Symbol der PAU-Initiative

14 europäische Firmen haben sich zur "Projekt-Allianz Umreifungsbänder" zusammengeschlossen. (Bild: PAU)

Die PPWR zielt darauf ab, CO₂-Emissionen durch Verpackungen zu reduzieren und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu fördern. Artikel 29 der Verordnung definiert strikte Vorgaben zur Wiederverwendung von Transportsicherungen wie Stretchfolien, Palettenhauben und Umreifungsbändern. Dr. Martin Bussmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der PAU und Abteilungsleiter Material Innovation bei Mosca, betont: „Wir unterstützen die Ziele der PPWR grundsätzlich, sehen jedoch dringenden Handlungsbedarf bei Artikel 29, um die Sicherheit von Produkttransporten und Lieferketten zu gewährleisten.“

Ohne Anpassungen könnte Artikel 29 ab August 2026 erhebliche Risiken für die Stabilität von Transportverpackungen mit sich bringen. Wiederverwendete Umreifungsbänder könnten durch Materialermüdung an Stabilität verlieren, was insbesondere bei dynamischen Anwendungen wie Notbremsungen gefährlich werden kann.

Wissenschaftliche Grundlage

Die PAU stützt ihre Forderung auf ein umfassendes Positionspapier, das durch unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen untermauert wird. Das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) analysiert dabei die Materialeigenschaften von Umreifungsbändern bei Mehrfachnutzung. Erste Ergebnisse zeigen, dass wiederholte Verwendung zu Materialschwächen führt, wodurch die Sicherheit der Transportverpackung nicht mehr gewährleistet ist.

Neben Sicherheitsaspekten beleuchtet das Positionspapier auch die Nachhaltigkeitsbilanz von Umreifungsbändern im Vergleich zu alternativen Verpackungslösungen wie Metallboxen. Lebenszyklusanalysen belegen, dass Umreifungsbänder trotz einmaliger Nutzung eine bessere CO₂-Bilanz aufweisen als schwerere, wiederverwendbare Verpackungen.

Fahrplan der Allianz

Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen Anfang 2025 abgeschlossen und anschließend durch eine europäische Universität validiert werden. Diese externe Überprüfung soll die Glaubwürdigkeit der Studien stärken. Mitte 2025 plant die PAU, das Positionspapier an politische Entscheidungsträger in Brüssel zu übergeben. Ziel ist es, einen delegierten Rechtsakt zu erwirken, der Umreifungsbänder als sichere und nachhaltige Verpackungslösung anerkennt.

Zu den Gründungsmitgliedern der PAU gehören neben Mosca namhafte Unternehmen wie Teufelberger, Fromm Plastics, Messersi, Sekisui Jushi, Embalcer, Cpdesign und Green Tech. Die gebündelte Expertise dieser Firmen soll dazu beitragen, innovative und nachhaltige Lösungen für die Verpackungsindustrie voranzutreiben.

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