Alpla will bis 2025 mindestens 25 % Recyclingmaterial einzusetzen und hat auch in 2023 in die entsprechende Infrastruktur investiert.

Alpla will bis 2025 mindestens 25 % Recyclingmaterial einzusetzen und hat auch in 2023 in die entsprechende Infrastruktur investiert. (Bild: Alpla)

Die Alpla Group investierte 2023 weltweit in neue Produktionswerke, Recyclinganlagen, Technologien und strategische Akquisitionen. Mit einem Jahresumsatz von 4,7 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 5,1 Mrd. Euro sank der Umsatz um rund 8 %. Dieser Rückgang spiegelt vor allem die branchenweite Normalisierung der Materialkosten wider und berichtigt das hohe Niveau von 2022.

Gleichzeitig wurden Wechselkurseinflüsse wirksam: Während Alpla in den Wachstumsmärkten Afrika und Asien expandierte, stagnierte die Nachfrage in Nord- und Zentralamerika sowie China. In Europa stärkte das Unternehmen die Präsenz im Pharma-, Recycling- und Industriebereich.

Alpla-CEO Philipp Lehner sieht die Weichen für langfristiges Wachstum gestellt.
Alpla-CEO Philipp Lehner sieht die Weichen für langfristiges Wachstum gestellt. (Bild: Alpla)

„Auf das Jahr der hohen Kosten folgte 2023 branchenweit ein Jahr der gemischten Nachfrage und Fluktuation. Dennoch haben wir eine stabile Wertschöpfung erzielt, umfangreich investiert, innovative Produkte entwickelt und Kapazitäten ausgebaut. Damit wurden die Weichen für ein langfristiges Wachstum gestellt“, betont CEO Philipp Lehner. Alpla produziert in 47 Ländern sichere, leistbare und nachhaltige Verpackungslösungen. Der Personalstand lag 2023 bei 23.300 Mitarbeitern. Die Standortanzahl stieg durch Neubauten, Erweiterungen und Akquisitionen von 190 auf 196.

Neue Geschäftsfelder: Pharma- und Industrieverpackungen sowie Pumpen

2023 stieg das Unternehmen in Marokko ein und startete mit dem Bau einer Recyclinganlage in Südafrika. Neben der Region AMET (Africa, Middle East & Turkey) sind Asien und Nordamerika weitere Wachstumsmärkte. In diesen Regionen plant Alpla Investitionsschwerpunkte sowie im Spritzguss- und Recyclingbereich.

Die Entwicklung und Fertigung pharmazeutischer Verpackungen über die Marke Alpla Pharma wurde durch das Joint Venture mit Inden Pharma und Kapazitätserweiterungen in Europa forciert. Auch in diesem Jahr soll die Sparte weiter wachsen. Großvolumige Behälter für industrielle Anwendungen werden seit 2023 über die Marke Alpla Industrial vertrieben. Mit dem Einstieg in den Pumpenmarkt erweiterte Alpla im Vorjahr das Angebot als Systemanbieter. Als neuer Mehrheitseigner beim dänischen Unternehmen Paboco forciert der Verpackungsspezialist zudem die Markteinführung vollständig recycelbarer Papierflaschen.

Recycling-Ziel bis 2025 im Blick

Beim Recycling sieht sich Alpla trotz leicht rückläufiger Nachfrage 2023 auf Kurs: Bis 2025 sollen mindestens 25 % Recyclingmaterial in den Verpackungen verarbeitet werden. Derzeit liegt der Wert bei rund 20 %. Zur Deckung der Ressourcen setzt Alpla auf hochwertiges PET- und HDPE-Recyclingmaterial aus Eigenproduktion. Jährlich fließen mehr als 50 Mio. Euro in neue Anlagen, Produktionslinien und Technologien. 2023 wurde die installierte und projektierte Output-Kapazität auf 350.000 t gesteigert – doppelt so viel wie 2021.

Mit der Gründung der Marke Alpla Recycling unterstrich das Unternehmen 2023 die zunehmende Bedeutung der Sparte. Weitere Investitionen folgen 2024, wie Philipp Lehner festhält: „Kreislaufwirtschaft und Design for Recycling sind die Zukunft. Dafür sorgen wir schon heute mit einem massiven Ausbau unserer Kapazität vor. Die stark gestiegene Nachfrage nach recyceltem HDPE bestätigt unsere Strategie. Wir bieten global agierenden Kunden als starker Partner weltweit hochwertige Lösungen.“

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(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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