucker und Etikettenspender, Abnahmevorrichtungen für die Etiketten, Leichtfördertechnik für die Produktzu-/abführung, Spannvorrichtungen für die Kanister sowie  der gesamten Steuerungstechnik samt Bedienterminal.

Die MEZ besteht aus einem Roboter, einem Saugmodul für die Etiketten, ausziehbaren Schubladen mit Platz für bis zu insgesamt acht Drucker und Etikettenspender, Abnahmevorrichtungen für die Etiketten, Leichtfördertechnik für die Produktzu-/abführung, Spannvorrichtungen für die Kanister sowie der gesamten Steuerungstechnik samt Bedienterminal. (Bild: de Man)

Die Etikettierzelle zeichnet sich durch ihre besonders kompakte Bauart sowie hohe Präzision und Flexibilität aus. Da es sich um ein Standardprodukt handelt, das nur noch an die jeweiligen Kundenanforderungen angepasst werden muss, ist die MEZ schnell liefer- und einsatzbereit.

Die Stockmeier Chemie GmbH & Co. KG gehört zu den größten Chemiedistributoren in Europa. Das Unternehmen bietet ein umfassendes Sortiment an Industrie- und Spezialchemikalien für zahlreiche Branchen und Anwendungen und hat sich zudem auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Reinigungsmitteln für den industriellen und gewerblichen Einsatz spezialisiert. Am Hauptstandort in Bielefeld sollten Kanister verschiedener Größen von der vorgelagerten Abfüllanlage übernommen und – je nach Typ – auf bis zu vier Seiten mit unterschiedlichen Etiketten beklebt werden. Seit einiger Zeit wird diese Aufgabe nun von zwei der kompakten modularen Etikettierzellen MEZ von de Man effizient erledigt. Da beide Zellen absolut identisch sind, wird im Folgenden nur auf eine Zelle näher eingegangen. Die MEZ besteht aus einem modernen Gehäuse mit gepulvertem Stahlrahmen und Glasscheiben und beinhaltet einen über Kopf montierten Roboter, ein Saugmodul für die Etiketten, ausziehbare Schubladen mit Platz für insgesamt bis zu acht Drucker und Etikettenspender, Abnahmevorrichtungen für die Etiketten, die Leichtfördertechnik für die Produktzu-/abführung (Höhe 800 mm, mit Drive Rollen), Spannvorrichtungen für die Kanister sowie natürlich die gesamte Steuerungstechnik samt Bedienterminal. Die Drucker wurden kundenseitig gestellt. Die gesamte Zelle misst inklusive ausgezogener Schubladen und der Signalampel nur circa 3.300 x 2.160 x 2.480 mm (L x B x H) und eignet sich damit ideal auch für beengte Platzverhältnisse beziehungsweise zur Integration in bestehende Verpackungsstraßen.

Vereinzelt und fixiert

Die verschlossenen Kanister werden direkt von der Abfüllanlage in die Zelle gefördert. Es gibt vier verschiedene Typen, die sich in Größe (250 bis 460 mm Höhe) und Gewicht (5 bis 30 kg) deutlich unterscheiden. Um einen Etikettierauftrag zu starten, wählt der Anlagenbediener am HMI PC zunächst den zu etikettierenden Artikel aus. Einer Artikelnummer sind stets ein Kanister und die zugehörigen Etiketten zugeordnet. In dem Etikettierschema ist rezeptartig die Klebereihenfolge der einzelnen Etiketten hinterlegt. Nach der Auswahl der Artikelnummer laufen die Kanister auf der Fördertechnik in die Zelle ein und werden dabei so vereinzelt, dass der Roboter alle vier Seiten problemlos erreichen kann. An der Bearbeitungsposition wird der Kanister durch bewegliche Anschläge fixiert, um ein sauberes Ergebnis beim Aufbringen der Etiketten zu erzielen. Der Roboter – eingesetzt wurde ein Kawasaki RS 007L – entnimmt nun gemäß dem angewählten Programm mit einem Unterdrucksauger die einzelnen Etiketten von den Abnahmevorrichtungen und klebt diese an den zuvor definierten Stellen auf. Sind alle Etiketten angebracht, wird die Fixierung gelöst und der Kanister aus der Zelle gefördert. Gleichzeitig läuft der nächste in Position und wird fixiert. Die Zykluszeit ist unabhängig von den verschiedenen Kanistertypen und liegt bei circa vier bis fünf Sekunden pro Etikett. Die Etikettenspender sind auf Schubladen festgeschraubt, um einen schnellen Zugriff und einfachen Austausch der Rollen zu gewährleisten. Aus Sicherheitsgründen werden die Schubladen abgefragt, um einen Eingriff in den Gefahrenbereich durch eine ausgezogene Schublade zu verhindern.

Als zentrale Steuerung kommt eine S7 1510SP-F zum Einsatz. Sie kontrolliert das Feldbussystem (Profinet) und versorgt die Robotersteuerung mit Daten. Die SPS bekommt ihrerseits Produktdaten und Steuerdaten von der HMI, einem PC mit einem SQL Server als Datenbank. Bedient wird die Zelle durch einen großen Touch-Bildschirm, als Oberfläche wurde die übersichtliche de-Man-Visualisierung eingesetzt. Alle relevanten Bedienelemente befinden sich direkt auf dem Hauptschirm, der Nutzer kann sich hier anhand einer schematischen Darstellung einen schnellen Überblick über den Status aller Anlagenteile verschaffen und komplexe Komponenten detaillierter anzeigen lassen. Die Bedienung erfolgt intuitiv und wie von Smartphones gewohnt per Klick. Die Anlage wird mit vier vorinstallierten Etikettierprogrammen ausgeliefert. Weitere Programme können nach einer separaten Schulung vom Kunden dank des Etikettierschemengenerators selbstständig angelegt werden. Er ermöglicht mit seinem einfachen Aufbau und der intuitiven Nutzerführung auch Laien das Anlegen und Optimieren von Etikettierschemen.

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