Bis zu 18.000 Bogen pro Stunde druckt die Rapida 76 im B2-Format und erscheint dabei in neuem Design.

Bis zu 18.000 Bogen pro Stunde druckt die Rapida 76 im B2-Format und erscheint dabei in neuem Design. (Bild: Koenig & Bauer)

Bewährte und neue Automatisierungsfunktionen machen die Rapida 76 des Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer (K & B) zu einer leistungsstarken, effizienten Bogenoffsetmaschine. Merkmale sind unter anderem die Drivetronic-Einzelantriebs-Komponenten, die ohne komplizierte Getriebe für einfaches Handling und parallele Prozesse beim Jobwechsel und Rüsten sorgen. Hinzu kommt die durchgängige Preset-Fähigkeit aller Maschinenkomponenten. Neben dem Ergotronic-Leitstand mit Wallscreen verfügt die Rapida  76 über Touchscreens für einfaches Bedienen. Die Druckmaschine besitzt ein Bogenformat von 530 x 750 mm und ein Sonderformat von 605 x 750 mm.

Um die Maschine vielfältig einsetzen zu können, lassen sich bis zu elf Druck- und Veredelungseinheiten zu einer auf die jeweiligen Produktionsanforderungen zugeschnittenen Rapida 76 konfigurieren: zum Beispiel Zehnfarbenmaschinen mit automatisch umstellbarer Bogenwendung für den 5-über-5-Druck mit zusätzlichem Lackturm – etwa für die Umschlagproduktion – oder Verpackungsmaschinen mit Doppellack-Ausstattung – etwa für die Produktion von Pharmaverpackungen. Hinzu kommen Varianten zum Höhersetzen für größere Stapel beim Kartonagendruck und verschiedene Auslageverlängerungen für Lackanwendungen. Farbtrenner für den Irisdruck sind ebenso verfügbar. Aufgrund ihrer Messtechnik bis hin zur Inline-Bogeninspektion eignet sich die Rapida 76 unter anderem für Sonderanwendungen oder die Produktion von Sicherheitsdokumenten.

Auch hinsichtlich Farbeinsatz und Veredelung zeigt sich die Halbformatmaschine flexibel: Zusätzlich zu konventionellen lassen sich UV-Farben und Lacke verarbeiten. Neben IR/TL-Trocknungssystemen stehen auch solche für UV-, HR-UV- und LED-UV zur Verfügung.

Spezialitäten der Rapida 76

Generell lassen sich bei allen Rapidas nicht benötigte Farbwerke aus dem Produktionsprozess auskuppeln. Dies reduziert Walzenverschleiß sowie Rüstzeiten. Mit einem Knopfdruck am Leitstand laufen die ausgegliederten Werke wieder mit. Die Rapida 76 bringt daneben weitere Vorteile mit: So entfällt das Abkanten von Druckplatten, bevor sie in die Maschine gelangen. Hier lassen sich auch ungekantete Platten wechseln, gleich ob der automatisierte oder der simultane Plattenwechsel zum Einsatz kommt.

Die Colortronic-Farbkästen bieten durch ihre für die Rapida typische, nebenwirkungsfreie Farbdosierung eine hohe Reproduzierbarkeit. Dafür sorgen einzelne Zonenrakel sowie eine spezielle Mechanik, die den Farbkasten immer mit identischer Kraft an den Duktor presst. Farbkastenfolien sind bei diesem System überflüssig. Durch die Easyclean-Beschichtung lassen sich trotzdem schnelle Farbwechsel ausführen.

45 Sekunden dauert es, dann sind mithilfe des simultanen Druckplattenwechsels alle Platten an der Rapida 76 gewechselt. Verbunden mit Cleantronic Synchro lassen sich Gummi- und Druckzylinder sowie wahlweise Farbwerke parallel und gleichzeitig mit dem Plattenwechsel waschen. Dies verkürzt die Rüstzeiten und schafft mehr Zeit für die Druckproduktion. Gleiches trifft auf den automatisierten Lackformwechsel zu.

Anwendungsorientierte Mess- und Regeltechnik

Um Rüstzeiten zu verkürzen, Makulatur einzusparen und eine hohe und stabile Druckqualität zu erzielen, trägt die anwendungsorientierte Mess- und Regeltechnik bei. Die Rapida 76 lässt sich mit Systemen zur Registermessung und -regelung, zur Farbsteuerung und Bogeninspektion ausstatten. Alle Inline-Systeme arbeiten mit einer gemeinsamen Kamera, was den Wartungsaufwand reduziert und das Handling vereinfacht.

In der jeweiligen Maximalausstattung regelt Ergotronic ICR das Register am Einzelbogen auf dem Leitstand. Qualitronic Color Control sorgt für die Farbregelung. Das nach dem letzten Druck- oder Lackwerk beziehungsweise nach dem letzten Werk vor der Wendung installierte Kamerasystem ermittelt die optischen Dichten automatisch und regelt die Farbzonen im Inline-Prozess. Wahlweise lässt sich das System um eine Graubalance-Regelung (Qualitronic Instrument Flight) erweitern. Qualitronic PDF-Check ermöglicht die Inspektion der Druckbogen sowie ihren Vergleich mit dem PDF des Auftraggebers.

Lackformwechsel bei der Rapida 76
Mithilfe von Teilautomatisierung sind bei der Rapida 76 Lackformwechsel in kurzer Zeit möglich. (Bild: Koenig & Bauer)

Digitale Services auf Knopfdruck

Digitale Services rund um die Rapida 76 helfen, ungeplante Stillstände zu reduzieren, die Maschine einfach und barrierefrei zu warten sowie Leistungsparameter anonym mit identischer Technik zu vergleichen. Dazu zählen unter anderem Press Call zur Optimierung der Kommunikation in der Fernwartung, Visual Press Support zur Beschreibung von Fernwartungsanliegen mit Fotos (inklusive Kommentarfunktionen), Texten und Videos sowie Tonübertragung, Performance Reports, Press Inspection Reports bis hin zu ersten prädiktiven Services, die auf Verfahren der künstlichen Intelligenz basieren.

Bei allen digitalen Services bildet die Customer Community den zentralen Kontaktpunkt, unter dem alle Serviceangebote vereint sind. Anwender und Hersteller nutzen so eine identische Informationsbasis und sind in der Zusammenarbeit auf gleichem Stand.

Faltschachtelproduktion in Indien

Im Einsatz befindet sich eine Rapida 76 zum Beispiel bei Parksons Packaging, einem Verpackungsproduzenten in Indien. In allen Werken liegt der Fokus auf der Faltschachtelproduktion. Dafür stehen 22 Produktionslinien im Offset und eine im Digitaldruck zur Verfügung. Seit 2005 setzt das Unternehmen diverse Rapidas ein – Anfang 2020 kam die Rapida 76 in der Sechsfarbenvariante mit Lackturm und Auslageverlängerung hinzu. 

Aufgrund sich ändernder Marktanforderungen hielt es Parksons Packaging für notwendig, zusätzlich zu den mittelformatigen Rapida-Modellen eine Halbformatmaschine zu installieren. Laufleistung, Platzbedarf, kurze Jobwechselzeiten – besonders mit Drive Tronic SPC – sowie das vergrößerte Bogenformat ließen die Entscheidung auf die Rapida 76 fallen.

Ramesh Kejriwal, Chairman Parksons Packaging, ist zufrieden mit der Wahl und insbesondere mit der Möglichkeit, einzelne Farbwerke auszukuppeln: „Wir können die nicht genutzten Druckwerke bereits für den nächsten Job vorbereiten, wenn die Maschine läuft. Außerdem schont es die Walzen.“ 

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