Neue Generation der Unirob-Reihe für Picking and Packing
Flexibilität von oben
2001 stellte R.Weiss auf der Fachpack die bahnbrechende Technologie "Unirob" vor: Roboter, die von oben in Zellen hängen. 22 Jahre später kommt die neueste Generation.
Besonderes Merkmal der Technologie sind stabile Gestelle mit großen Schutztüren, in welchen die Roboter über Kopf positioniert sind. Hierdurch konnten die Konstrukteure eine möglichst platzsparende Zuführung von Produkten und Packmaterialien erreichen und den Abtransport der Fertigpackungen von allen Seiten ermöglichen. Für das Bedienpersonal besteht optimale Einsicht in die Produktionsprozesse und Zugänglichkeit für Formatwechsel, Reinigung und Wartung. Über Jahrzehnte hat der in Crailsheim ansässige Hersteller von Verpackungs- und Automatisierungsanlagen die flexible Unirob-Technologie kontinuierlich weiterentwickelt und ständig an die Anforderungen der Betreiber angepasst.
Im Mai 2023 stellte R.Weiss nun die neuste Unirob-Generation vor. Bei dem modularen System handelt es sich um standardisierte Komponenten beziehungsweise Modulbausteine, die je nach Anforderungen individuell nach den Kundenwünschen zu einer ganzheitlichen Verpackungslösung konfiguriert werden. Für alle Verpackungsprozesse wie Schachtelzuschnitte aufrichten, Produkte untermischen, für das Gruppieren und Toploading der Produkte sowie für das Verschließen der Schachteln, das Kennzeichnen und Palettieren werden vielfach bewährte Standardmodule eingesetzt. Durch den Einsatz moderner Materialien und Fertigungsverfahren konnte das Gewicht der Zellen noch einmal reduziert werden, ohne dabei Abstriche bei der mechanischen Belastbarkeit einzugehen. Ebenso konnte die Zellenhöhe verringert werden.
Flexibilität durch Modularität
Dieser Ansatz galt schon früher und ist immer noch sehr aktuell. Durch einen noch höheren Standardisierungsgrad und effizientere Bauweise konnten die Ingenieure von R.Weiss eine verringerte Durchlaufzeit erreichen. Die Anlagen sind einfacher nachzurüsten und neue Formate lassen sich schneller implementieren. So können die Betreiber der Anlagen den immer schneller wechselnden Anforderungen an die Produktvielfalt gerecht werden. Größte Flexibilität für die platzsparende Positionierung der Roboter wird durch eine modifizierte Aufhängung erreicht.
Alles im Blick
Unter diesem Motto präsentiert sich das neue Unirob-Infomodul. In jedem der Module ist oberhalb der großen Schutztüren über die gesamte Modulbreite ein Infomodul verbaut und bildet somit eine durchgängige Leiste über die gesamte Verpackungsmaschine. Das Infomodul besteht aus einem Infopanel, auf welchem Texte, Zahlenwerte, Symbole, Logos etc. angezeigt werden können.
Die Anzeigedaten werden direkt aus der SPS an das Infopanel übermittelt. Dadurch können sämtliche vorhandene Informationen direkt am betroffenen Modul angezeigt werden. Dies sind beispielsweise die Darstellung von modulbezogenen Prozessdaten und -informationen wie Leistung, Formatbezeichnung, Zykluszeiten, aktueller Prozessschritt, Magazinkapazität beziehungsweise Zeit bis zum Magazinnachfüllen sowie Fehlermeldungen, Maßnahmen und Handlungsanweisungen.
Darunter befindet sich eine Statuslichtleiste, welche durch eine kontinuierliche farbliche Darstellung den Modulzustand, wie den Zustand der Türe (verriegelt/geöffnet/geschlossen, aber nicht verriegelt), Modul betriebsbereit usw. darstellt. Dies kann die klassische Signallampe ersetzen oder ergänzen und ermöglicht dem Bedienpersonal eine zeitnahe und zielgerichtete Reaktion auf Störungen oder sonstige notwendige Maßnahmen und damit Stillstandzeiten zu minimieren.
Nachhaltigkeit im Sinne von Industrie 4.0
Bei den Antrieben in den Unirob-Modulen wird mittels Uni-Recovertech die Rekuperation zur Energierückgewinnung eingesetzt. Dies trägt nicht nur zur Effizienzsteigerung, sondern auch zur Verringerung des Energieverbrauchs und damit zur Nachhaltigkeit bei.
Preventive Maintenance
Eine weitere Ausbaustufe der neuen Unirob-Generation ist das implementierte Preventive Maintenance. Es ist bereits gängige Praxis, durch vorbeugende Wartungseinsätze frühzeitig den Verschleiß und den erforderlichen Austausch von Anlagenkomponenten zu erkennen und entsprechende Serviceeinsätze zu planen.
Durch die kontinuierliche Auswertung der Prozess- und Maschinendaten ist darüber hinaus eine vorausschauende und vorbeugende Instandhaltung ohne einen vorangehenden Serviceeinsatz möglich. Die erfassten Daten von Anlagenkomponenten, wie von Servomotoren, können ausgewertet und bei kritischen Werten automatisiert an das Wartungspersonal des Betreibers gemeldet werden. Das Wartungspersonal kann dann die zu ersetzende Komponente und gegebenenfalls einen Serviceeinsatz beim Lieferanten ordern. In der finalen Ausbaustufe kann die Bestellung automatisch ausgelöst und die Komponente automatisch versendet werden. Um die Effizienz und Produktionssicherheit zu erhöhen, stehen diese automatisierten Funktionen Kunden nun optional zur Verfügung.
Virtuelle Inbetriebnahme durch Digital Twin
Die Software der Unirob-Anlagen wird bereits parallel zur Herstellung in Echtzeit erstellt und dann zur Inbetriebnahme in die Anlage eingespielt. Mittels dem Baustein Uni-Packlaunch erfolgt bereits vorab die virtuelle Inbetriebnahme. Diese virtuelle Inbetriebnahme hilft dabei, die geplanten Prozesse zu prüfen und zu optimieren.