![Biologisch abbaubare Paperfoam-Trays](assets/images/1/1-graspapier-894684c1.jpg)
Biologisch abbaubare Paperfoam-Trays, hergestellt aus Industriestärke, Fasern und Wasser. Das Graspapier für Faltschachteln ersetzt die Hälfte der Zellulose durch Grasfasern. (Bild: Körber)
Ein globales Biotechnologieunternehmen aus den USA setzte sich Anfang 2021 das Ziel, eine nachhaltige, patientenzentrierte und patientenfreundliche Sekundärverpackung zu entwickeln. Das Unternehmen ist in der innovativen wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der multiplen Therapien führend und engagiert sich für eine nachhaltigere Art der Herstellung seiner Chemikalien und der Entwicklung seiner Verpackungen.
Der Autoinjektor für eine neue Therapie sollte in einer Verpackung zum Patienten gelangen, die sich neben maximaler Produktsicherheit und optimaler Handhabung vor allem durch besonders hohe Nachhaltigkeit auszeichnet. Um sie biologisch abbaubar zu machen, sollte komplett auf Kunststoffe und Biokunststoffe verzichtet werden. Partner in der Entwicklung fand das Unternehmen in Paperfoam und Körber.
![Mike Bernhardt, Product and Sustainability Manager, Packaging Materials Körber](assets/images/a/2-mike-bernhardt-rondo-koerber-50cf7e99.jpg)
Biobasierte kompostierbare Verpackungen
Paperfoam, mit Hauptsitz in den Niederlanden und Produktionsstätten in den Niederlanden, der Tschechischen Republik, den USA und Malaysia, engagiert sich seit Langem in der Entwicklung und Herstellung biobasierter, kompostierbarer Verpackungen aus Industriestärke, Fasern und Wasser. Ressourcenschonende Verpackungen sind auch für Körber kein Trendthema, sondern Teil der Unternehmens-DNA. Körber ist seit mehr als 40 Jahren Vorreiter auf dem Gebiet nachhaltiger Produktionsketten. Aufgrund erfolgreicher Entwicklungsprojekte in der Vergangenheit war der Projektleiter des Biotechnologieunternehmens davon überzeugt, dass Körber auch dieses Projekt erfolgreich umsetzen würde. Körber garantiert nicht nur die Entwicklung innovativer Faltschachteln, sondern auch deren optimale Maschinengängigkeit.
Paperfoam, Körber und der Biotechnologiepartner begannen, gemeinsam eine Lösung zu entwickeln, die alle Anforderungen des Kunden an eine konventionelle Verpackung erfüllte: Produktschutz, Sicherheit, patientenfreundliche Handhabung, Designanforderungen für die Patientenkommunikation und natürlich die Einhaltung aller regulatorischen Anforderungen. Im Sinne der patientenfreundlichen Handhabung sollte der Autoinjektor leicht zu entnehmen sein.
![Erwin Fontaine, Global Sales Manager, Paperfoam](assets/images/d/3-erwin-fontaine-a1201418.jpg)
Überzeugender Werkstoff Graspapier
Körber unterbreitete mehrere Vorschläge für das Faltschachtelmaterial, darunter auch Graspapier. Der Werkstoff überzeugte von Anfang an durch seine biologische Abbaubarkeit, die Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 95 % und den geringen Wasser- und Energieverbrauch bei der Herstellung.
Aber wie würde es sich beim Drucken, Stanzen und Kleben im Vergleich zu 100-%-Frischfaserkarton verhalten? Könnten die Maschineneinstellungen optimal auf die Herausforderungen des neuen Materials angepasst werden? Für das Biotechnologieunternehmen bestand die größte Herausforderung in der Kommunikation. Warum nicht einfach Biokunststoffe verwenden? Warum bereits bewährte Materialien vermeiden?
Hohe Akzeptanz unter den Studienteilnehmern
Mit der Umsetzung einer zu 100 % biologisch abbaubaren Sekundärverpackung haben Paperfoam, Körber und ihr Biotechnologiepartner bewiesen, dass sich Produktschutz, patientenfreundliches Verpackungsdesign, Compliance und Nachhaltigkeit sehr gut vereinbaren lassen.
Erste Umfragen unter den Studienteilnehmern haben eine sehr hohe Akzeptanz der nachhaltigen Verpackung ergeben. Die Handhabung (Öffnen und Entnehmen), das Material (Griffigkeit und biologische Abbaubarkeit) und die Patientenkommunikation (Lesbarkeit und Verständlichkeit der Anleitung) wurden ausdrücklich begrüßt.
Durch die Verwendung von Gras kann der Zellulosegehalt im Papier um bis zu 50 % reduziert werden. Bei der Faserherstellung kann so der Einsatz von Energie und Chemikalien reduziert, große Mengen an Wasser eingespart und CO2-Emissionen teilweise vermieden werden.
Die Partner haben eine Lösung geschaffen, die bereits heute den Fragen der Kunden nach dem CO2-Fußabdruck standhält und die bei einer zukünftig denkbaren CO2-Steuer einen hohen Mehrwert für die Kunden verspricht.
Auf dem Prüfstand bei der FDA
Derzeit wird die neue Sekundärverpackungslösung aus Tray und Faltschachtel von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) geprüft. Die Rückmeldungen zu den Trays und insbesondere zur Graspapier-Faltschachtel werden mit Spannung erwartet. Sollte der Biotechnologiepartner grünes Licht für die Verwendung beider Komponenten erhalten, geht es darum, die Lösung produktionstechnisch zu prüfen. Innerhalb des Unternehmens ist die Lösung aber bereits auf positive Resonanz gestoßen. Die Trays und Faltschachteln sollen in zwei weiteren Programmen eingesetzt werden.