Geschäftsklimaindex gestiegen

Geschäftsklima im Verpackungssektor, Juni 2025

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Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, Juni 2025.

Der Geschäftsklimaindex für den Verpackungssektor, der vom Ifo-Institut im Rahmen der Konjunkturumfragen erhoben wird, ist im Juni erneut gestiegen. Dieser Anstieg ist vor allem auf weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Das Prinzip Hoffnung kehrt allmählich in die Branche zurück. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage blieben dagegen weitgehend stabil und wurden lediglich geringfügig nach unten korrigiert.

Damit spiegelt die Verpackungsindustrie aktuell den allgemeinen Trend in der Industrie wider. Auffällig ist, dass sich in vielen Bereichen eine gewisse Bodenbildung abzeichnet: Die Nachfrage hat sich in mehreren Segmenten zumindest stabilisiert, vereinzelt gibt es auch wieder leichte Zuwächse bei Neuaufträgen.

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PAPIER

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Weiterhin schwache Nachfrage

Im Bereich Papier und Kartonagen ist der Geschäftsklimaindikator leicht gesunken. Während die laufenden Geschäfte etwas positiver beurteilt wurden, fielen die Erwartungen für die kommenden sechs Monate verhaltener aus. Beide Teilindikatoren liegen weiterhin deutlich unter ihrem langfristigen Durchschnitt. Die Nachfrage bleibt schwach; neue Aufträge gehen nur zögerlich ein. Die Unzufriedenheit mit dem bestehenden Auftragsbestand ist nach wie vor hoch. Auch die Exportaussichten trüben sich ein: Die Unternehmen rechnen mit rückläufigen Auslandsbestellungen. Infolge der schwachen Nachfrageentwicklung wurde die Produktion in Teilen bereits reduziert – ein Trend, der sich in den kommenden Monaten voraussichtlich fortsetzen wird. Die Beschäftigtenplanungen deuten weiterhin auf einen Personalabbau hin, allerdings in etwas abgeschwächter Form als zuletzt. Preisanpassungen fanden zuletzt nur vereinzelt statt. Für die nahe Zukunft plant nur eine Minderheit der Betriebe, ihre Preise zu erhöhen.

KUNSTSTOFF

Grafik Kunststoff

Lichtblicke bei der Nachfrage

Im Kunststoffbereich ist der Geschäftsklimaindex stabil geblieben. Während die Geschäftserwartungen etwas weniger pessimistisch ausfielen, wurde die aktuelle Lage von den Unternehmen etwas schlechter bewertet. Die Nachfrageentwicklung verlief zuletzt seitwärts. Immerhin konnte der Rückgang des Auftragsbestands gestoppt werden; vereinzelt wurden sogar wieder vermehrt Neuaufträge gemeldet. Insgesamt bleibt jedoch noch viel Potenzial nach oben: Mehr als jedes zweite Unternehmen zeigt sich weiterhin unzufrieden mit dem Auftragsbestand. Auf den Exportmärkten kommt langsam Bewegung auf – einige Betriebe rechnen mit steigenden Auslandsumsätzen. Die Produktion wurde zuletzt ausgeweitet, doch der Ausblick für die kommenden Monate bleibt in dieser Hinsicht vorsichtig. Die Beschäftigtenzahl soll stabil gehalten werden. Im Vormonat wurden die Verkaufspreise spürbar gesenkt, für das laufende Quartal wird hingegen mit einer weitgehend konstanten Preisentwicklung gerechnet.

GLAS

Grafik Glas

Zahl der Neuaufträge steigt

Im Glasbereich hat sich das Geschäftsklima spürbar verbessert. Die Unternehmen zeigten sich zufriedener mit der aktuellen Geschäftslage und auch der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte hat sich deutlich aufgehellt. Der Pessimismus der vergangenen Monate ist nahezu verschwunden – nicht zuletzt aufgrund einer verbesserten Auftragslage. Der Auftragsbestand konnte ausgebaut werden, was sich positiv auf die Zufriedenheit der Unternehmen auswirkte. Die gestiegene Nachfrage scheint überwiegend aus dem Inland zu kommen; von den Exportmärkten werden derzeit keine zusätzlichen Impulse erwartet. Die Produktion wurde leicht erhöht, auch wenn die Produktionspläne für die kommenden Monate noch verhalten ausfallen. Derzeit wird die Nachfrage offenbar zum Teil aus Lagerbeständen bedient, die zuletzt spürbar abgebaut werden konnten. In der Personalplanung überwiegt weiterhin Zurückhaltung, weitere Entlassungen können nicht ausgeschlossen werden. Bei den Preisen zeigt sich eine anhaltende leichte Aufwärtstendenz.

HOLZ

Grafik Holz

Weitere Preissteigerungen

In der holzbasierten Verpackungsindustrie konnte das Geschäftsklima im Juni deutlich zulegen. Vor allem mit den laufenden Geschäften zeigten sich die Unternehmen spürbar zufriedener. Auch die Erwartungen für die kommenden Monate verbesserten sich, bleiben jedoch weiterhin von einer gewissen Skepsis geprägt. Die Nachfrage entwickelte sich positiv, auch wenn bei den Neuaufträgen noch Aufholpotenzial besteht. Gleiches gilt für das Exportgeschäft, das derzeit nicht als zufriedenstellend eingeschätzt wird. Immerhin konnten die Lagerbestände deutlich reduziert werden. Die Produktion blieb insgesamt weitgehend stabil, allerdings zeigen sich die Produktionspläne nach wie vor sehr zurückhaltend – teilweise sind sogar weitere Kürzungen vorgesehen. In den vergangenen drei Monaten kam es vermehrt zu Preissteigerungen. Viele Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Preise auch in naher Zukunft weiter anzuheben.

FEINSTBLECH

Grafik Metall

Expansive Produktionspläne

Der Geschäftsklimaindex im Metallsektor legte im Juni nur leicht zu. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage blieben nahezu unverändert schwach; der entsprechende Indikator liegt weiterhin deutlich unter seinem langfristigen Durchschnitt. Die Erwartungen verbesserten sich leicht und lassen erste Anzeichen vorsichtigen Optimismus erkennen. Das zeigt sich auch in den Produktionsplänen, die zunehmend auf Expansion ausgerichtet sind. Im Vormonat wurde die Produktion jedoch häufig noch zurückgefahren. Insgesamt fehlt es der Nachfrage nach wie vor an Dynamik – besonders im Inland. Aus dem Ausland werden zumindest vereinzelt neue Aufträge erwartet. In der Personalplanung zeigt sich derzeit wenig Bewegung, allerdings deutet sich eine leichte Tendenz zum Aufbau von Beschäftigung an. Bei den Verkaufspreisen kam es zuletzt zu einzelnen Erhöhungen.

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