Analyse der B2B-Marktforscher von Ceresana
Weltmarkt für Biokunststoffverpackungen wächst
Der weltweite Markt für Verpackungen aus Biokunststoffen befindet sich in einer dynamischen Wachstumsphase. Laut der neuen Studie von Ceresana soll der Umsatz bis zum Jahr 2034 auf rund 32,1 Mrd. US-Dollar steigen.
Hintergrund für die Entwicklung: Sinkende Preise durch den Ausbau der Produktionskapazitäten sowie technologische Fortschritte machen nachhaltige Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen zunehmend wettbewerbsfähig.
Mit einem Marktanteil von 30 % ist Polymilchsäure (PLA) derzeit der wichtigste Biokunststoff für Verpackungsanwendungen. Er ist unter industriellen Bedingungen biologisch abbaubar. Auf Platz zwei folgen Verpackungen aus bio-basierten, aber nicht biologisch abbaubaren Kunststoffen wie Polyethylen (PE) und PET auf Zuckerrohrbasis.
Besonders stark wachsen wird laut Ceresana der Verbrauch von PLA-Verpackungen, der bis 2034 jährlich um 10,3 % zulegen soll. Ebenfalls deutliche Zuwächse werden für Polyhydroxyalkanoate (PHA) erwartet, deren Absatz im gleichen Zeitraum um 7,2 % steigen dürfte. Diese Biopolymere werden mithilfe von Bakterien durch Fermentation hergestellt und sind vollständig biologisch abbaubar.
Asien ist größter Absatzmarkt
Biokunststoffe werden weltweit in immer mehr Anwendungsfeldern eingesetzt. Mit 56 % entfällt der größte Anteil weiterhin auf kurzlebige Verpackungen für Lebensmittel und Getränke.
Die Region Asien-Pazifik dominiert den globalen Verbrauch mit einem Anteil von 42 % – deutlich vor Europa und Nordamerika. In Asien treiben vor allem China, Japan und Südkorea die Nachfrage, während Europa durch regulatorische Vorgaben und den Green Deal den politischen Rahmen für weiteres Wachstum setzt.
Vielfältige Einsatzfelder
Neben Lebensmittelverpackungen gewinnen auch Anwendungen in der Kosmetik- und Pharmabranche sowie bei Konsumprodukten an Bedeutung. Biokunststoffe werden zunehmend zu langlebigen Hochleistungsprodukten weiterentwickelt, beispielsweise mit hitzebeständigen oder barriereoptimierten Eigenschaften, die sie für anspruchsvollere Verpackungsaufgaben qualifizieren.
Ceresana unterscheidet zwischen starren und flexiblen Verpackungen. Während starre Verpackungen, etwa Becher und Flaschen, traditionell einen großen Marktanteil haben, wächst die Nachfrage nach flexiblen Verpackungen wie Folien und Beuteln besonders stark. Technologische Fortschritte bei biologisch abbaubaren Verbundfolien fördern diesen Trend.
Regionale Unterschiede
Die Studie vergleicht die elf wichtigsten Absatzmärkte. In Europa verzeichnen vor allem Deutschland, Frankreich und Italien eine steigende Nachfrage, die durch gesetzliche Vorgaben zu Recyclingquoten und Verpackungsabfällen gestützt wird.
In Nordamerika wird das Wachstum insbesondere durch den Einsatz in Lebensmittelverpackungen angetrieben. Die USA sind nach China der zweitgrößte Binnenmarkt weltweit.
In Asien zeigt sich ein differenziertes Bild: China ist führend bei der Produktion, Japan und Südkorea dagegen bei der technologischen Entwicklung und Anwendung hochwertiger Biopolymere.
Auf dem Weg in den Mainstream
Die Prognosen von Ceresana lassen erkennen, dass Biokunststoffe in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle in der globalen Verpackungsindustrie spielen werden. Mit wachsender Produktionskapazität, steigender Qualität und sinkenden Kosten entwickelt sich eine echte Alternative zu fossilen Materialien. Bis 2034 könnten nachhaltige Kunststoffe in immer mehr Segmenten konventionelle Verpackungen verdrängen. Ein Entwicklungsschritt, der sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich an Bedeutung gewinnt.