Varta setzt auf Nachhaltigkeit
Transnova-Ruf liefert Anlage zum Verpacken von Batterien
Varta hat bisher AAA- und AA-Batterien in Zweistoff-Blister, bestehend aus Vollkarton-Trägerkarte mit Kunststoff-Tiefziehhaube, primär verpackt. Im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie entschied das Unternehmen, auf Einstoffverpackungen umzustellen. Diese bestehen nun aus nur einem Vollkarton-Material. Varta beauftragte Transnova-Ruf, hierfür eine Verpackungsanlage für Primär-, Sekundär- und Tertiär-Verpackungen zu liefern.
Das Vollkarton-Material der Verpackung wird in einer „K“-Form gefaltet und bildet eine Tasche. In dieser können die Batterien aufbewahrt werden. Dieser besondere Verriegelungsmechanismus ermöglicht es dem Verbraucher, nur eine Batterie zu entnehmen, während die restliche Anzahl zur Aufbewahrung in der K-Einstoffkarte verbleiben kann.
Die Leistung der von Transnova-Ruf entwickelten Anlage beträgt 1.000 Batterien pro Minute, verpackt in maximal 250 K-Einstoffkarten pro Minute. Insgesamt werden circa 25 Formate produziert. Die Anlage verfügt über einen automatischen Formatwechsel und einen automatischen Werkzeugwechsel, wodurch die Formatwechselzeit auf circa sechs Minuten reduziert wird.
Die Sekundärverpackung ist als „Spenderkarton“ mit Haubendeckel ausgeführt, sodass immer eine K-Einstoffkarte entnommen und der Haubendeckel danach wieder verschlossen werden kann. Die Tertiärverpackung besteht aus einem Wraparound-Transportkarton, in dem mehrere Spenderkartons enthalten sind. Danach folgt die Etikettierung und Palettierung. Alternativ kann die K-Einstoffkarte auch in einen 600 x 400 mm Bulkkarton verpackt werden, womit der Nachhaltigkeit erneut Rechnung getragen wird.
Ein Servo-Schwenkabzug entnimmt aus 6 Magazinen den Vollkartonzuschnitt und übergibt diesen an den Crossdrive 1 Servo-Handling (2-Achs-Roboter). Dieser führt eine Vorfaltung durch und übergibt an Crossdrive 2, der in das Transportmodul einsetzt und dabei die Deckelseite der K-Einstoffkarte aufstellt.
Komplexe Bewegungsabläufe
Im zweiten Transportschritt werden mittels eines 6-Achs-Roboters die Batterien eingesetzt. Hierbei ist die schräge Einfädelbewegung des Roboters zwingend notwendig. Auf dem Transportweg von Station 2 zu Station 3 werden die K-Einstoffkarten mit Heißleim versehen.
In Station 3 führt ein 6-Achs-Roboter die restlichen Faltungen durch, presst die Deckelseiten auf den Rücken der K-Einstoffkarte und entnimmt diese beim Rückhub aus dem Zahnriementransporteur auf das Abtransportband. Gerade hierbei sind sehr komplexe Bewegungsabläufe notwendig, die nur durch die Freiheitsgrade eines 6-Achs-Roboters zu realisieren sind. Das Abtransportband ist als Stauröllchen-Förderer ausgelegt und mündet in die Sekundär- oder Bulk-Verpackung.
In der Bulkverpackung werden die Leerbulk-Kartons durch einen 6-Achs-Roboter depalletiert und dem Einsetzroboter übergeben, die Voll-Bulkkartons werden anschließend wieder palettiert. Die Einsetz-Roboter sind die gleichen, die auch die Befüllung der Sekundärverpackung ausführen.
In der Sekundärverpackung wird das von Transnova-Ruf kreierte 2-Tisch-Vorgruppierkonzept verwendet. Während die zwei Vorgruppier-Roboter in Tisch A reihenweise die Produkte einsetzen, entnimmt der Verpackungsroboter aus Tisch B lagenweise die Kartoninhalte und setzt diese in den Karton ein. Dieser Ablauf wiederholt sich in umgekehrter Reihenfolge. Die Vorgruppiertische sind in Schräglage eingebaut, um zu verhindern, dass stehende Produkte umfallen. Außerdem erspart dies eine aufwendige Zentrierung.
Für die Wraparound-Verpackung wird der Standard-Unipacker V230 von Transnova-Ruf verwendet. Auch hier kommt die 6-Achs-Robottechnik zum Einsatz, um konventionellen Maschinenbau zu vermeiden. Ein Roboter übernimmt den Kartonabzug aus dem Magazin, setzt diesen in die Taktkette ein und schiebt das Produkt in den Karton.
Schneller Formatwechsel
Da die Losgrößen immer kleiner werden, erfordert dies einen schnellen reproduzierbaren Formatwechsel. Dies wird erreicht, indem die Positionen mittels Servomotoren und Stellantrieben formatabhängig verändert werden. Die Roboter-Bewegungsbahnen werden adaptiv programmiert und nicht mit festgeteachten Punkten versehen. Somit können bei Produktverstellungen die Formatanpassungen über Rezepturwerte vorgenommen werden. Alle formatabhängigen Variablen sind in der Rezeptur hinterlegt und können von der zugelassenen HMI-Zugangsebene verändert beziehungsweise neu formatiert werden.
Der automatische Werkzeugwechsel findet bei Transnova-Ruf-Anlagen sehr kompakt und kostengünstig statt. Durch den kugelförmigen Arbeitsbereich der 6-Achs-Roboter wird dieser oberhalb des Maschinenrahmens für die „Parkplätze“ der Werkzeuge genutzt. Für Wartungsarbeiten kann am HMI die Anforderung zur Abholung eines Werkzeuges durch den Instandhaltungstechniker ausgelöst werden. Der Roboter entnimmt das Werkzeug vom Parkplatz oberhalb der Maschine und legt es auf den Serviceplatz zur Wartung bereit. Hier kann der Instandhaltungstechniker das Werkzeug entnehmen.
Unternehmen
Transnova Ruf GmbH Verpackungs- und Palettiertechnik