Bessere Sammlung von Bioabfällen und weniger Einträge von Mikroplastik

Verbände fordern Pflicht für kompostierbare Obst- und Gemüsebeutel

KI-Bild Obstregal im Supermarkt
Schätzungen sprechen von jährlich etwa 2,5 Mrd. sehr leichte Kunststoffbeutel, die vor allem als Obst- und Gemüsebeutel verwendet werden.

Das gemeinsames Positionspapier empfiehlt nationale Umsetzung der PPWR-Vorgaben für mehr Kreislaufwirtschaft und saubere Bioabfälle. Daher sollen sehr leichte Kunststofftragetaschen verpflichtend kompostierbar ausgestaltet werden.

Die Initiative Natürliche Kreislaufwirtschaft (INAK), die ik Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, Plastics Europe Deutschland, European Bioplastics, Polykum, das Beratungsnetzwerk C.A.R.M.E.N. sowie das Nova-Institut betonen, dass zertifiziert industriell kompostierbare Obst- und Gemüsebeutel in mehrfacher Hinsicht zur Nachhaltigkeit beitragen. Sie ermöglichen nicht nur einen hygienischen Transport frischer Lebensmittel im Einzelhandel, sondern lassen sich auch als Frischhaltehilfe und letztlich als Sammelbeutel für Küchenabfälle nutzen. Dadurch könne der Anteil an Fehlwürfen wie herkömmlichen PE-Beuteln in der Biotonne gesenkt werden.

„Wer Bioabfälle sauber erfassen will, braucht geeignete und praxistaugliche Sammelhilfen“, erklärt Katrin Schwede, Geschäftsführerin der INAK. In anderen EU-Mitgliedstaaten habe sich der Einsatz solcher Beutel bereits bewährt.

Nationale Spielräume der PPWR nutzen

Die EU-Verordnung sieht in Artikel 9 vor, dass Mitgliedstaaten über bestimmte europaweit einheitlich vorgeschriebene Anwendungen – etwa kompostierbare Teebeutel, Kaffeepads und Obstaufkleber – hinaus auch weitere Anwendungen auf nationaler Ebene regeln dürfen. Die unterzeichnenden Organisationen sprechen sich dafür aus, diese Möglichkeit zu nutzen und sehr leichte Kunststofftragetaschen verpflichtend kompostierbar auszugestalten.

Technische Umsetzbarkeit gegeben

Laut INAK erfüllen zertifiziert kompostierbare Beutel nach DIN EN 13432 und DINplus die Anforderungen industrieller Kompostierungsanlagen und werden dort innerhalb üblicher Behandlungszeiten vollständig abgebaut. Zudem würden sie strengen Umwelt- und Ökotoxizitätskriterien gerecht.

Die Initiatoren des Papiers sehen in der verpflichtenden Einführung kompostierbarer Obst- und Gemüsebeutel einen wichtigen Schritt zur Stärkung der getrennten Bioabfallsammlung und zur Reduktion von Mikroplastikeinträgen. Gleichzeitig könne die Maßnahme einen Beitrag zur Entwicklung einer biobasierten Kreislaufwirtschaft leisten.