Wepa

Hergestellt wird das "soziale" Klopapier bei Wepa. (Bild: Wildplastic)

Wildes Plastik ist all das Plastik, das sich außerhalb des Recyclingkreislaufs auf illegalen Mülldeponien, in der Natur oder im Straßenbild befindet. Das Hamburger Unternehmen Wildplastic sammelt dieses Material in Ländern wie Indien, Thailand, Indonesien und Senegal gemeinsam mit lokalen Partnerfirmen und verarbeitet es zu neuen Produkten. Neben Müllbeuteln aus wildem Plastik und Versandtaschen gibt es jetzt auch die erste Verpackung aus wildem Plastik in deutschen Supermarktregalen: Toilettenpapier des ebenfalls in Hamburg ansässigen Unternehmens Goldeimer.

Für eine kreislauforientierte Sanitärversorgung

„Seit es unser Klopapier gibt, haben wir nach einer nachhaltigen Verpackungslösung gesucht. Mit der Wildplastic-Verpackung tragen wir nun dazu bei, dass Plastik aus der Umwelt gerettet wird und wieder im Recyclingkreislauf landet“, sagt Malte Schremmer, Co-Gründer und Geschäftsführer von Goldeimer. Das gemeinnützige Unternehmen setzt sich für eine wasserlose, dezentrale und kreislauforientierte Sanitärversorgung ein. Denn Klos sind Grundvoraussetzung für ein gutes, gesundes und würdevolles Leben. Trotzdem haben 3,4 Milliarden Menschen weltweit noch keinen Zugang zu einer gesicherten Sanitärversorgung. Mit dem Verkauf von Klopapier unterstützt Goldeimer entsprechende Projekte, Aufklärungs- und Bildungsarbeit.

Hygieneproduktverpackung aus wildem Plastik

Vier Jahre lang haben die Teams von Wildplastic und Goldeimer gemeinsam mit Produzent Bischof + Klein und Hygienepapierhersteller Wepa nach eigenen Angaben Stoffströme geprüft und getestet, ob das recycelte Material für die Verpackung geeignet ist und wie es verarbeitet werden kann, so dass es den Ansprüchen der Hersteller und Produzenten entspricht. „Die Herausforderung ist, dass aus der Umwelt gerettetes Plastik unterschiedlich verschmutzt ist und kleinste Einschlüsse das neue Folienplastik schnell reißen lassen. Besonders für ein Hygieneprodukt braucht es eine einwandfreie Verpackung“, so Christian Sigmund, Mitgründer und CEO von Wildplastic, die Gründe für die lange Entwicklungszeit. Das Ergebnis: Eine Verpackung mit 50 % Wildplastik- und 50 % Neuplastik-Anteil. Das Wildplastic-Team erschließt sich mit diesen Erfahrungen den Markt der Verpackungen, in dem immer mehr Konsumenten und Konsumentinnen auf Nachhaltigkeit und die Verwendung von recyceltem Material achten.

Testlauf Ende 2023

Die ersten 15.000 Goldeimer-Verpackungen haben bereits Ende 2023 das Lager verlassen - inkognito mit unverändertem Packungsdesign, heißt es. Ziel war es, Feedback von Kunden und Kundinnen einzuholen und das Material auf die Probe zu stellen. Mit Erfolg: Seit März 2024 ist das Goldeimer Klopapier in die Wildplastic-Verpackung gepackt. „Das ist erst der Anfang. In Zukunft planen wir den Anteil an Wildplastic in der Goldeimer Verpackung weiter

Sie möchten gerne weiterlesen?