Stefan Köhler

Dr.-Ing. Stefan Köhler ist Manager Innovation and Sustainable Solutions bei der STI Group. (Bild: STI Group)

Wie es dazu kam, das ich Maschinenbau studiert habe? Ganz einfach – ich hatte schon immer großes Interesse an Technik und neue Technologien. Gleichzeitig war es mir wichtig, dass ich etwas gestalten kann, am Ende des Tages oder eines Projekts ein Ergebnis vorliegen habe, das ich sehen und anfassen kann. Der Maschinenbau bietet hier eine große Bandbreite an Möglichkeiten. Das Studium mit Bachelor- und Masterabschluss habe ich an der TU Darmstadt absolviert und mich vertiefend für den Bereich Produktionstechnik entschieden. Die TU Darmstadt hat hier mit dem PtU ein eigenes Institut, an dem ich nicht nur Maschinen kennenlernen, sondern auch ein breites Wissen an Anwendungen und Prozessen erwerben konnte. Daher habe ich mich nach dem Studium weitere fünf Jahre an der Uni geforscht, denn das Thema ist ungemein vielseitig und nie langweilig. Promoviert habe ich zu den Schwerpunkten Blechumformung, Leichtbau, Laserbearbeitung und Karosseriebau.

Die Vielseitigkeit und Abwechslung trifft auch auf die Verpackungsindustrie zu. Mit einem weiteren Pluspunkt: Am Ende entsteht ein Produkt, das man tatsächlich auch im Supermarkt findet und das für sehr viele Menschen Teil ihres Alltags ist. Das macht einen besonderen Reiz aus.

Ich selbst kann mir nicht erklären, weshalb nicht mehr junge Menschen in die Verpackungsindustrie gehen. Vielleicht, weil der Bereich nicht so bekannt ist und aus der Perspektive des Ingenieurnachwuchses im Schatten beispielsweise der deutschen Automobil- und Luftfahrtindustrie steht. An den Perspektiven kann es nicht liegen. Jobs in der Verpackungsindustrie sind ausgesprochen zukunftssicher und Verpackungen müssen kontinuierlich weiterentwickelt werden. Es ist ein vielfältiges und innovationsgetriebenes Feld, auch wenn die Branche vielleicht weniger prominent ist.

Dazu kommt ein weiterer Aspekt, der mir persönlich sehr wichtig ist: In unserer Branche arbeitet man konkret am Thema Nachhaltigkeit. Ich kann selbst einen positiven Impact geben, indem ich neue Technologien entwickle. Bei der STI Group bin ich unter anderem verantwortlich für den Bereich Innovationen und inzwischen gibt es keine Innovation im Verpackungsbereich, die keinen Nachhaltigkeitsaspekt hätte. Das motiviert mich sehr.

Darüber hinaus kommt mir zugute, dass ich in einem mittelständischen Unternehmen arbeite. Die STI Group ist ein Familienunternehmen, in dem man schnell Verantwortung übernehmen oder seinen Verantwortungsbereich erweitern kann. Wenn ich etwas ausprobieren will, das Potenzial dahinter darlegen kann und es zur Strategie des Hauses und zu Nachhaltigkeit passt, wird es mir niemand verweigern. Es ist beeindruckend, wie konsequent die STI Group das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus rückt. Ob es darum geht, CO2 einzusparen, Rohstoffe effizienter zu nutzen, die Recyclingfähigkeit von Verpackungen zu verbessern oder auch, wenn es um die wirtschaftliche Nachhaltigkeit geht – das Gesamtkonzept stimmt und ich bin stolz, ein Teil davon zu sein.

Ob ich es jemals bereut habe, in der Verpackungsindustrie zu arbeiten? Absolut nicht! Das wäre eher der Fall gewesen, wenn ich mich vor 15 Jahren dafür entschieden hätte, meinen Schwerpunkt auf einen Bereich des Maschinenbaus zu legen, der aus Nachhaltigkeitsgründen ein Auslaufmodell ist.

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