Geschäftsklimaindex gestiegen
Geschäftsklima im Verpackungssektor, Juli 2025
Der Geschäftsklimaindex für den Verpackungssektor, der vom Ifo Institut im Rahmen der Konjunkturumfragen erhoben wird, konnte im Juli erneut zulegen. Der Anstieg war vor allem auf verbesserte Geschäftserwartungen zurückzuführen, aber auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage fielen insgesamt etwas günstiger aus.
Die Verpackungsindustrie entwickelt sich damit im Einklang mit der allgemeinen Stimmungsaufhellung. Ein Problem bleibt jedoch der anhaltende Auftragsmangel. Mehr als ein Drittel der Unternehmen berichtete hier von Schwierigkeiten – insbesondere im Inland. Zwar gibt es einzelnen Anzeichen einer Stabilisierung oder gar Aufhellung, doch insgesamt ist der Auftragsbestand häufig noch unbefriedigend.
PAPIER
Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand
Im Bereich Papier und Kartonagen ist der Geschäftsklimaindikator erneut leicht gesunken. Ausschlaggebend dafür waren verschlechterte Bewertungen der aktuellen Lage. Die Erwartungen für die kommenden Monate wurden hingegen etwas nach oben korrigiert, bleiben jedoch weiterhin von Skepsis geprägt. Die Nachfrageentwicklung bleibt schwach, der Auftragsbestand ging erneut zurück – allerdings weniger stark als im Vormonat. Diese Entwicklung ist vor allem auf eine rückläufige Inlandsnachfrage zurückzuführen; das Auslandsgeschäft zeigt sich derzeit stabil. Die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand ist insgesamt sehr hoch. Die Lagerbestände konnten, auch aufgrund einer verringerten Produktion, reduziert werden. Die Kapazitätsauslastung stieg um 1,1 Prozentpunkte auf 80,2 %, liegt damit aber weiterhin deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 86,8 %. Die Produktionspläne sind vorsichtig expansiv ausgerichtet.
KUNSTSTOFF
Steigende Preise erwartet
Im Kunststoffbereich ist der Geschäftsklimaindex gestiegen. Besonders im Hinblick auf das zweite Halbjahr zeigten sich die Unternehmen deutlich hoffnungsvoller. Der entsprechende Indikator liegt nun über seinem langfristigen Mittelwert. Die aktuelle Lage wurde hingegen nur geringfügig besser bewertet. Nachdem der Auftragsbestand zuletzt wieder gesteigert werden konnte, gab es nun einen kleinen Rückschlag: Die Unternehmen meldeten erneut einen Rückgang. Die Exporterwartungen bleiben jedoch vorsichtig optimistisch. Insgesamt zeigt sich weiterhin mehr als jedes zweite Unternehmen unzufrieden mit dem Auftragsbestand. Die Produktion wurde vielerorts zurückgefahren, was sich auch im gesunkenen Auslastungsgrad der Maschinen widerspiegelt. Dieser sank von 72,1 auf 71,8 % – deutlich unter dem langfristigen Mittelwert von 79,5 %. Die Produktionspläne sind derzeit auf eine leichte Ausweitung ausgerichtet. Die Verkaufspreise wurden zuletzt eher gesenkt als erhöht.
GLAS
Nachfrage zieht deutlich an
Im Glasbereich hat sich das Geschäftsklima weiter deutlich verbessert. Vor allem die Erwartungen zogen spürbar an. Zwar ist die Skepsis gewichen, doch von echtem Optimismus ist die Branche noch ein Stück entfernt. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage wurden nach oben korrigiert, allerdings liegt der entsprechende Indikator weiterhin deutlich unter seinem langfristigen Mittelwert. Die Unternehmen sehen also noch erhebliches Aufholpotenzial. Die Nachfrage entwickelte sich positiv, insbesondere im Inland: Es wurden zahlreiche Neuaufträge verzeichnet. Im Auslandsgeschäft ist hingegen derzeit keine Dynamik erkennbar. Trotz der steigenden Nachfrage wurde die Produktion zuletzt eher gedrosselt als ausgeweitet. Dennoch konnte die Kapazitätsauslastung von 78,8 auf 81,0 % gesteigert werden – sie liegt damit aber noch rund fünf Prozentpunkte unter dem historischen Durchschnitt. Die Produktionspläne bleiben zurückhaltend, ebenso wie die Personalplanungen.
HOLZ
Produktion soll sinken
In der holzbasierten Verpackungsindustrie hat sich das Geschäftsklima erneut deutlich verbessert. Die Unternehmen zeigten sich vor allem mit den laufenden Geschäften zufriedener. Auch die Erwartungen legten leicht zu, bleiben jedoch weiterhin von Vorsicht geprägt. Nachdem die Nachfrage im Vormonat angezogen hatte, folgte nun ein Dämpfer: Die Zahl der Neuaufträge ging zurück. Auch auf den Auslandsmärkten fehlt es weiterhin an Impulsen. Immerhin hat die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand weiter abgenommen – aktuell äußert sich nur noch etwa jedes vierte Unternehmen unzufrieden. Die Produktion war zuletzt leicht rückläufig, während die Kapazitätsauslastung um knapp einen Prozentpunkt auf 82,3 % stieg. Damit liegt sie über dem langfristigen Mittelwert von 79,5 %. Die Produktionspläne für die nähere Zukunft bleiben dennoch verhalten und sind tendenziell auf Kürzungen ausgerichtet. Nach einer längeren Phase des Personalabbaus ist nun wieder eine verstärkte Einstellungstätigkeit zu beobachten.
FEINSTBLECH
Hoffnung bei der Nachfrage
Der Geschäftsklimaindex im Metallsektor ist im Juli deutlich gestiegen. Besonders die Erwartungen verbesserten sich spürbar und drehten erstmals seit längerer Zeit in den positiven Bereich. Der vorsichtige Optimismus kehrt damit in die Branche zurück. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage fielen etwas besser aus, bleiben aber weiterhin unterdurchschnittlich und werden von vielen Unternehmen noch als eher schlecht bewertet. Die Nachfrage zog leicht an, was sich auch im Auftragsbestand niederschlug. Auch im Exportgeschäft gibt es erste Anzeichen von Erholung. Dennoch ist die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand nach wie vor hoch. Die Produktion wurde im Vormonat vielfach reduziert, was sich in der rückläufigen Kapazitätsauslastung widerspiegelt: Diese sank von 75,6 auf 74,5 % und liegt damit fünfeinhalb Prozentpunkte unter dem langfristigen Mittelwert.