Ungenutztes Potenzial: Verbesserungen im Verpackungs- und Versandbereich.

Ungenutztes Potenzial: Verbesserungen im Verpackungs- und Versandbereich. (Bild: Dalle 3/OpenAI)

Eine optimierte Intralogistik hilft nicht nur dabei, dass die Produkte auch in saisonalen Peaks rechtzeitig beim Kunden ankommen, durch effiziente Packstraßen lässt sich eine steigende Auftragslage auch bei einer gleichbleibenden Anzahl an Mitarbeitern bewältigen. Vor allem automatisierte Verpackungsmaschinen gewährleisten einen stetigen Verpackungsfluss und können zahlreiche Aufgaben übernehmen. Dabei helfen diverse Faktoren, die Mitarbeiter zu entlasten und die Logistik zu verbessern.

Schneller beim Versand mit Polsterintegration

Jedes zweite Paket benötigt eine zusätzliche Absicherung durch verschiedene Polstermaterialen, um das Hin- und Herrutschen der Inhalte zu vermeiden und die Produkte vor äußeren Einwirkungen zu schützen. Mithilfe von Papier- oder Luftpolstermaschinen lässt sich der Füllprozess deutlich effizienter gestalten. Denn befindet sich ein solches Gerät an der Packstation, müssen Mitarbeiter für das Befüllen der Pakete nicht durch die Halle laufen, um erst das passende Material zusammenzusuchen. Das Polstervolumen entsteht direkt am Packplatz. Somit wird der gesamte Versandprozess beschleunigt. Vor allem der hohe Kosten-Nutzen-Faktor von Polsterintegrationen macht sie sowohl für kleine als auch für größere Unternehmen zu einer sinnvollen Investition. Je nach Ausführung und Komplexität variieren die Preise von 600 bis 3.000 Euro pro Integration in die Packstraße. Für eine weitere Effizienzsteigerung lohnt es sich, auf ergonomische Packtische zurückzugreifen. Sie lassen sich modular gestalten und an die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Logistikabteilung anpassen. Befinden sich die für das Verpacken benötigten Materialen in direkter Reichweite, hat das nicht nur den Vorteil eines schnelleren Packprozesses – der benutzerfreundliche Aufbau hilft dabei, Überlastungen zu vermeiden. Durch die ergonomische Gestaltung werden die Gelenke geschont und die Ausfalltage der Mitarbeiter gesenkt.

Kombinierte Fördertechnik

Planungsansicht einer Packstraße, mit Rollenbahnen, Doppelpacktischen und der Integration von Luftkissensystemen.
Planungsansicht einer Packstraße, mit Rollenbahnen, Doppelpacktischen und der Integration von Luftkissensystemen. (Bild: BB-Verpackungen)

Nachdem sich die Ware zusammen mit dem passenden Füllmaterial im Karton befindet, wird sie zu den weiteren Stationen der Packstraße transportiert. Damit Mitarbeiter dafür nicht ihren Platz verlassen müssen und sich weiterhin ihrer Kernaufgabe widmen können, sollten Rollbahnsysteme für die Beförderung genutzt werden. Bei der Wahl des passenden Systems geht es primär um die Frage, ob es sich um eine automatisierte oder mechanische Version handeln soll. Hier kommt es vor allem auf den Gesamtaufbau der Packstraße an.
Gerade Strecken lassen sich meist mit einem nicht-automatisierten Rollbahnsystem überbrücken, das Pakete mithilfe einer leichten, integrierten Neigung transportiert. Für Kurven eignen sich hingegen automatisierte Lösungen am besten. Da die Kosten für automatisierte Rollbandsysteme höher liegen, lohnt es sich, beim Erstellen der Packstraße auf eine Kombination beider Varianten zurückzugreifen.  

Für das Verschließen von Produkten eignen sich entweder Umreifungsmaschinen oder Klebebandautomaten. Da mit Umreifungsband verschlossene Versandkartons in den Sortieranlagen von großen Versanddienstleistern jedoch für Komplikationen sorgen können, setzen viele Firmen zunehmend auf Verschlusslösungen mit Klebeband. Wie bereits bei den Rollbahnsystemen oder Polsterintegrationen, kann bei Verschlusssystemen ebenfalls auf voll- oder halbautomatisierte Maschinen zurückgegriffen werden. Die Kosten für einen halbautomatischen Klebebandautomaten beginnen bei ungefähr 5.000 Euro, automatische Ausführungen liegen bei bis zu 50.000 Euro. Neben einer Effizienzsteigerung bieten die Klebebandautomaten den Vorteil, dass sie den Materialverbrauch erheblich senken. Denn erfolgt das Verschließen per Hand, kommt es zu unnötigen Mehrfachverklebungen.

Bevor ein Paket zur Ausgabe an die zuständigen Versanddienstleister gelangt, benötigt es noch das richtige Etikett. Auch dieser Prozess kann mithilfe einer automatischen Etikettiermaschine übernommen werden. Bei einer modernen Packstraße benötigt es daher nur noch an wenigen Stellen ein Eingreifen von Mitarbeitern, wodurch sich ein großes Versandaufkommen auch bei gleichbleibender Personalstärke bewältigen lässt.

Die richtige Aufstellung macht es

Neben automatisierten Verpackungsmaschinen hilft vor allem die richtige Positionierung der einzelnen Elemente dabei, die interne Logistik noch effizienter zu gestalten. In der Praxis erfreuen sich vor allem sogenannte Inselfertigungen großer Beliebtheit. Diese bestehen aus zwei oder vier zusammenhängenden Packtischen und ermöglichen es, dass mehrere Mitarbeiter gleichzeitig an Maschinen wie beispielsweise eine Polsterintegration arbeiten. Da sich die Inseln unkompliziert an Rollbahnsysteme anschließen lassen, können sie auch in die bereits bestehenden Strukturen integriert werden.

Für jedes Produkt die passende Verpackung

Zu einer effizienten Logistik gehört es auch, die Kartons an sich zu optimieren. Dabei spielen vor allem Größe und Material eine entscheidende Rolle. Denn oft ergibt es keinen Sinn, für jedes Produkt ein eigenes Kartonmodell zu verwenden. Vielmehr sollten Händler versuchen, wenige Ausführungen in höheren Mengen zu bestellen, um so die Stückkosten zu senken. In der Praxis lässt sich die Anzahl der genutzten Kartonmodelle häufig halbieren und die Abnahmemenge der verbleibenden Ausführungen erhöhen. Zudem bietet auch die Qualität der Versandkartons großes Optimierungspotenzial. Häufig nutzen die Firmen nicht die passenden Kartonagen. Denn sowohl Größe als auch Qualität müssen auf das Produkt abgestimmt werden. Da die unterschiedlichen Verpackungen im Preis variieren können, lohnt es sich, die Versandverpackung für jedes Produkt zu hinterfragen. Denn bei hohen Versandmengen von 20.000 Paketen pro Monat ist es nicht unüblich, durch eine Qualitätsanpassung mehrere Tausend Euro einzusparen.

Bedruckt und gefüllt für einen guten Eindruck

Packtische lassen sich im Unternehmen je nach Bedarf in mechanische oder automatisierte Rollbahnsysteme inte­grieren.
Packtische lassen sich im Unternehmen je nach Bedarf in mechanische oder automatisierte Rollbahnsysteme inte­grieren. (Bild: BB-Verpackungen)

Im Versandhandel ist es wichtig, sich von anderen Anbietern abzuheben. Neben gängigen Marketing-Tools bieten bedruckte Versandkartons  eine gute Gelegenheit, die eigene Marke zu stärken. Durch verschiedene Druckverfahren lassen sich sowohl simple als auch aufwendige Motive auf der Versandverpackung abbilden. Als verlässliche Lösung hat sich dabei der Flexodruck etabliert. Je nach bedruckter Fläche, dem Motiv und der Abnahmemenge variiert der Stückpreis. Für einen auf den Längsseiten bedruckten Karton entstehen nur minimale Mehrkosten, während ein mehrfarbiger Druck aller Außenseiten mit höheren Ausgaben verbunden ist. Lediglich für das Erstellen einer Druckvorlage, einem sogenannten Klischee, fallen anfängliche Kosten von wenigen Hundert Euro an. Wird nur eine geringe Anzahl an bedruckten Kartons benötigt, lohnt es sich, auf das Laserdruckverfahren zurückzugreifen. Da die Methode kein Klischee benötigt, lassen sich Kosten dafür vermeiden und verschiedene Motive trotz einer geringen Abnahmemenge kostengünstig umsetzen. Doch auch ohne bedruckte Kartons lassen sich Versandverpackungen problemlos individualisieren. Mithilfe von Füllmaterialien wie hochwertigem Seidenpapier oder bedruckten Klebebändern wird auch die Lieferung mit handelsüblichen Faltkartons zu einem besonderen Auspackerlebnis.

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