Grafik des Packaging Valley zur Konsultation zum PFAS-Verbot mit dem Warnhinweis „Maschinen in der EU könnten nicht mehr betrieben werden“.

Alarmiert: Packaging Valley befürchtet Maschinenausfälle, Produktivitätsverluste und Kostenanstiege im Falle eines vollständigen PFAS-Verbots. (Bild: Packaging Valley)

Der Vorstand des Clusters Packaging Valley Germany hat seine Mitgliedsunternehmen dazu aufgerufen, sich im Konsultationsverfahren der Europäischen Chemikalienagentur (Echa) zum Entwurf des PFAS-Verbots einzubringen.

Das Packaging Valley hat selbst eine Einreichung vorgenommen, in der die abgeschätzten Auswirkungen eines vollständigen PFAS-Verbots dargestellt werden. Für die Abstimmung und den Austausch betroffener Unternehmen zum geplanten Verbot und der gemeinsamen Ermittlung von PFAS-Alternativen beschloss der Vorstand des Packaging Valley die Gründung eines Koordinationskreises.

Die Maschinenbaubranche befürchtet aufgrund eines möglichen vollständigen PFAS-Verbots Maschinenausfälle, Produktivitätsverluste und Kostenanstiege.

Was Sie über PFAS wissen müssen

Übersichtsgrafik zu PFAS.
Wissenswertes zu PFAS finden Sie in unserem Übersichtsartikel. (Bild: Francesco Scatena – Stock.adobe.com)

Fluorpolymere und weitere fluorhaltige Substanzen sollen verboten werden. Eine ihrer herausragenden Eigenschaften – die Beständigkeit – könnte ihr Verbot bedeuten. Für Sie haben wir das Thema PFAS aus verschiedenen Blickwinkeln während der Widerspruchsfrist beleuchtet und halten Sie künftig zu PFAS-Alternativen auf dem Laufenden. Alles, was Sie zum Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

PFAS-Verbot hätte Auswirkungen auf etliche Sektoren

Ein vollständiges PFAS-Verbot hätte erhebliche Auswirkungen auf die Lebensmittel- und Pharmabranche. Hersteller von Verpackungsmaschinen und Komponenten sowie in der Verpackungstechnik tätige Automatisierer wären besonders betroffen.

Die Mitgliedsunternehmen des Packaging Valley diskutierten, auch anhand einer intern durchgeführten Umfrage, unter anderem die Auswirkungen eines vollständigen PFAS-Verbots auf Umsatz, Vertrieb und Mitarbeiter. Zudem analysierten sie die betroffenen Sektoren: Anlagen für die industrielle Produktion, Verarbeitung, Verpackung und Abfüllung von Lebensmitteln; Geräte zum Reinigen oder Sterilisieren von Lebensmitteln, pharmazeutischen Produkten, Nutrazeutika und deren Inhaltsstoffen und Verpackungsmaterial sowie die Geräte zur Herstellung, Verarbeitung, Abfüllung oder Verpackung von Lebensmitteln.

Ersatzstoffe fehlen

Da bisher keine hinreichenden Ersatzstoffe (mit hoher Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit) für den Maschinenbau vorhanden sind, befürchten die betroffenen Unternehmen Ausfälle und steigende Abwanderung der Produktion.

Laut Packaging Valley stellt ein europäisches PFAS-Verbot die hiesigen Produzenten bei der Beschaffung von Ersatzteilen für Maschinen und Anlagen vor große Hürden, die letztlich nicht oder nur unter Effizienzeinbußen genommen werden können. Die Bedeutung einer Abwanderung sei gerade in jüngster Zeit durch die Arzneimittelknappheit deutlich geworden, weshalb sich diesbezüglich viele Stimmen für eine Produktion innerhalb der EU ausgesprochen haben.

Grundlage der Konsultation war der Mitte Januar 2023 durch die Europäische Chemikalienagentur (Echa) vorgelegte Entwurf zur Beschränkung von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen.

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Unternehmen

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