Reinraum mit Ladepad auf dem Boden.

Die Ladepads lassen sich flexibel an das Produktionslayout anpassen. (Bild: Wiferion)

Auch in der Prozessindustrie steigt aufgrund von Fachkräftemangel und Lieferkettenunterbrechung der Druck, Transportprozesse effizient und zuverlässig zu automatisieren. Immer mehr Unternehmen setzen daher auf FTS und AMR. Dabei ist der Transport von Produktionsmitteln an höchste Reinheitsanforderungen geknüpft.

Jede Kontamination der Produktionsumgebung kann zu Ausfällen führen. Schweben Partikel in der Luft und verunreinigen eine Medikamentencharge oder beschädigen hochsensible Halbleiter-Substrate (Wafer), ist der Schaden groß. Daher muss jede Komponente automatisierter Transportfahrzeuge auf Sauberkeit getrimmt sein. Ein Knackpunkt dabei war bisher die Energieversorgung der Transportroboter.

Reinraumtaugliche Energieversorgung

Bisher wurden FTS und AMR mit Schleifkontakten automatisiert geladen. Bei dieser Lademethode fährt ein Roboter über im Boden eingelassene Kupferkontakte. Durch direkte Berührung mit den Ladekontakten an der Fahrzeugunterseite beginnt die Energieübertragung.

Das Problem: Bei jedem Ladevorgang entsteht Kupferabrieb, der die Umgebung verschmutzt. Zudem stellen die Ladepunkte Stolperfallen für Mitarbeiter dar und gefährden somit die Prozesssicherheit. Denn herkömmliche Kontaktladeplatten bauen mehrere Zentimeter auf dem Boden auf, damit die Energieversorgung trotz Bodenfreiheit eines Roboters funktioniert. Letztlich sind die Systeme wartungsaufwendig, da abgebrochene oder verunreinigte Kontakte getauscht werden müssen.

Ladevorgang ohne Partikelgenerierung

Aus diesem Grund setzen immer mehr FTS- und AMR-Hersteller auf induktive Punktladesysteme. Die Energieübertragung funktioniert dabei berührungslos nach dem Prinzip der magnetischen Induktion. Sobald ein Fahrzeug das Ladepad eines induktiven Punktladegeräts erreicht hat, beginnt der Ladevorgang automatisch innerhalb einer Sekunde mit voller Leistung. Batterieschnellladesysteme wie Etalink von Wiferion sind gekapselt und kommen ohne mechanische Komponenten aus. Dies ermöglicht einen Ladeprozess mit minimaler Partikelgenerierung. Zusätzliche Sicherheit bietet das Wireless Charging Protection System (WCPS) von Pohlcon, das mit einer Doppelwanne speziell auf Reinräume ausgelegt ist.

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