Der bayerische Hersteller und Weiterverarbeiter von Wellpappen will weiter wachsen. „Mit unserem Investitionsprogramm verfolgen wir das Ziel, gruppenweit die Produktionskapazitäten zu erweitern. Der Fokus liegt dabei klar auf den Anforderungen unserer Kunden. Wir wollen mit ihnen gemeinsam wachsen, auch im osteuropäischen Markt,“, sagt CEO Kornelius Thimm. Ein wichtiger Schritt dafür sei auch der Ausbau des polnischen Werkes in Tychy. Die Implementierung der neuen Produktionslinie 16/28 HBL von Göpfert erhöht im Werk nicht nur die Verarbeitungskapazität, sondern verbessert gleichermaßen die Effizienz, Qualität und Arbeitssicherheit. So die Angaben in der betreffenden Pressemitteilung. Rund 10.000 Bögen pro Stunde produziert die neue Linie. Die Kapazität des Werkes Tychy steigt damit von 130 auf 165 Millionen Quadratmeter produzierter Wellpappe pro Jahr.
Ausrichtung auf den Digitaldruck
Die Anlage, die auch Großformate bis zu einer Weite von 2,80 m fasst, ist speziell für die Verarbeitung von vorbedruckten Wellpappe-Bögen geeignet. Thimm: „Die Anlage unterstützt unsere Ausrichtung auf den Digitaldruck bei Thimm, indem sie effizient die Verarbeitung von digitalem Preprint ermöglicht und gleichzeitig die Qualitätsanforderungen der Kunden hinsichtlich Stanzgenauigkeit erfüllt.“ Für die gewünschte Produktqualität sorgt dafür eine Registereinheit mit Preprint-Control Kamera-System: Das System stellt die passende Ausrichtung und Position jedes einzelnen Bogens sicher und erkennt fehlerhafte Bögen, die direkt ausgeschleust werden. Mit den zwei integrierten Farbwerken sind zudem ein- und zweifarbige Drucke auf den Verpackungen möglich.
Die neue Linie wurde parallel zu einer bestehenden Produktionslinie im Werk als effektives Spiegel-Konzept aufgebaut. „Hierbei liegen sich die Bedienerseiten beider Produktionslinien jeweils direkt gegenüber, sodass die Teams an den Maschinen leicht miteinander kommunizieren können“, skizziert Kornelius Thimm die Vorteile des Konzeptes.
Die fortschrittliche Technologie der neuen Linie ermögliche das effiziente Vorrüsten von Druckwerken und Stanzformen bei laufender Produktion. „Die Rüstzeiten beim Auftragswechsel werden dadurch deutlich verringert, was zu einer effizienteren Abwicklung und verkürzten Lieferzeiten bei unseren Kunden führt“, so der CEO. Dabei biete die Anlage einen erheblichen Komfort- und Sicherheitsgewinn für das Bedienpersonal, da der Werkzeugwechsel vom Boden aus durchgeführt werden könne.
Bevor die neue Produktionslinie im Sommer 2023 in Betrieb genommen werden konnte, wurden im Werk umfangreiche Peripheriearbeiten durchgeführt. Darunter die Installation notwendiger Anschlüsse, die Aufrüstung der parallelen Produktionslinie als auch die Deinstallation einer Flachbettstanze, die erfolgreich ins Thimm-Werk im polnischen Skarbimierz verlagert wurde. Diese Maßnahme zielt darauf ab, dort die Kapazitäten zu erweitern und das Maschinenportfolio zu ergänzen.
Am Standort Tychy wurden zudem zwei neue Hallen gebaut: Eine mit 1.300 qm für die Lagerung von Wellpappe, um die Produktionsplanung zu verbessern und Lieferzeiten zu verkürzen. Die zweite Halle mit 1.800 qm wird ein Klebezentrum beherbergen, um die Kapazitäten für E-Commerce-Verpackungen zu erweitern. Als nächster Schritt wird die Werksleistung durch den Ausbau der Automatisierung im Zwischenlager und der Intralogistik weiter optimiert, um Prozesse zu beschleunigen, heißt es.
„Die neue Produktionslinie ist eine wichtige und zukunftsweisende Ergänzung unseres Maschinenparks in Tychy. Dank der umsichtigen Planung und dem großen Einsatz unserer Mitarbeitenden kam es während der Umbauphase zu keiner Beeinträchtigung der restlichen Produktion“, bilanziert Kornelius Thimm. „Der Ausbau des Werkes ist ein wichtiger Schritt des Entwicklungsplans – nicht nur für das Werk, sondern für das gesamte Wachstum von Thimm. Dadurch profitieren unsere Kunden von einem breiteren Angebot an hochwertigen Produkten, die schnell verfügbar sind und ihren Anforderungen noch besser gerecht werden.“