Aktuelle Optimierungsmaßnahmen für Verpackungen im Onlinehandel.

Aktuelle Optimierungsmaßnahmen für Verpackungen im Onlinehandel. (Bild: EHI)

In der Studie „Versand- und Retourenmanagement im E-Commerce 2021“ geben mit 24 % die meisten Befragten an, dass die Nachhaltigkeit der Verpackungen die dringendste Optimierungsmaßnahme darstellt. „Dennoch spielen für Onlinehändler ökologische Kriterien wie Nachhaltigkeit generell oder die Wiederverwendbarkeit von Retouren noch nicht die Rolle, die man vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen erwarten könnte“, erklärt Thomas Kempcke, Leiter Forschungsbereich Logistik und Autor der Studie.
Verpackungsgröße und -material muss stimmen

Neben dem generellen Fokus auf Nachhaltigkeit legen die Befragten bei Verpackungen Wert auf ein optimales Größenverhältnis (20 %), einen optimalen Materialeinsatz (17 %) sowieder Vermeidung von Füllmaterial (15 %). Die Wiederverwendbarkeit von Verpackungen beziehungsweise der Einsatz von Mehrwegverpackungen erachten nur 10 % der Onlinehändler als aktuelle Optimierungsmaßnahme.

Aufpreis für schnelle Lieferungen

Für besonders schnelle, von den Standardzeiten abweichende Lieferzeiten nehmen die Händler teilweise einen Aufpreis. Vorwiegend verlangen sie diesen ab einer schnellstmöglichen Belieferung innerhalb von 24 Stunden oder kürzer (kumulierter Anteil von 25 %). Von den 8 % der Unternehmen, die eine Lieferung am selben Tag der Bestellung ermöglichen, fordern 6 % einen Aufpreis. Je länger die Lieferzeit, desto seltener wird ein Aufpreis verlangt. Häufig bieten die Händler unterschiedliche Optionen an: einen schnelleren Versand, für den Versandkosten berechnet werden sowie einen langsameren Standardversand mit Gratisauslieferung.

Retournierte Artikel bleiben häufig A-Ware

Gut die Hälfte der Befragten (53 %) ist in der Lage, mindestens zwei Drittel der retournierten Artikel wieder als A-Ware zu verkaufen. Besonders hoch ist der Anteil bei Händlern aus den mengenmäßig stark von Retouren geprägten Bereichen Fashion und Accessoires sowie Sport und Freizeit. Wenn ein gewisser Anteil der Retouren nicht als A-Ware wieder verkauft werden kann, hat dies unterschiedliche Gründe. Für fast zwei Drittel der befragten Onlinehändler (62 %) besteht die Ursache darin, dass die jeweiligen Artikel in der Qualität so sehr beeinträchtigt sind, dass die Aufbereitung nicht möglich oder zu aufwändig ist. Alle weiteren Gründe wie Gebrauchsspuren (24 P%), begrenzte Haltbarkeiten oder Hygieneanforderungen (je 18 %) fallen deutlich ab.

Datenbasis der EHI-Studie

72 namhafte Onlinehändler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden zu deren Anforderungen und Trends im Versand- und Retourenmanagement befragt, von denen der größte Anteil seinen Hauptsitz in Deutschland hat. In einem Fall befindet sich der Hauptsitz in den USA. Die Erhebung wurde als Onlinebefragung zwischen Mai und Juli 2021 durchgeführt. Eine Betrachtung der Vertriebskanäle zeigt, dass nahezu alle teilnehmenden Händler (99 %) einen eigenen Onlineshop betreiben, knapp die Hälfte (46 %) vertreibt Produkte über einen Onlinemarktplatz und 23 % über den klassischen Versandhandel.

Sie möchten gerne weiterlesen?