
Verpackungen bieten oft reichlich Potenzial für Optimierungen. (Bild: Dalle 3/Open AI)
In diesem Beitrag werden zwei relevante und praxis- erprobte Initiativen für erfahrene Unternehmen vorgestellt. Dabei ist anzumerken, dass kein universeller Ansatz existiert, der für alle gleichermaßen erfolgsversprechend ist. Dennoch liefern die Initiativen wichtige und notwendige Impulse zur Weiterentwicklung der Verpackungsstrategien. Die vorgestellten Initiativen zielen nicht allein darauf ab Prozesskosten zu senken, sondern auch das Thema Nachhaltigkeit ins Unternehmen zu tragen sowie die langfristige Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.
Initiative 1: Verpackungsrespezifikation
Ein Hands-on-Wettbewerbsvergleich im Bereich der Verpackungsoptimierung bietet Unternehmen Möglichkeit, durch gezielte Analyse und Neugestaltung der Verpackungsmaterialien erhebliche Einsparpotenziale zu identifizieren und zu realisieren. Dabei ist es entscheidend, die spezifischen Anforderungen der Kunden sowie die logistischen Gegebenheiten zu berücksichtigen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Das primäre Ziel der Verpackungsrespezifikation ist es, den Materialverbrauch zu reduzieren, die Beschaffungskosten zu senken und gleichzeitig die Stabilität und Funktionalität der Verpackungen zu erhalten. Ein geringerer Materialverbrauch führt nicht nur zu einem niedrigeren Materialeinsatz, sondern auch zu geringeren direkten Beschaffungskosten. Dies kann unter anderem durch die Optimierung von Deckenbahnen, Wellenstrukturen und Veredelungstechniken erreicht werden. Eine optimierte Verpackungsspezifikation ermöglicht den Lieferantenkreis bei Ausschreibungen zu erweitern. Durch Standardisierungen lassen sich Verpackungseinkaufsvolumina bündeln, was in Kombination mit einer verringerten Verpackungskomplexität zu besseren Kostenstrukturen führt. Diese Maßnahmen müssen selbstverständlich durch entsprechende Transport- und Stabilitätstests abgesichert werden, um sicherzustellen, dass die neuen Verpackungen den logistischen Anforderungen gerecht werden.
Über Höveler Holzmann
Höveler Holzmann hat sich auf nachhaltige Supply-Chain- und Einkaufsoptimierung spezialisiert. Das interdisziplinäre Team besteht aus 90 Spezialisten und Spezialistinnen aus Industrie und Beratung, auf dessen Expertise bereits mehr als 200 Kunden vertrauen. Höveler Holzmann optimiert die Wertschöpfungskette, sodass Kunden aus DAX-Unternehmen und dem Mittelstand einen echten Wettbewerbsvorteil mit messbaren Ergebnissen in der Bilanz und GuV haben. Dafür werden Kosten, Prozesse, Systeme und Personal optimiert – vom Auftragseingang im Vertrieb über Lager/Logistik, Produktion, Einkauf bis zur Rechnungsstellung. Höveler Holzmann ist seit Mitte 2023 Teil des international tätigen Consulting-, Digital Solutions- und Software-Hauses Valantic. Gemeinsam wird Kunden somit eine End-to-end-Beratung von der Strategie bis zur durchgängigen Digitalisierung von operativen Geschäftsprozessen im SCM und Einkauf angeboten.
Mögliche Hands-on-Vorgehensweise zur Verpackungsoptimierung
Systematische Prüfung und Benchmarking
Der erste Schritt besteht in der systematischen Prüfung und dem Benchmarking der eigenen Versandkartonagen gegen die der Wettbewerber. Dies dient der vorläufigen Schätzung des Potenzials, das durch Optimierungen erschlossen werden kann.
Erfassung logistischer Anforderungen
Im nächsten Schritt werden die logistischen Anforderungen und Vorgaben des Verpackungsdesigns neu und detailliert definiert. Hierbei werden außerdem die Transportwege, Lagerbedingungen und spezifischen Schutzbedürfnisse der Produkte berücksichtigt.
Detaillierte Prüfung und Quantifizierung
Anschließend erfolgt eine detaillierte Prüfung und Quantifizierung der Einsparpotenziale, die durch die Respezifikation der Verpackungsmaterialien realisiert werden können. Hierbei werden die Auswirkungen von Änderungen an Deckenbahnen, Wellenstrukturen und Veredelungen auf Materialverbrauch und Kosten genau untersucht.
Pilotierung
Abschließend werden die neuen Kartonagen und Verpackungen in ersten Pilotchargen getestet und nach Bedarf angepasst. Nach einer erfolgreichen Pilotierungsphase erfolgt abschließend ein weitreichender Roll-out der neuen Verpackungen.
Initiative 2: Füllgradoptimierung in Verpackungen und Ladungsträgern
Eine häufig vernachlässigte Komponente und gleichzeitig eine mögliche weitere Ausbaustufe in der Verpackungsoptimierung ist die logistische Optimierung von Primär- und Sekundärverpackungen hinsichtlich ihrer Füllgrade. Suboptimale Verpackungsgrößen werden durch starre Fördertechniken und Verpackungstechnologien verstärkt, die oft nur begrenzte Größen zulassen. Dies führt zu ineffizienten Kartonfüllgraden, bei denen im Prinzip „Luft“ versendet wird. Suboptimale Kartongrößen resultieren zudem in einer ineffizienten Palettenbeladung, wodurch Transportkapazitäten nicht optimal genutzt werden und unnötige Lieferkosten entstehen.
Die Optimierung der Karton- und Ladungsträgerfüllgrade setzt genau an diesem Punkt an: Als Erweiterung der Initiative „Verpackungsrespezifikation“ werden die Füllgrade von Kartons und beispielsweise Paletten analysiert und optimiert. Ziel ist es, eine maximale Auslastung der Transport- und Lagerkapazitäten zu erreichen. Höhere Kartonfüllgrade und eine effizientere Palettenbeladung führen zu einer Reduktion der Lieferkosten bei Speditionen sowie zu geringeren anteiligen Transportkosten bei der eigenen Flotte. Durch die Optimierung der Füllgrade können Unternehmen den Materialeinsatz und die Logistikkosten signifikant senken.

Hands-on-Vorgehensweise zur Füllgradoptimierung
Analyse der aktuellen Verpackungs- und Palettiermethoden
Der erste Schritt besteht in der systematischen Überprüfung der derzeitigen Kartongrößen und Palettenbeladung, um ineffiziente Füllgrade und nicht genutztes Transportvolumen zu identifizieren und ein mögliches Einsparpotential abzuschätzen.
Entwicklung optimaler Verpackungsgrößen
Anschließend erfolgt die Entwicklung optimaler Verpackungsgrößen durch die Zusammenarbeit mit Verpackungsdesignern und Lieferanten, um flexible und anpassungsfähige Kartongrößen zu schaffen, die spezifische Produktabmessungen und logistische Anforderungen berücksichtigen.
Implementierung neuer Verpackungslösungen
Daraufhin werden die neuen Verpackungslösungen in den bestehenden Logistikprozesse pilotiert und umfangreiche Tests durchgeführt, um die Effizienz und Stabilität der neuen Lösungen zu gewährleisten.
Kontinuierliche Überwachung und Anpassung
Schließlich erfolgt eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Füllgrade sowie der Verpackungsgrößen an sich ändernde Produktanforderungen und Logistikprozesse, unterstützt durch Iterations-Schleifen zur kontinuierlichen Verbesserung der Verpackungslösungen.
Die beiden vorgestellten Initiativen zur Verpackungsoptimierung stellen einen Auszug aus der langjährigen Projekterfahrung von Höveler Holzmann dar. Praxisnahe Methoden stellen sicher, dass Verpackungsstrategien nicht nur den aktuellen Anforderungen gerecht werden, sondern auch zukunftsfähig sind.
Do‘s and Don‘ts bei der Packungsoptimierung
Do‘s
Regelmäßige Kontrollen:
Führen Sie kontinuierliche Analysen und Bewertungen der aktuellen Verpackungslösungen durch, um sicherzustellen, dass diese allen Qualitäts- und Füllmengenanforderungen bei gleichzeitiger Kosteneffizienz erfüllen.
Einsatz innovativer Materialien:
Setzen Sie auf innovative Verpackungsmaterialien und -hilfsmittel, die bessere Schutz- und Umwelteigenschaften bieten.
Kollaborativer Ansatz:
Arbeiten Sie eng mit Lieferanten und Kunden zusammen, um innovative und effiziente Verpackungslösungen zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Vernachlässigung von Wechselwirkungen.
Don‘ts
Vernachlässigung von Eignungstests:
Verzichten Sie nicht auf umfassende Tests der neuen Verpackungsmaterialien, um sicherzustellen, dass sie den logistischen Anforderungen entsprechen.
Unflexible Verpackungsgrößen:
Vermeiden Sie starre Verpackungsgrößen, die nicht an unterschiedliche Produktgrößen angepasst werden können, um Flexibilität und Effizienz zu gewährleisten.
Beschränken Sie sich nicht nur auf kurzfristige Kosteneinsparungen, sondern berücksichtigen Sie auch die langfristigen Auswirkungen auf Nachhaltigkeit und Effizienz.