Kreislaufwirtschaft

„Verpackung mit Zukunft“ informiert Konsumenten mit Pop-up-Stand bei Lidl

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Die Plattform „Verpackung mit Zukunft“ organisierte am 8. Oktober 2021 ihren österreichweit ersten Pop-up-Stand vor der Lidl-Filiale in Anif bei Salzburg. Ziel ist die Aufklärung und der Dialog mit Konsumenten zu den Themen Lebensmittelverschwendung, Recycling und Kreislaufwirtschaft.

„In der öffentlichen Wahrnehmung herrscht seit längerem ein verzerrtes Bild von Verpackungen. Klar ist: Jede überflüssige Verpackung ist zu vermeiden. Was auf den ersten Blick manchmal überflüssig erscheint, ist es in vielen Fällen aber nicht. Denn der Einsatz der richtigen Verpackung hat bei richtiger Entsorgung überwiegend positive Effekte auf die ökologische Bilanz eines Produktes“, erklärt Plattformkoordinatorin Sandra Pechac. „Hier wollen wir entgegenwirken und die Konsumenten unterstützen, sich im Verpackungsdschungel zurecht zu finden.“

Mit dem interaktiven Pop-up-Stand möchte die Plattform Verpackung mit Zukunft Lebensmittelverschwendung, Recycling und Kreislauffähigkeit im Zusammenhang mit Verpackungen thematisieren. Konsumenten sollen dort abgeholt werden, wo sie im Produktkreislauf erstmalig mit Verpackungen in Berührung kommen: beim Einkaufen.
Kooperation entlang der Verpackungswertschöpfungskette

Als Vertreter der über 20 Mitglieder der Plattform sind die CEOs von Erema Group GmbH, Greiner Packaging International GmbH und Brantner Environment Group GmbH gemeinsam mit Nachhaltigkeitsexperten sowie dem CEO von Lidl Österreich vor Ort.

Im Austausch mit Konsumenten werden gängige Verpackungsmythen entkräftet und Tipps und Tricks zum richtigen Einsatz und zur angemessenen Entsorgung von Verpackungen gegeben. Im Dialog soll eine gesamtheitliche Betrachtung über den Nutzen von Verpackungen geschaffen und auch offen über die Nachteile gesprochen werden.

Lebensmittelverschwendung reduzieren

„Verpackungen jeglicher Art, von Kunststoff, Aluminium bis Karton und Glas, stellen nicht nur sicher, dass Lebensmittel schonend transportiert werden können, sondern sorgen vor allem auch für eine längere Haltbarkeit der Produkte. Durch optimierte Verpackungen können Lebensmittelabfälle um bis zu 75 Prozent reduziert werden. Der Umweltnutzen durch vermiedene Abfälle ist damit in den meisten Fällen deutlich höher als der Umweltaufwand für die Verpackung selbst“, erklärt Alessandro Wolf, CEO von Lidl Österreich, und ergänzt: „Gleichzeitig übernehmen wir als Lidl Österreich selbstverständlich Verantwortung für unsere Verpackungen und vermeiden und reduzieren diese im Rahmen unserer Klimaoffensive wo es sinnvoll ist, gestalten sie recyclingfähig und verwenden wo möglich die Rezyklate. Bei den PET-Flaschen unserer Eigenmarken sind das im Schnitt schon über 50 Prozent. Bis Ende des Jahres werden wir beispielsweise bei allen unseren Saskia Mineralwasserflaschen bereits 100 Prozent rPET verwenden.“

Design for Recycling

„Wir gestalten Produkte und Verpackungen so, dass sie recyclingfähig sind und schließen Kreisläufe“, erklärt Manfred Stanek, CEO von Greiner Packaging. „Bereits in vielen Verpackungen konnten wir Plastik reduzieren, die Recyclingfähigkeit erhöhen oder recyceltes Plastik einsetzen. Dass dabei die Produktsicherheit erhalten bleiben muss, hat oberste Priorität.“

Richtiges Sammeln und Trennen

Schon heute werden die Zielvorgaben des EU-Kreislaufwirtschaftspakets 2025 für Verpackungen aus Papier, Glas und Metall erfüllt, erhebt ARA – Altstoff Recycling Austria AG. Bei Kunststoffverpackungen gibt es hier noch Aufholbedarf. Das aktuell in Diskussion befindliche Einwegpfand für PET-Flaschen und Dosen ist ein wichtiger Schritt, sich dieser Problematik anzunehmen. „Wir sind darauf angewiesen, dass auch die Konsumenten mitmachen und die Verpackung klar als Wertstoff und nicht als Müll betrachten“, kommentiert Josef Scheidl, CEO bei Brantner Environment. „Unsere Sortieranlagen sind am höchsten Stand der Technik, dennoch ist es entscheidend, dass beim Entsorgen vom Müll, mehr auf das Trennen geachtet wird.“

Gesamte Wertschöpfungskette ist gefragt

„Wir brauchen eine Veränderung hin zu mehr Kreislaufwirtschaft. Mit dem Willen zu Kooperation und im Zusammenspiel modernster Technologien ist das für unterschiedliche Verpackungsmaterialien realisierbar. Auch für Kunststoffe. Das müssen wir – die Akteure in der Wertschöpfungskette – umsetzen und für die Bevölkerung sichtbar machen“, ist Manfred Hackl, CEO von Erema Group, überzeugt.

In unserer Bildergalerie finden Sie weitere Kooperationen, die die Kreislaufwirtschaft voranbringen wollen.

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DieEllen MacArthur Foundation (EMF)ist eine in Großbritannien eingetragene Wohltätigkeitsorganisation, die die Kreislaufwirtschaft fördert. Sie tut dies durch die Entwicklung und Förderung des Konzepts der Kreislaufwirtschaft und arbeitet dabei mit Unternehmen, politischen Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern zusammen. 2010 gründete die britische Weltrekord-Seglerin Ellen MacArthur die Ellen MacArthur-Stiftung mit dem Ziel die Vermüllung der Weltmeere zu stoppen. Neben vielen Mitgliedern aus der ganzen Supply-Chain wie beispielsweise Markenartiklern, Rohstoffproduzenten, Handelsketten und Online-Plattformen ist auch die Verpackungsbranche unter anderen durch folgende Firmen vertreten: ABB, ALPLA, Aptar, Avery Dennison, Berry, BASF, Constantia Flexibles, DS Smith, Graphic Packaging, Greiner, Henkel, Nature Works, RePack, SchneiderElectric, Tetra Pak, Verallia.
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DieLoop-Initiativewurde im Januar 2019 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos vorgestellt. Hinter Loop steckt ein auf Mehrwegverpackungen spezialisiertes US-amerikanisches Recyclingunternehmen namens Terracycle. Weiterentwickelt wird Loop mit der Unterstützung großer Konsumgüterkonzerne wie Procter & Gamble, Unilever, Nestlé und Pepsico. Mittlerweile wurde Loop in verschiedenen Pilotmärkten in den USA, in Frankreich und vonTesco in Großbritannieneingeführt. Das Prinzip von Loop ist einfach: Online oder im Laden bieten die beteiligten Konzerne ihre Produkte in speziellen, für die mehrfache Wiederbefüllung optimierten Verpackungen an. P&G hat beispielsweise elf verschiedene wiederbefüllbare Verpackungen extra für die Loop-Plattform entwickelt. Im Jahr 2021 wird Loop international weiter expandieren und in Kanada, Japan, Australien und Deutschland auf den Markt kommen.
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DieInitiative „Holy Grail 2.0“konzentriert sich auf digitale Wasserzeichen für besseres Verpackungsrecycling. Die Initiative umfasst die gesamte Wertschöpfungskette und wurde von dem europäischen Markenverband AIM ins Leben gerufen. Ziel ist es zu untersuchen, ob eine innovative digitale Technologie zu einer besseren Sortierung und einem qualitativ hochwertigeren Recycling für Verpackungen in der EU beitragen und so die Kreislaufwirtschaft vorantreiben kann. Digitale Wasserzeichen funktionieren wie ein für das menschliche Auge unsichtbarer Barcode auf der Verpackung. Sie könnten dazu beitragen, die Sortierung der Verpackungsabfälle im Abfallstrom zu revolutionieren – denn dieser Ansatz schafft neue Möglichkeiten, die mit derzeitigen Technologien nicht durchführbar sind. Entsprungen ist das digitale Wasserzeichen aus der Initiative New Plastics Economy der Ellen MacArthur Foundation.Hersteller Procter & Gamble liefert elf Varianten vonLenor Unstoppablesmit dem digitalen Wasserzeichen auf der Verpackung in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Die Verpackungen können somit in dafür ausgerüsteten Sortieranlagen erkannt und dem richtigen Verwertungsstrom zugeführt werden. Zu den Mitgliedern aus der Verpackungsbranche zählen unter anderen Alpla, Amcor, All4Labels, Arburg, Avery Dennison, Berry, Borealis, Bosch, Braskem, CCL, Constantia Flexibles, Dow, Elopak, Fuji Seal, Gizeh, Graham Packaging Company, Greiner, Jokey, Paccor, Pöppelmann, Reifenhäuser, Sick, Sleever International, Siegwerk, Sonoco, Stora Enso, Tetra Pak, Wipak.
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DasProjekt Ceflexwurde von einem Konsortium aus Unternehmen ins Leben gerufen, die die gesamte Wertschöpfungskette flexibler Verpackungen abdecken. Das Ziel des Projektes Ceflex ist, den Beitrag flexibler Verpackungen zur Kreislaufwirtschaft zu steigern. Die Unternehmen des neuen Konsortiums werden dazu Systemdesignlösungen weiterentwickeln. Somit schließt das neue Projekt Ceflex an das kürzlich abgeschlossene Fiace-Projekt an, in dessen Rahmen die Wertschöpfung quantifiziert und bessere Recycling-Möglichkeiten für flexible Verpackungen ermittelt werden konnten. Ein weiterer Vorgänger ist das von Innovate UK finanzierte technische Reflex-Projekt, welches das Recycling flexibler Verpackungen in Großbritannien und Nordirland zum Gegenstand hatte.Derzeit sind 34 Unternehmen am Projekt beteiligt, die allesamt wichtige Positionen innerhalb der Wertschöpfungskette einnehmen, darunter Rohstofflieferanten, Weiterverarbeiter von Verpackungen, Markeninhaber, Einzelhändler, Organisationen für Herstellerverantwortung, Sammler, Sortierer und Recycler sowie weitere Technologieanbieter und Endabnehmer von Sekundärrohstoffen. Zu den Unternehmen der Verpackungsbranche gehören Materialproduzenten wie BASF, Borealis, Dow Europe, DSM, Exxon Mobil, Flint Group, Follman, H.B. Fuller, Huber Group, Sappi, Siegwerk, und Folienproudzenten beziehungweise Veredler wie Albéa, Aluflex Pack, Amcor, AR Packaging, Constantia Flexibles, Coveris, Ecolean, Gerosa, Goglio, Gualapack, Huhtamaki, Innovia Films, Jindal, Klöckner Pentaplast, Mondi, Neopac, RKW Group, Schur Flexibles, Sealed Air Corporation, Smurfit Kappa Bag-in-Box, Sonoco, Storopack, Südpack, Taghleef Industries, Toppan, Wipak sowie Markenartikler und Handelsunternehmen.
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DasForum Rezyklatwurde 2018 von DM-Drogerie Markt initiiert und versteht sich als agiles Bündnis. 47 Mitglieder bestehend aus Händlern, Herstellern, Entsorgern, Verpackungsherstellern und Vertretern der Politik, bilden die gesamte Wertschöpfungskette entlang der Kreislaufwirtschaft ab. Gemeinsam arbeitet das Forum Rezyklat an Strategien und Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. DM-Drogerie Markt wird zum 2. Quartal 2021 das Projektmanagement des Forums an GS1 Germany übergeben. GS1 Germany begleitet die Entwicklung und Implementierung offener, branchenübergreifender, weltweit gültiger Standards.. Dabei gehört DM gemeinsam mit Rossmann und Globus weiterhin dem Lenkungsteam an. Alpla, Bakic Packaging, BellandVision, Borealis, Greiner Packaging und Schäfer-Etiketten gehören beispielsweise zu den Mitgliedern des Forum Rezyklat aus der Verpackungsbranche.
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Alliance to End Plastic Wastehat vier Schwerpunkte: Infrastrukturen für Kreislaufwirtschaft einzuführen und weiterzuentwickeln, innovative Technologien und Lösungen voranzutreiben, Nationen und Bürger zu informieren sowie die Umwelt von Kunststoffabfall zu säubern. Die Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt (Alliance to End Plastic Waste, AEPW) besteht aus rund 50 globalen Unternehmen. Sie hat bereits Mittel von 1 Milliarde $ zugesagt, mit dem Ziel, 1,5 Milliarden $ im Laufe der nächsten fünf Jahre in verschiedene Projekte und Kooperationen zu investieren. Neue Lösungen zur Minimierung und zum Management von Plastikabfällen sollen entwickelt und im Industriemaßstab auf den Markt gebracht werden. Hierzu gehören auch Lösungen zur Wiederverwendung bereits genutzter Kunststoffe, um eine Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Unternehmen wie Amcor, BASF, Berry, Braskem, Clariant, Covestro, Dow, Exxon Mobil, Greiner, Sealed Air, und Storopack sind bei Alliance to End Plastic Waste engagiert.
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Im Rahmen der 2019 gegründetenCircular Plastics Alliancewollen zahlreiche Unternehmen und Organisationen die Wiederverwertung von Kunststoffen in Europa vorantreiben. Das von der Europäischen Kommission ins Leben gerufene Bündnis umfasst rund 100 Partner aus allen Bereichen im Wertschöpfungskreislauf – darunter Hersteller und Verarbeiter von Kunststoffen, große Einzelhändler sowie Entsorgungs- und Recyclingfirmen, Verpackungsunternehmen und Hersteller von Druckfarben. Die Allianz hat zum Ziel, dass ab 2025 jährlich zehn Millionen Tonnen recycelte Kunststoffe in der Europäischen Union verwendet werden. ALPLA, Avery Dennison, BASF, Bericap, Berry, Borealis, Ceflex, Clariant, Covestro, Dow, Duo Plast, GKV, Gizeh, Greiner, Jokey, Klöckner Pentaplast, Menshen, Multivac, Pöppelmann, RKW, Seufert, Siegwerk, Südpack, Verpa gehören zu der Liste der Unterzeichner aus der Verpackungsindustrie.