Dr. Peter Selders, Dr. Mats Gökstorp

Partner: Sick-Vorstandsvorsitzender Dr. Mats Gökstorp und Dr. Peter Selders (CEO Endress+Hauser) (v.l.). (Bild: Sick AG)

Nach der Vertragsunterzeichnung im Sommer 2024 und einer anschließenden Phase der Vorbereitung sowie kartellrechtlichen Prüfung, tritt die strategische Partnerschaft nun in Kraft. Rund 800 Sick-Mitarbeitende in 42 Ländern in Vertrieb und Service der globalen Sick-Sales und Service-Units mit Fokus „Cleaner Industries“ wechseln zu Endress+Hauser. In den Sales Centern von Endress+Hauser vertreiben sie Produktlösungen im Bereich Analysemesstechnik und Gasdurchflussmessung an zusätzliche Prozesskunden weltweit und können so weitere Märkte erreichen und neue Anwendungsfelder erschließen. Für Kunden bedeutet dies, dass ihnen die von Sick vertrauten Ansprechpartner bei Endress+Hauser für Beratung, Verkauf und Service von Prozessautomationslösungen zur Verfügung stehen. Das Produktportfolio für Prozessautomation ist ab sofort unter www.endress.com verfügbar. Beide Partner legen nach eigenen Angaben höchste Priorität auf einen reibungslosen Übergang, kontinuierliche Lieferfähigkeit und Kundenbetreuung in unveränderter Qualität.

Ein gemeinsames Joint-Venture

Die strategische Partnerschaft beinhaltet zudem den Betrieb eines Joint Ventures, welches das Angebot an Prozesslösungen für die Dekarbonisierung stärken und weiter ausbauen wird. Die Endress+Hauser Sick GmbH+Co. KG entwickelt und produziert mit rund 730 Mitarbeitenden des bisherigen Sick-Geschäftsbereichs „Cleaner Industries“ Produktlösungen für Analysemesstechnik und Gasdurchflussmessung. Die Gasdurchflussmessgeräte des Unternehmens ermöglichen zum Beispiel den Umstieg auf emissionsarme und auch nicht-fossile Energieträger, mit den Prozessanalysatoren lassen sich Emissionen zuverlässig überwachen. Im Rahmen der Partnerschaft werden die dort hergestellten Produktlösungen ab sofort durch Endress+Hauser vertrieben. Sick und Endress+Hauser werden ab 1. März 2025 jeweils 50 % an dem Gemeinschaftsunternehmen halten.

Das Kerngeschäft von Sick liegt seit der Firmengründung 1946 in der Fabrik- und Logistikautomation, wo über 80 % des Umsatzes generiert werden. Dieser Bereich bleibt von der strategischen Partnerschaft in der Prozessautomation unberührt. Automatisierung ist wichtig für Industrieunternehmen, um ihre Produktivität trotz knapper Ressourcen zu sichern. Industrielle Automatisierung, die die Produktivität durch künstliche Intelligenz und die digitale Vernetzung der Produktion und ihrer Lieferketten erhöht, benötigt Sensorlösungen.

Fokus auf Fabrik- und Logistikautomation

Sick fokussiert sich auf seine Kernkompetenzen in der Fabrik- und Logistikautomation, wie etwa Menschen durch intelligente Sicherheitssensoren zu schützen, von repetitiven Aufgaben zu entlasten, die Fertigung von Gütern ressourcenschonender zu gestalten oder Logistikprozesse schnell und transparent zu gestalten. Das Lösungsportfolio fördert höhere Produktivität und bessere Qualität bei Industrieaufgaben. Mit den Kundenanforderungen im Blick verbindet Sick dafür Sensorik- und KI-Technologie und bietet innovative Lösungen an, beispielsweise KI-basierte Kamerasensoren.

Die bestehenden Produkt- und Lösungsportfolios von Sick und Endress+Hauser sind komplementär und maßgeblich in ihren jeweiligen Anwendungen, heißt es. Endress+Hauser ist nach eigenen Angaben ein global führender Anbieter von Mess- und Automatisierungstechnik für Prozess und Labor. Das Familienunternehmen mit Sitz in Reinach/Schweiz erzielte 2023 mit fast 17.000 Beschäftigten 3,7 Mrd. Euro Umsatz. Eigene Vertriebsgesellschaften in mehr als 50 Ländern sowie Vertreter in weiteren 70 Staaten stellen den Support sicher.

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