In der heutigen Geschäftswelt ist Nachhaltigkeit unverzichtbar – und die Verpackungsbranche bildet hier keine Ausnahme. Nationale und EU-weite Vorgaben stellen alle Wirtschaftsteilnehmer vor Herausforderungen. So sollen die CO2-Emissionen europaweit bis 2030 um 55 % gesenkt werden, mit dem Ziel, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Besonders im Maschinenbau, wo Energieverbrauch und Effizienz den ökologischen Fußabdruck maßgeblich beeinflussen, sind innovative Lösungen gefragt, die Wirtschaftlichkeit mit Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit verbinden.
Die Umstellung auf modernere Prozesse, Technologien und Denkweisen ist unerlässlich, um die Effizienz zu steigern, den Energieverbrauch zu senken und somit die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Dies erfordert auch eine neue Offenheit, die Bereitschaft zum Wissenstransfer über Unternehmensgrenzen hinweg und eine kooperative Arbeitsweise. Ein Paradebeispiel hierfür ist die Zusammenarbeit von SEW-Eurodrive mit dem Maschinenbauer Hugo Beck, wie Jonas Schmitt, Solution Architect Machine Automation bei SEW-Eurodrive, berichtet.
Hugo Beck, ein weltweit agierender Hersteller von Folien- und Papierverpackungsmaschinen aus Dettingen an der Erms, bedient Kunden aus verschiedensten Branchen wie Pharma, Medizintechnik, Lebensmittel, E-Commerce und Haushaltswaren. Das Unternehmen legt neben Verpackungslösungen aus Folie auch großen Wert auf papierbasierte Verpackungslösungen, die den aktuellen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht werden.
Auch bei SEW-Eurodrive ist man sich der Verantwortung bewusst, neue Lösungen für eine umweltbewusstere Zukunft zu schaffen. Gezielt wurde nach einem Partner gesucht, mit dem eine von Grund auf nachhaltige und gleichzeitig effiziente Maschine entwickelt werden konnte. Ziel der Kooperation war es, die bisher für die horizontale Schlauchbeutelmaschine Flowpack X verwendete Pneumatik durch elektrische Aktuatoren zu ersetzen sowie eine Ausfallfrüherkennung und ein intelligentes Energiemanagement zu realisieren. Das Ergebnis sollte eine druckluftfreie, modulare und hybride Flowpacklösung sein, die sowohl für papierbasierte Packmittel als auch für Folienverpackung einsetzbar ist.
Durch den intensiven Austausch zwischen SEW-Eurodrive und Hugo Beck entstand eine Lösung, die nicht nur die jahrzehntelange Erfahrung beider Familienunternehmen vereinte, sondern auch deren gemeinsame Vision, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und den Status quo zu hinterfragen. Das „Starterset 616“ von SEW-Eurodrive bildete die Grundlage der neuen Lösung. Es umfasst sämtliche Komponenten und Softwaremodule aus dem Automatisierungsbaukasten MOVI-C, die typischerweise in solchen Maschinen eingesetzt werden. Speziell im Hinblick auf Nachhaltigkeitsanforderungen wurde das Starterset um Komponenten wie Energiespeicher und Schrittmotoren erweitert.
Der Energiespeicher ermöglicht in Verbindung mit den Softwaremodulen von SEW-Eurodrive ein intelligentes Energiemanagement, das eine vollständige Energiekontrolle und -steuerung erlaubt. Das System vermeidet Lastspitzen, stabilisiert die Energieversorgung und reduziert die Anschlussleistung der Maschine. Ein wesentlicher Vorteil dieser Technologie ist die Möglichkeit, die horizontale Schlauchbeutelmaschine netz- und spannungsunabhängig zu betreiben und selbst Netzausfälle bis 9,5 s zu überbrücken. Bei längerem Stromausfall wird die Maschine durch einen kontrollierten Halt gestoppt, was sie zusätzlich schützt. Jonas Schmitt erklärt: „So kann die Maschine auch in instabilen Stromnetzen oder bei erwarteten Stromausfällen betrieben werden.“ Summa summarum sank der Gesamtenergiebedarf der umgebauten Flowpack X um 23 %.
Früher wurden Bewegungen wie Schneiden und Klemmen in der Verpackungsmaschine klassisch mit Druckluft realisiert. Nun kommen Schrittmotoren zum Einsatz, die mit der neuen Busklemme aus dem MOVI-PLC I/O-Portfolio von SEW-Eurodrive angesteuert werden. Dies ermöglicht den vollständigen Verzicht auf Pneumatik. Durch die Substitution der druckluftbetriebenen Aktuatoren entfällt die aufwendige Wartung dieser Komponenten. Zudem lässt sich die Maschine nun einfacher und flexibler in die Produktionsumgebung integrieren, was auch zu einer Verringerung der Energiekosten führt.
Trotz der umfangreichen Umbauten konnten durch das standardisierte Starterset von SEW-Eurodrive die Entwicklungs- und Inbetriebnahmezeiten der Verpackungsmaschine minimiert werden: konkret von acht auf nurmehr sechs Monate. Diese Vorteile und Weiterentwicklungen machen die Maschine zukunftssicher und ermöglichen im täglichen Betrieb signifikante Kosten- und Zeiteinsparungen, fasst Jonas Schmitt die Ergebnisse zusammen.
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