Tiefdruck und Lackierung werden eingestellt

Nyco Packaging: Restrukturierung und Stellenabbau

Nyco Packaging
Das Unternehmen muss das Firmengebäude in Kirchberg 2030 verlassen.

Die Nyco Kirchberg AG steht vor einem Umbruch. Nach einem Bericht der „Berner Zeitung“ steht das Verpackungsunternehmen vor einer umfassenden Restrukturierung. Von rund 100 Mitarbeitenden sollen künftig nur noch 30 bis 40 Beschäftigte bleiben.

Nyco wird demnach die Geschäftsbereiche Tiefdruck und Lackierung schrittweise einstellen. Der genaue Zeitpunkt der Stilllegung hängt von der Reaktion der Kunden ab, heißt es.

Künftig will sich Nyco auf den modernisierten Flexodruck sowie die Endverarbeitung mit Rollenschneiden und Stanzen konzentrieren. Ziel ist es, mit einem schlankeren Geschäftsmodell wieder in die Gewinnzone zu gelangen. „Der Umsatz wird deutlich sinken“, erklärt Verwaltungsratsdelegierter Max Peter, „aber wir sind zuversichtlich, dass wir mit dieser Neuausrichtung wirtschaftlich stabiler werden.“

Peter, bislang auch Geschäftsführer, wird zum 1. September von Stefan Bögli abgelöst, bleibt jedoch im Verwaltungsrat aktiv. Mit dem Führungswechsel beginnt auch die Umsetzung der Reorganisation.

Die Ursachen für die erneute Entlassungswelle sind vielfältig: Neben strukturellen Problemen wie dem internationalen Wettbewerbsdruck, dem schwachen Eurokurs und hohen Energiekosten nennt Unternehmer und Eigentümer Hans-Ulrich Müller auch Versäumnisse der früheren Eigentümer sowie Überkapazitäten im Markt. Besonders schwer wiegt, dass Nyco das Firmengebäude nicht wie geplant erwerben konnte. Stattdessen wurde es an Dritte verkauft. Der Mietvertrag läuft im Herbst 2030 aus, danach soll das Areal für Wohnbauprojekte genutzt werden.

Die Maschinen der stillgelegten Bereiche sind groß und kaum umzugsfähig. Anders sieht es im Flexodruck aus: Die dort eingesetzten Anlagen sind mobil und sollen an einen neuen Standort verlagert werden.

Zusätzlich belastet Nyco der Verlust eines Großauftrags: Die Verpackung für Emmis Caffè Latte, die bislang rund 20 % des Umsatzes ausmachte, wird künftig nicht mehr von Nyco produziert. Auch die aktuelle Zolldebatte wirkt sich negativ aus, da Nyco Vormaterialien aus China bezieht.