Der Einsatz von Rezyklaten könnte höher sein. Aber viele Unternehmen sehen wegen fehlenden Qualitätsdefinitionen davon ab, recycelte Kunststoffe für neue Kosmetikverpackungen wie Shampooflaschen, Cremetiegel und ‑tuben zu verwenden. Das soll sich ändern. Das Konsortium Cospatox (Cosmetics, Packaging und Toxicology) hat einen standardisierten, freiwilligen Leitfaden zur Sicherheitsbewertung für die Verwendung von Post-Consumer-Rezyklaten (PCR) aus Kunststoff in Verpackungen für Kosmetikprodukte und Reinigungsmittel entwickelt.
Er ermöglicht eine ganzheitliche Prüfstrategie sowie einen Ansatz zur Sicherheitsbewertung von recycelten Kunststoffen, einschließlich der Definition von drei verschiedenen Qualitätsstufen für Kunststoffrezyklate. Damit, so das Ziel, sollen künftig schnellere Test- und Messmethoden entwickelt werden können.
Der Ansatz ist laut Cospatox technologieneutral und berücksichtigt oder erfordert keine bestimmte Sammel-, Sortier- oder Recyclingtechnologie. Der Schwerpunkt liegt allein auf der Qualität der recycelten Materialien selbst. Er kann daher auf jedes Polyolefin-Rezyklat angewendet werden, unabhängig davon, ob es aus einem mechanischen, physikalischen oder chemischen Recycling stammt. Cospatox strebt an, dass die Leitlinie in der gesamten EU anerkannt wird, um Bedenken beim Einsatz von recycelten Kunststoffen in Verpackungen zu reduzieren. Letztlich ist es Ziel, mit der Verwendung von recycelten Materialien für die Verpackung von kosmetischen Produkten und Waschmitteln einen Beitrag zu einer Kreislaufwirtschaft zu leisten
Die Mitglieder des Konsortiums repräsentieren die gesamte Wertschöpfungskette der im Fokus stehenden Verpackungsarten: Polyolefinhersteller, Recycler, Verarbeiter, Gerätehersteller, Lieferanten von Zusatzstoffen, Analyselabore und Markeninhaber. Zur Unterstützung des Testprogramms wurden wissenschaftliche Experten mit Spezialisierung auf Toxikologie und Recycling von Post-Consumer-Verpackungsabfällen unter Vertrag genommen, darunter die FH Campus Wien - University of Applied Sciences Wien, das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV und die FABES Forschungs-GmbH.