Lochmann

Annika Lochmann fehlte während des Studiums die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema "Verpackung". (Bild: Proservation)

Als vielseitig interessierter Mensch hat mich der Bachelorstudiengang Verpackungstechnik von Anfang an begeistert. Die abwechslungsreichen Inhalte, die Design, Konstruktion und Materialien umfassen, boten mir eine breite Palette an Wissen und Fähigkeiten. Doch während meines Studiums stellte ich fest, dass eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Verpackung oft zu kurz kam.

In meiner Forschungsarbeit und Bachelorthesis hatte ich die Möglichkeit, mein Forschungsfeld frei zu wählen. Dies ermöglichte es mir, neue, nicht im Studienplan vorgesehene Richtungen zu erkunden und mich mit gesellschaftlich relevanten Themen im Spannungsfeld von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft auseinanderzusetzen. Besonders faszinierend fand ich den Einfluss der Verpackungsgestaltung auf die Wahrnehmung von Kennzeichnungen.

Während und nach dem Studium hatte ich jedoch Zweifel, da ich die Verpackungsbranche in weiten Teilen als sehr konservativ und wenig wandlungsbereit empfand. Diese Zweifel führten dazu, dass ich mich in Richtung der Sozialwissenschaften umorientierte und einen Master in Transformationsdesign absolvierte. In diesem Studium lag mein Fokus auf dem Umgang mit den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.

Mit der Zeit erkannte ich, dass das Potenzial für nachhaltigere und zukunftsfähigere Gesellschaften in allen Bereichen liegt – auch im Bereich Verpackung. Es wurde klar, dass eine Auseinandersetzung mit zukünftigen Verpackungsarten, nachhaltiger Gestaltung und Konstruktion von Verpackungen sowie dem Verzicht auf Verpackungen und der Suche nach langfristigen Alternativen notwendig ist.

Derzeit bin ich in der Verpackungsbranche bei dem Startup Proservation tätig. Proservation hat es sich zur Aufgabe gemacht, frischen Wind in die Branche zu bringen und die Verpackungsindustrie nachhaltiger zu gestalten. Es ist ermutigend zu sehen, dass das Interesse an Veränderungen vorhanden ist und langsam ein Umdenken stattfindet. Allerdings ist es auch frustrierend, dass nach wie vor oft die ökonomischen Interessen über den ökologischen stehen.

Trotz dieser Herausforderungen macht es mir jeden Tag Spaß, mich mit einem motivierten Team diesen Aufgaben zu stellen und, wenn auch in kleinen Schritten, Veränderungen voranzutreiben. Die Arbeit in der Verpackungsindustrie ermöglicht es mir, einen positiven Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft zu leisten und die Verpackungsbranche Stück für Stück zu transformieren.

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