Branche fordert Investitionsanreize für Kreislaufwirtschaft

Kunststoffindustrie: Rückgang in allen Bereichen

Dr. Christine Bunte
Dr. Christine Bunte beklagt den Rückgang von Investitionen und Exporten.

Die deutsche Kunststoffindustrie erlitt im dritten Quartal 2024 einen Rückgang in allen relevanten Wirtschaftsindikatoren. Produktion, Preise und Umsatz sinken dank der schwachen Nachfrage. Plastics Europe Deutschland sieht keine schnelle Erholung.

Die rückläufige Industrieproduktion in der EU und insbesondere in Deutschland führte im dritten Quartal 2024 zu einer sinkenden Nachfrage nach Kunststoffen aus Kundenindustrien. Die deutsche Kunststoffindustrie verzeichnete dementsprechend einen Rückgang der Wirtschaftsindikatoren. Laut dem Statistischen Bundesamt sank die Produktion von Kunststoffen in Primärformen um 2,4 % gegenüber dem Vorquartal.

Die Erzeugerpreise gaben um 0,7 % nach, was unter anderem auf sinkende Rohstoffkosten zurückzuführen ist. Der Umsatz der Branche fiel um 1,3 % auf 6,7 Mrd. Euro. Auch der Außenhandel entwickelte sich rückläufig. Eine rasche Erholung der Nachfrage zeichnet sich nach Einschätzung des Branchenverbands Plastics Europe Deutschland derzeit nicht ab.

„Besonders bedenklich ist aus meiner Sicht der Rückgang von Exporten und Investitionen, zwei Säulen der deutschen Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Dr. Christine Bunte, Hauptgeschäftsführerin von Plastics Europe Deutschland, „Die notwendige Transformation zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft wird unter diesen Bedingungen zusätzlich erschwert. Neben wettbewerbsfähigen Energiepreisen und dem Abbau von bürokratischen Belastungen braucht es daher unter einer neuen Bundesregierung gezielte Investitionsanreize in Kreislaufwirtschaftstechnologien wie der Sammlung, Sortierung und dem Recycling von Kunststoffabfällen.“